Nicht mitspielen!
July 12th, 2015Anderswo kommentierte ich auf die Frage nach einer angemessenen Reaktion auf die gegenwärtigen Äußerungen von Nationalismus und besonders Rassismus gegen Griechenland (und gegen Flüchtende):
ich versuch’s mal zu beantworten, weil es doch Gründe hat und vom Mitschimpfen nicht weggeht: in dieser Liste äußert sich m.E. Rassismus, der die nicht mehr selbsterklärende Nation vorwärtsverteidigt und in dem die üblichen Abwertungen und Abgrenzungen, die sonst binnengesellschaftlich gegen die “zu armen” und “zu reichen” Mitbewerber in der Konkurrenz um den gesellschaftlichen Reichtum (also vor allem die “Ausbeutungsplätze”) gerichtet sind, nach außen geschleudert werden – und dagegen hilft m.E., wie gegen Ideologie insgesamt, zuallererst Klassenkampf bzw. die Anstiftung dazu, begleitet von einer Perspektive auf die Überwindung dieser Ordnung von Konkurrenz und Ausbeutung, die solcherlei Ideologie zusammen mit dem ganzen vermeidbaren Leid auf der Welt produziert (Moralisieren, Skandalisieren, Pathologisieren usw. spielt das Spiel von Abwertung und Abgrenzung eher mit, kann allenfalls manchmal taktisch helfen, meist aber nichtmal das)
Das heißt, gegen die akuten Auswirkungen muß protestiert und sich, so gut es eben geht, gewehrt werden, gegen die Ursachen richtet aber nichts aus, wer das Spiel einfach in anderer Rolle mitspielt – dieses Spiel muß, so gut es eben geht, aufgekündigt werden und andere müssen dazu ermutigt werden, das auch zu tun.
Standbild aus “Nazion”
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