Hilfe!
September 2nd, 2006Ich habe für jedes Kapitel ein Eingangszitat gefunden, das die gerade diskutierte Art des Verschwörungsdenkens wiedergeben soll. Was mir jedoch fürs vorletzte Kapitel über die Zeit zwischen dem Ende der Blockkonfrontation und 9/11 fehlt, ist ein Zitat, das sich auf die Anschläge des 11. September 2001 bezieht. Dabei soll entweder antizipierend oder aus dem Nachhinein die verbreitete Faszination für die apokalyptische Dimension der Tat sichtbar werden.
Also, grob gesprochen, vorher hat jemand möglichst präzise die Unausweichlichkeit eines solchen Anschlags beschworen und sich davon fasziniert gezeigt ODER hinterher gab es eine Äußerung in der Art von “Dem Anschlag auf die Symbole der Geld- und Weltmacht wohnt Wahnsinn und Menschenverachtung inne, aber die USA…”
Es gibt bergeweise Zitate und Puzzlestücke, mit denen ich nach diesem fehlenden Eingangszitat das geistige Klima drumherum illustrieren kann, aber sie taugen aus verschiedenen Gründen nicht. Entweder sie stammen aus esoterischen Spinnerzirkeln (“American Babylon”) und wenig repräsentativen Reggae-Foren (“Babylon brennt”). Oder sie erfassen nur einen Teil der Sache wie zum Beispiel die zusammenkrachenden Bankhochhäuser in “Fight Club”, Stockhausens Kunstkritik, Sontags Lob der Nicht-Feigheit, Botho Strauß’ “Anschwellender Bocksgesang”. Oder sie sind verbrämt und müßten erst ausführlich erklärt werden wie die meisten politischen Statements etwa der PDS.
Am nächsten kommt der Sache bisher der Song “Der Turm stürzt ein” von Ton Steine Scherben, da hier eine vormals linksradikale Band für ein linkes Publikum christliche Apokalyptik aufbereitet:
Auf den Asphaltfeldern grasen/goldene Kälberherden Tag und Nacht./Über ihnen Wolkenkratzer,/wo die Computer schmatzen.
Ach, wo ist noch Platz für mich/oder ein Dach für dich?/Hörst du es flüstern im Land?
Dracula sucht einen Sarg,/Helmut kauft sich Koks im Park./Siehst du die Schrift an der Wand?[Refrain] Der Turm stürzt ein./Der Turm stürzt ein./Halleluja, der Turm stürzt ein.
Der Pepsodent von Ju-Es-Ah/ist ein cooler Loser seiner Macht./Glänzend, doch schon rostzerfressen/fliegt er durch den Wilden Westen.
Ach, wo ist noch Platz für mich/oder ein Dach für dich?/Hörst du es flüstern im Land?
Old Shatterhand und Nietzsche tot,/im Kaufhof klaut Gott sein Brot./Siehst du die Schrift an der Wand?[Refrain…]
Ruße in Beton und Stahl,/müde alles Material./Hörst du das Flüstern im Land?
Jesus kommt trotz Pillenknick,/Flöte hat mit Faust gekickt./Die Postbeamten tragen schwarz,/´ne Tonne Öl kost´ tausend Mark./Siehst du die Schrift an der Wand?
Das ist aber auch nicht ganz passend, weil es zu lange vorher aufgenommen und vorgetragen wurde und weil der Song nicht eben der bekannteste der Band ist.
Wer ein taugliches Zitat findet, das in die engere Wahl kommt, wird im Buch namentlich erwähnt. Na gut, vielleicht denke ich mir auch noch eine richtige Belohnung aus.
September 2nd, 2006 at 16:18
Ich finde das TSS-Teil ziemlich gut als Aufhänger. Nimm das doch.
September 3rd, 2006 at 15:04
peter scholl-latour
September 3rd, 2006 at 15:46
Hast du das etwas konkreter? Also, mir ist schon klar, wie seine Position in etwa aussieht, aber ein besonders treffendes Zitat?