Die besseren Neocons?

December 5th, 2006

Nach Deutschen als besseren Amerikanern wie Bröckers gibt es jetzt auch antiamerikanisch argumentierende Deutsche als bessere Neocons. Der Spiegel weist online ganz oben als erste Meldung eine Polemik zum Rücktritt von John Bolton aus, die mit diesem Teaser angemacht wird:

>>Bye-bye, Betonköpfe. Von Gerhard Spörl

John Bolton als US-Botschafter bei der Uno – das war ein Treppenwitz. Endlich ist es vorbei. Die Neokonservativen in den USA sind am Ende. Man wüsste zu gerne, wie Bolton, Wolfowitz und Rumsfeld heute darüber denken, was sie im Nahen Osten angerichtet haben.<< Und dann kommt ganz am Ende des Artikels der Turn: >>Die Neocons und Irak, das ist der Stoff, aus dem Antiamerikanismus entstanden ist, als könne es gar nicht anders sein. Die Idee aber, die dem Neokonservativismus zugrunde liegt, nämlich dass der Status quo nicht alles sein kann, jedenfalls nicht dann, wenn die Verhältnisse so trostlos und so ungerecht sind wie im Nahen Osten, lag damals und liegt immer noch ziemlich auf der Hand.

Welche Ironie der Geschichte, dass man diese Idee heute gegen beide verteidigen muß: gegen die Neocons und deren Verächter.<< Und "man" muß sie nur irgendwo da draußen verteidigen, es gibt ja nur Amerika.

2 Responses to “Die besseren Neocons?”

  1. neuroemer Says:

    Der Kommentar mag ja anmaßend und schlecht geschrieben (“Ärgern sie sich die Krätze über sich selber?”, ohgottohgott; das “man” im letzten Satz ist auch nicht so angebracht) sein, aber wo siehst du denn da das spezifisch Antiamerikanische? Was er da äußert, bildet doch bloß die aktuelle liberale Mainstream-Position dort ab. Willst du dem Washington-Korrespondenten des SPIEGEL seine Amerika-Obsession vorwerfen?

  2. Hagbard Jesus Celine Says:

    Obsession und Feindschaft liegen gegenüber den ehemaligen Besatzungsmächten so nahe beieinander, don’t you think?

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