Nazis entschwören sich selbst
August 5th, 2007Auch wenn die “Bandbreite” tosenden Applaus von den meisten Nazis erntet und einige von ihnen sich lautstark darauf freuen, die Band vielleicht bald in ihrem Lager begrüßen zu dürfen, melden sich in den zugehörigen Kommentarspalten mittlerweile auch immer häufiger Nazis, die das Getruthe dumm finden:
>>Wer hier rumschwätzt, daß sich Stahl nicht verbiegt sollte sich einfach raushalten.<< In derselben Diskussion schreibt ein gewisser Rudolf:
>>Zum Thema selbst ist zu sagen, dass sich natürlich die Frage stellt, warum die US-Regierung die betreffenden Flugzeuge nicht paritätisch mit Irakern und Afghanen besetzt hat, wenn das ganze als Vorwand für Afghanistan- und Irakkrieg inszeniert worden sein soll.<< Man muß eben doch nicht immer alles selber machen.
August 6th, 2007 at 10:23
Nee, nach gängigen Totschlagargumenten heißt das nur, daß jetzt jeder den Kulla bashen darf – er solle doch mal überdenken, warum “die Nazis seiner Meinung sind”.
Übrigens gibts noch mehr Künstler, bei denen eine verschwörungstheoretisch kompetenten Behandlung interessant wäre. Das neue Album der Ohrbooten heißt “Babylon bei Boot”, aber dennoch gibt es keinen negativen Bezug auf Babylon. Und das bei Reggae-Künstlern. Wie kann das angehen?
Und die Lyrics von Gustav, “We shall overcome”: “To let them know that we’re no longer their obedient toys/We shall overcome one day!” – ist das nicht finsterster Antisemitismus irgendwie, mindestens?
August 6th, 2007 at 10:46
Langeweile, Markus? Weil die Hardcorefraktion nicht mit dir reden will, trägst du’s wieder hierher, wo’s überhaupt nicht hingehört?
August 6th, 2007 at 13:14
Irgend so ein freies Radio aus Münster hat grade auch ein Band-Porträt über “die Bandbreite” veröffentlicht, welches man per freie-radios.net anhören darf. In dem zweiteiligen Interview soll es laut Text unter anderem um die “Diffamierungskampagne” gegen den armen Wolnja gehen…
August 6th, 2007 at 13:45
Hab auch nicht versucht, mit der Hardcore-Fraktion zu reden. Ich hab das Gefühl da sitzt man immer auf einem emotional instabilen Pulverfaß..
Du hast einiges zu Reggae und Babylon geschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du die komplett falsche Adresse bist, wenn es um Reggae und Babylon geht. Aber andererseits ehrt es Dich, wenn Du nicht als “Autorität” gelten möchtest. ADF, Abteilung Musik, wäre dann die richtige Anlaufstelle, oder?
August 6th, 2007 at 16:53
LOL! Die Nazis hatten für ihr Himmelfahrtskommando Gleiwitz wenigstens polnische Uniformen organisiert. Da hätte der pöse Bushitler mal so weit denken müssen seine Saudis und Ägypter passend einzukleiden, aber anscheinend hatte die Requisitenkammer von Hollowood nichts besseres zu bieten.
Dieser Troofer sagt das besonders treffend:
Nicht alles was gefährlich ist ist auch Intelligent Design.
August 6th, 2007 at 19:58
@Markus
Was ist denn überhaupt die Frage? Ob es sein kann, daß es Ausnahmen gibt? Das fragst du jemanden, der sich ständig auf Diskordier bezieht? Du hast nicht wirklich erwartet, daß ich darauf antworte, oder?
@godforgivesbigots
Umgekehrt würde ich sogar behaupten, daß die Realität meist daran erkennbar ist, daß sie billig, undramatisch und holprig ist.
August 7th, 2007 at 10:20
@classless – Und ihre Anfälligkeit für Insidersabotage wird oft unterschätzt. Amerika ist ein großes Land, und Al-Qaeda haben sich Flugzeuge ausgesucht die für die andere Küste vollgetankt waren. Minouru Yamasaki ist auf saudischen Rialnoten…
Ganz sehenswert zum Entschwören ist die Purdue-Simulation.
In meinen Augen sind die Nazis wenn sie glauben sie könnten von einer Schwächung Amerikas durch den Islam profitieren einfach Trolle die sich selber ins Knie schießen.
Und dann ist da noch der kulturelle Kontext (Zitat aus Deinem Störtebeker-Link):
Dieser Rapper ist ein eingebildeter Schnösel, aber nichts gegen urbanes Neobarbarentum im ganzen und allgemeinen! Immerhin ist ein gewollt enspanntes Verhältnis zur Technologie die zivilisatorische Alternative dazu, den arabischen Staaten mit Atomanlagen blind zu vertrauen. Die Nazis sind sich in Punkto Technokratie unter sich nicht einig. Das einzige was hier im schlechten Sinn höhlenmenschenprimitiv ist, ist das blöde Gewalsere um irgendwelche Auschwitzkeulen, Die-Rothschilds-haben-meine-Hausaufgaben-gefressen-Wojna. In dem Sinn den der Nazi gemeint hat wäre aber jede Hanfplantage urbanes Neobarbarentum.
PS: Lee Harvey Oswald wars!
August 7th, 2007 at 14:02
Das ist also einfach nur die Ausnahme? Weil die Realität meist daran erkennbar ist, daß sie billig, undramatisch und holprig ist?
Für mich stellt sich die Frage: wie kann ich die Theorie, daß die Anti-Babylon-Hetze der Reggae-Musik eine gefährliche, zivilisationszerstörende Gefahr ist, in “meiner Realität” verifizieren? D.h. wenn diese Ansätze es nicht in meine mainstreamig-musikalischen Umwelt schaffen bzw. dort sogar ganz umgekehrt ankommen – was soll ich da von dem Realitätsbezug dieser Theorie halten? Oder habe ich das alles wieder mal allzu ernst genommen?
August 7th, 2007 at 14:15
Markus, es gibt nichts anderes als Ausnahmen, die sich mit unterschiedlicher Unschärfe zusammenabstrahieren lassen.
August 8th, 2007 at 11:28
Huh, sollte am Rastababylon tatsächlich mehr dran sein als alttestamentarisch aufgemotzter Kulturpessimismus?
August 8th, 2007 at 11:39
Im Grunde nicht – erst wenn der Kulturpessimismus zusätzlich Konjunktur hat…