Nazis entschwören sich selbst

August 5th, 2007

Auch wenn die “Bandbreite” tosenden Applaus von den meisten Nazis erntet und einige von ihnen sich lautstark darauf freuen, die Band vielleicht bald in ihrem Lager begrüßen zu dürfen, melden sich in den zugehörigen Kommentarspalten mittlerweile auch immer häufiger Nazis, die das Getruthe dumm finden:

>>Wer hier rumschwätzt, daß sich Stahl nicht verbiegt sollte sich einfach raushalten.<< In derselben Diskussion schreibt ein gewisser Rudolf:

>>Zum Thema selbst ist zu sagen, dass sich natürlich die Frage stellt, warum die US-Regierung die betreffenden Flugzeuge nicht paritätisch mit Irakern und Afghanen besetzt hat, wenn das ganze als Vorwand für Afghanistan- und Irakkrieg inszeniert worden sein soll.<< Man muß eben doch nicht immer alles selber machen.

11 Responses to “Nazis entschwören sich selbst”

  1. Markus Says:

    Nee, nach gängigen Totschlagargumenten heißt das nur, daß jetzt jeder den Kulla bashen darf – er solle doch mal überdenken, warum “die Nazis seiner Meinung sind”.

    Übrigens gibts noch mehr Künstler, bei denen eine verschwörungstheoretisch kompetenten Behandlung interessant wäre. Das neue Album der Ohrbooten heißt “Babylon bei Boot”, aber dennoch gibt es keinen negativen Bezug auf Babylon. Und das bei Reggae-Künstlern. Wie kann das angehen?
    Und die Lyrics von Gustav, “We shall overcome”: “To let them know that we’re no longer their obedient toys/We shall overcome one day!” – ist das nicht finsterster Antisemitismus irgendwie, mindestens?

  2. classless Says:

    Langeweile, Markus? Weil die Hardcorefraktion nicht mit dir reden will, trägst du’s wieder hierher, wo’s überhaupt nicht hingehört?

  3. uuu-iiii Says:

    Irgend so ein freies Radio aus Münster hat grade auch ein Band-Porträt über “die Bandbreite” veröffentlicht, welches man per freie-radios.net anhören darf. In dem zweiteiligen Interview soll es laut Text unter anderem um die “Diffamierungskampagne” gegen den armen Wolnja gehen…

  4. Markus Says:

    Hab auch nicht versucht, mit der Hardcore-Fraktion zu reden. Ich hab das Gefühl da sitzt man immer auf einem emotional instabilen Pulverfaß..
    Du hast einiges zu Reggae und Babylon geschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du die komplett falsche Adresse bist, wenn es um Reggae und Babylon geht. Aber andererseits ehrt es Dich, wenn Du nicht als “Autorität” gelten möchtest. ADF, Abteilung Musik, wäre dann die richtige Anlaufstelle, oder?

  5. godforgivesbigots Says:

    LOL! Die Nazis hatten für ihr Himmelfahrtskommando Gleiwitz wenigstens polnische Uniformen organisiert. Da hätte der pöse Bushitler mal so weit denken müssen seine Saudis und Ägypter passend einzukleiden, aber anscheinend hatte die Requisitenkammer von Hollowood nichts besseres zu bieten.

    Dieser Troofer sagt das besonders treffend:

    Radical Islam is the soap opera of threats. A Flashy, low budget production with crappy writers, laughable characters and a fanatic following. But it still makes people cry. The emotional appeal of radical Islam combined with its weakness makes it the most convenient threat imaginable. The emotional aspect removes doubt, and the right-wing is unable to perceive radical Islam’s weakness, nor does it want to. If radical Islam were powerful, and if it posed a threat, it could destabilize the right-wing and make the public doubt the utility, but not necessarily the truth, of the right-wing narrative. But since radical Islam is weak the absence of an attack appears to vindicate the right-wing approach while the presence of low level threats legitimizes the narrative. We’re caught in a trap. This is why the terrorist plots which seem laughable like the Miami plot and the JFK airport plot are publicized. They are weak plots with no chance of success, but they show that the right-wing is correct, that there is an enemy that seeks to destroy us.

    Nicht alles was gefährlich ist ist auch Intelligent Design.

  6. classless Says:

    @Markus
    Was ist denn überhaupt die Frage? Ob es sein kann, daß es Ausnahmen gibt? Das fragst du jemanden, der sich ständig auf Diskordier bezieht? Du hast nicht wirklich erwartet, daß ich darauf antworte, oder?

    @godforgivesbigots
    Umgekehrt würde ich sogar behaupten, daß die Realität meist daran erkennbar ist, daß sie billig, undramatisch und holprig ist.

  7. godforgivesbigots Says:

    @classless – Und ihre Anfälligkeit für Insidersabotage wird oft unterschätzt. Amerika ist ein großes Land, und Al-Qaeda haben sich Flugzeuge ausgesucht die für die andere Küste vollgetankt waren. Minouru Yamasaki ist auf saudischen Rialnoten…

    Ganz sehenswert zum Entschwören ist die Purdue-Simulation.

    In meinen Augen sind die Nazis wenn sie glauben sie könnten von einer Schwächung Amerikas durch den Islam profitieren einfach Trolle die sich selber ins Knie schießen.

    Und dann ist da noch der kulturelle Kontext (Zitat aus Deinem Störtebeker-Link):

    “Abgesehen davon, daß ich dieses Rap-Gedudel sowieso entsetzlich finde, negroide Unterschichtenmusik aus dem Ghetto für urbanes Neobarbarentum, kommt hier also auch noch dummes, paranoides Gefasel von Typen die keine Ahnung haben wovon sie da blöken dazu.”

    Dieser Rapper ist ein eingebildeter Schnösel, aber nichts gegen urbanes Neobarbarentum im ganzen und allgemeinen! Immerhin ist ein gewollt enspanntes Verhältnis zur Technologie die zivilisatorische Alternative dazu, den arabischen Staaten mit Atomanlagen blind zu vertrauen. Die Nazis sind sich in Punkto Technokratie unter sich nicht einig. Das einzige was hier im schlechten Sinn höhlenmenschenprimitiv ist, ist das blöde Gewalsere um irgendwelche Auschwitzkeulen, Die-Rothschilds-haben-meine-Hausaufgaben-gefressen-Wojna. In dem Sinn den der Nazi gemeint hat wäre aber jede Hanfplantage urbanes Neobarbarentum.

    PS: Lee Harvey Oswald wars!

  8. Markus Says:

    Das ist also einfach nur die Ausnahme? Weil die Realität meist daran erkennbar ist, daß sie billig, undramatisch und holprig ist?
    Für mich stellt sich die Frage: wie kann ich die Theorie, daß die Anti-Babylon-Hetze der Reggae-Musik eine gefährliche, zivilisationszerstörende Gefahr ist, in “meiner Realität” verifizieren? D.h. wenn diese Ansätze es nicht in meine mainstreamig-musikalischen Umwelt schaffen bzw. dort sogar ganz umgekehrt ankommen – was soll ich da von dem Realitätsbezug dieser Theorie halten? Oder habe ich das alles wieder mal allzu ernst genommen?

  9. nonono Says:

    Markus, es gibt nichts anderes als Ausnahmen, die sich mit unterschiedlicher Unschärfe zusammenabstrahieren lassen.

  10. godforgivesbigots Says:

    Huh, sollte am Rastababylon tatsächlich mehr dran sein als alttestamentarisch aufgemotzter Kulturpessimismus?

  11. nonono Says:

    Im Grunde nicht – erst wenn der Kulturpessimismus zusätzlich Konjunktur hat…

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