Abenteuer Forschung
September 2nd, 2007Einer Empfehlung aus den hiesigen Blogkommentaren folgend, habe ich mit der Lektüre von Eske Bockelmanns “Im Takt des Geldes” begonnen und muß sogleich ein Zitat aus den einleitenden Überlegung zur Rhythmusforschung vorstellen:
>>…dass sie die Frage nach der Rhythmuswahrnehmung, was man rhythmisch also empfindet, im Namen strenger Wissenschaft einerseits als bloß “populäre” Deutung und andererseits als zu schwierig abtun: “Ein Handicap für die naturwissenschaftliche Forschung ist, dass Rhythmus in populärer Lesart eine subjektive Komponente hat und damit zwangsläufig auf methodisches Glatteis führt.”
Also weg mit der “subjektiven Komponente” – und Pech für den Rhythmus! Von einer Fläche, die derart rutschig und unsicher ist, heißt es naturwissenschaftlich fernbleiben: Betreten verboten! Wir aber werden uns nun auf diese Fläche begeben – und ich kann den Leser nur ganz in diesem Sinne warnen: Es gibt genug Gelegenheit auszugleiten. Aber man muss nicht stürzen.<<
September 2nd, 2007 at 21:38
Find ich ja klasse, das Du so prompt meine Empfehlung aufnimmst. Den Entdeckergestus mit dem Bockelmann da auftritt find ich persönlich eher etwas übertrieben, aber das ist vielleicht Geschmacksache. “Im Takt des Geldes” ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich mich noch frage, ob der eigentlich Recht hat. Meistens ist mir das egal. Alleine das find ich schon spannend.
September 5th, 2007 at 10:28
takt und rythmus seh ich nochmal als zwei unterschiedliche dinge, hier sollte keine vermischung stattfinden. hatte ja hier einen kapitelanfang aus »hand und wort: die evolution von technik, sprache und kunst« von Leroi-Gourhan hingeworfen. zumindest überleg ich nu mal ob ich mir dieses buch besorgen soll. klack, klack, klicke-de-klick faellt das geld aus dem glücksspielautomaten oder poch poch poch hau ich auf ihn ein.
September 5th, 2007 at 11:26
Soweit ich das jetzt schon übersehe, gibt es bei Bockelmann Rhythmus vor dem Takt und seit dem 17. Jahrhundert fast nur noch Taktrhythmus.
September 5th, 2007 at 14:59
ja seit der notenschrift gibt es ja auch erst das verfahren musik in takte einzuteilen, bei Leroi-Gourhan entstand die rythmic aus den arbeitsgeraeuschen, haemmern und saegen von steinen und holz. bockelmann beschreibt bestimmt die verkopfung der musik durch die idee des aufzeichnen auf noten und das ablesen. ohne noten und die idee von der einteilung in segmente wie takte (und verschiedene taktarten) ist rythmus ja ein rein motorischer vorgang. hm