The Joy of Regression

November 27th, 2007

Ekstase und freiwillige Selbstkontrolle.

Der Arbeiter muß dazu gebracht werden, sein eigener Sklaventreiber zu werden. Wenn alle ihren Teil tun, wenn es nur Staatsbürger, Volksgenossen und Gottesliebe gibt, wird es immer wieder geschehen. Es handelt sich um ein Körpergefühl, nicht um Wörter oder Gedanken; nicht um simple Verbote: ‘das darfst du nicht’ (Wer würde sich von solchen Mätzchen abhalten lassen, etwas Verbotenes zu tun?). Es funktioniert, weil wir funktionieren. Es ist der Körper, der reagiert, das muskelverkrampfende Zusammenzucken beim Hören eines unschicklichen Wortes, der Eindruck, das Herz bliebe stehen beim Erwähnen des Unaussprechlichen, die harten abwehrenden Backenmuskeln in den kernigen Gesichtern, das hohle Gefühl im Magen und der Pinkelzwang vor Prüfungen, der Schauer des Ekels, der den Körper der alten Jungfer schüttelt beim Anblick des minderjährigen Liebespaares… Aber das ist so dürftig gemacht; man kann die Einzelelemente immer so leicht unterscheiden. Es sind doch nicht mal mehr die Neunziger.

Aber sexuelle Vorstellungen können leicht auf Bilder vom Mutterleib übertragen werden. Wir stellen uns vor, wir wären im Mutterbauch. Und wir stellen uns vor, wir wären schon dort von der Realabstraktion, vom Tausch und vom Takt so geprägt gewesen, daß wir Muttis Herzschlag so gehört hätten, wie wir ihn uns heute vorstellen. Die sexuellen und auf den Mutterleib regredierenden Bilderwelten scheinen hier miteinander verschmolzen.

Nun sieh die Polkappen schmelzen, der Winter ist vorbei. Mir däuchte, da ich in Schlummer sank, irgendteils im Nichtland des Woesunsgefällt, daß auch andere verschlafen waren und in dem schleppenden, gedämpften Tonfall der Halbwachen sprachen.

Erst war’s wie ein Klumpen; dann ein Vielleicht. Alle diese Vorgänge, die vermischtes Fließen der Körper, am, im, auf, aus dem Körper sind: die Schleime und Fluten der saugenden Küsse, die Sümpfe der Vagina, ihre Schleime, ihren Schlamm, der Schleim und der Brei des männlichen Samens, der Schweißfilm auf Bauch, Schenkeln, in der Afterspalte, der aus zwei Unterleibern eine subtropische Landschaft macht, der schleimige Strom der Menstruation. Alles mögliche geschieht: Feuchtigkeiten an allen Berührungspunkten der Körper und Wärme, die die Körpergrenzen zum Verschwinden bringen, die Fluten des Orgasmus, Samenstrom, die in die Muskulatur fließenden Ströme der Entspannung, der Blutstrom zerbissener Lippen, die klebrige Nässe durchschwitzter Haare, all die flüssigen Wonnen der frühen Kindheit: der warme Pißstrom, der an den Beinen herunterrinnt, die Schlamme und Breie der frischen Scheiße in den Windeln des Kleinkindes, duftende Wärme, in der der Körper sich ausdehnt, der Milchstrom aus der Mutterbrust, das Schmatzen am Schnuller, süße Breie über Hände und Gesicht verteilt, das Lutschen am niemals alle werdenden Daumen, der wohlschmeckende Rotzstrom aus der Nase in den Mund, nicht zu vergessen der erlösende Strom heißer Tränen, der aus der Maske einen Matsch werden läßt, dann wieder ein Gesicht. Laß es ausströmen, bis du leer bist und dann entspanne dich und fühle, wie die inneren Batterien wieder frisch aufgeladen werden.

Mjam, mjam. Als es vorbei war, wollte es nicht aufhören.

Leichtsinn und Hedonismus waren dem radikalen und rationalistischen Charakter ebenso fremd wie dem methodistischen… Wo hat man schon einmal erlebt, daß der Sieger den Besiegten vollkackt und dieser noch im Sterben die Kacke auffrißt und in ein Freudengeheul ausbricht? In ein besonders Natürliches, Ursprüngliches zurückfallen, das es gar nicht gegeben hat, nicht historisch noch biographisch, dessen Nachhall sich aber so schön anfühlt. Du liegst davor, du riechst es nicht, du schmeckst es nur, denn schließlich ist es Zucker. Es geht um unmittelbare Bedürfnisbefriedigung, das Bedürfnis befriedigen, wenn es aufkommt. Impulsive Menschen kennen keine Grenzen. Ist Lustprinzip in diesem Sinne nicht einfach rücksichtsloses Survival of the dichtest? Der Rausch – niemand betäubt dich so gut, wie du selbst dich betäubst…?

Macht nicht die Möglichkeit der Bedürfniskontrolle den Menschen zum Menschen? Das Reich der Notwendigkeit kann nicht wegdeklariert werden, denn in der Natur herrscht Mangel, weil dem Menschen in ihr Lust widerfährt, die nicht ewig ist. Nun sind die Menschen kraft ihres Geistes dazu verdammt, Lust und Mangel zu erkennen, und damit zur Arbeit verflucht, die den Versuch darstellt, die Natur unter schweißtreibender Verausgabung von Hirn, Muskel und Nerv so umzuformen, daß aus ihr der Mangel schwindet. Jetzt werd endlich Kunst! Leider gibt es wohl keine göttliche Fügung, wonach Arbeit und Spaß Hand in Hand gehen: Die Bestellung von Feldern, das Erlegen von Tieren, Geschirrspülen, Herz-Operationen, Rechnen können mitunter Spaß machen, sind aber in erster Linie gesellschaftlich notwendige Arbeiten, also kleinere Übel, um größere Übel – etwa Hunger oder Tod – abzuwenden. Kann ich zu Diensten sein? Ein eiskaltes Getränk für ein eiskaltes Volk? In der kapitalistischen Gesellschaft, die mit allerhand anderem Unsinn gebrochen hat, allerdings ist die Arbeit unsinnig geworden. Statt die Not zu verringern, verlangt die Arbeit als verdinglichte, tote Arbeit, nämlich als Kapital, von sich als menschlicher, lebendiger Arbeit, sich zu vermehren. Kann ich Ihren Teller abräumen? Wir leben also in einer Gesellschaft, in der die Menschen nicht arbeiten, um die Genußmittel zu vermehren und die Welt lustvoller zu machen, sondern um sich noch mehr Arbeit aufzuherrschen… Jeden Tag ‘n bißchen sterben… Da wird die Zeit knapp.

Insofern steht die Abschaffung der kapitalistischen Produktionsweise an. Gib und nimm. Hernach jedoch ist nicht gleich alles gut, sondern bestenfalls die Möglichkeit für die Menschen vorhanden, die eigenen Geschicke zu lenken und sich von den Leiden und Nöten soweit wie möglich frei zu machen. Wie geht’s uns denn? Oh, wunderbar, und uns? Das aber wird immer noch Kraft kosten.

Aber es bleibt dies immer ein Reich der Notwendigkeit. Jenseits desselben beginnt das wahre Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwendigkeit als seiner Basis aufblühn kann. Die Möglichkeit einer anderen Vergesellschaftung beruht auf der Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse zu organisieren. Dieser Fähigkeit, deren Entfaltung gleichermaßen von lustfeindlicher Beherrschung wie von Gedanken- und Sorglosigkeit verhindert wird, wohnt bereits ein Vorschein eines besseren Lebens inne – die unmittelbare Befriedigung hingegen kann jederzeit umschlagen in faschistische Raserei wie auch in konsumistische Ruhigstellung. Solange ich hier im Takt mitschwinge, geht es mir gut. Das ist nicht das gleiche Programm wie: Es geht allen so gut wie möglich.

Inwiefern ersetzt ein Song gegen Deutschland die Aktion gegen Deutschland? Inwiefern versöhnt ein Song über den Tauschzwang mit selbigem, weil man ja eh nichts dagegen machen kann? Inwiefern läßt sich der Mechanismus des Ausverkaufs für eigene Zwecke benutzen? Bisher nicht ausverkauft: die Zwölftonmusik und die Polyrhythmik, die nicht mit taktbasierter Musiksoftware zusammenpaßt.

Die bekackten Deutschen, nichts hat sich geändert, außer daß jetzt ein paar hundert Leute gegen Deutschland raven. Sonst hat sich ja wirklich nicht viel geändert.

Den Ekel am Mitmachen, den Zwang zum Protestieren nannte Marcuse den Antrieb der neuen Linken, anzuschreien und zu leben gegen eine Gesellschaft, die in Prosperität versinke. Die Ironie, auf einer Einübungsveranstaltung in den Taktrhythmus ein Lied darüber zu singen, daß man niemanden zwingen muß, wenn er selber mitmacht. Prosperität im materiellen Sinne kommt ihr zwar heute völlig abhanden, Prosperität meinte aber auch bei Marcuse keineswegs Luxus, sondern einen Überfluß an gebrauchswertberaubten Waren und ihre Konsumenten. Immer noch stärker dominiert der straighte Rhythmus, der Vierviertel, das betonte und gerade Durchgekloppe mit einem maschinell vorgegebenen ultrapräzisen Takt, immer noch tiefer gräbt sich die Selbstverständlichkeit des Geldtaktes in die Nervensysteme. Das kleine Glück tanzen, immer das gleiche kleine Glück. Es war bei Marcuse auch schon die Rede von einer Selbstzurichtung der Staatsbürger zu besinnungslosen Hedonisten, die ihren Hedonismus sehr wohl auch im Zeichen des Mangels austoben können. Hedonisten, die sich den Aufkleber “Ich will feiern” aufs Auto kleben und wegen ihrer Ziellosigkeit auf das einzige Ziel, den autoritären Staat und seine finalen Projekte sich kaprizieren werden.

Und doch bleibt der mehr oder weniger bewußte erhoffte völlige Einklang mit der Warenwelt aus, ein Rest bleibt bestehen, Glieder, die sich nicht im Takt bewegen wollen, Haare, die sich nicht glattkämmen lassen, körperliche Unzulänglichkeiten, die sich nicht verbergen lassen, Zweifel, die sich nicht in einem Satz ausdrücken und nicht mit der kurzen Antwort weggewischt werden können, Unbehagen inmitten fröhlich Feiernder, Geschichte, die einfach nicht Natur werden will, Biographie, die einfach nicht zu Geschichte wird, und ein Leben, das einfach keine Biographie ergibt.

Während das bäuerliche Volk die Fesseln der sich auflösenden mittelalterlichen Ordnung in wilden Sprüngen, in den Fratzen und Verzerrungen eines eruptiven Karnevals von sich wirft, beginnen die Herrscher den gemessenen Schritt einzuüben – Hardcore und House im 15. Jahrhundert. Popdiskurs ist so eine jämmerliche Kopfsache, sogar wenn es ums Tanzen geht. Die Körper, die sich bewegen, sind dagegen meist einfach besoffen oder auf Speed und zeigen auch nicht gerade körperliches Spiel oder dergleichen. Es scheint, als wäre die wirklich ekstatische Musik immer wieder verniedlicht und überdeckt worden; wie der gemessene Tanzschritt der Herrschenden dem Veitstanz des Mittelalters entgegengesetzt wurde (nichts über die Kunstfertigkeit dabei!), schiebt sich dieser Weichspülerswing später über den Jazz, werden Schlager und Pop über den Rock’n’Roll gelegt. Herrje, Bon Jovi und Slayer. Scooter und die Basement Jaxx. Limp Bizkit und Refused.

Und die Poplinke flieht eher ins Diskurslastige, als würde sich das widersprechen. Der Stoff, aus dem diese Musik ist, bleibt trotzdem die Ekstase; ob sie freigesetzt und hochgeschaukelt wird oder ob man sie bändigt und “kultiviert” – keiner würde sich dafür interessieren, wenn es nicht mit innerer oder äußerer Bewegung verschränkt wäre. Sie machten aus meinen Ohren eine Art elektrifizierte Wabbelmasse. Mein Gehirn wurde wie eine Sinuskurve hin- und hergeblasen. Durch eine Reihe von physiologischen Besonderheiten ist die Frau in der Lage, den Triebwünschen des Mannes auch außerhalb ihrer fruchtbaren Tage entgegenzukommen. Sie ist die meiste Zeit sexuell erregbar und bereit, sich dem Manne ihrer Neigung hinzugeben und ihn damit über die sexuelle Belohnung zu binden. Der Mann ist das Lieblingstier der physischen Anthropologen. Doch das geht mir zu schnell. Du solltest wissen, ich bin intellektuell.

Daß diese ideale Abgestimmtheit des menschlichen Sexualverhaltens nur in der männlichen Phantasie existiert, zeigen die verwendeten Verben “hingeben” und “entgegenkommen”. Ob du mich liebhast, das weiß ich nicht. Ich bin geil, aber Deutschland kann nicht ficken. Und wenn ich dann komm, bin ich dann willkommen? Das permanent sexuelle Tier, das auch ohne die geringste sexuelle Erregung und biologische Bereitschaft seiner Partnerin, ja sogar gegen ihren physischen Widerstand, kopuliert, ist der menschliche Mann. Und wenn ich dann geh, wohin geh ich dann? Dialektisch ist der Begriff des Ichs also beschaffen, weil er zwar einerseits in den Bereich des Psychischen fällt, andererseits aber als Instanz der Reflexion und Hinterfragung seiner Lebensbedingungen nicht in diesen Bereich fällt. Man darf nicht vergessen, daß die Onanie ein Selbstverhältnis erzeugt, ohne daß das bürgerliche Bewußtsein gar nicht möglich gewesen wäre.

Menschen mit schwachem Ich sind besser an die Gesellschaft angepaßt und finden sich in ihr leichter zurecht, während Menschen mit starkem Ich von allerlei Hemmungen und Selbstzweifeln geplagt werden und gesellschaftlich unangepaßt erscheinen. Die Onanie erscheint in der griechischen Mythologie also als eine sexuelle Praxis des Nichtkultivierten, des Waldmenschen, des Persers. Diese Ergebnisse stimmen zwar in keiner Weise hoffnungsfroh, aber nur eine von falschem Optimismus ungetrübte Analyse kann die Verhältnisse durchschauen, um sie zu ändern. Auch ich sehe ein, daß ich letzten Endes nichts davon verstanden habe.

Wie ist das Wohlbefinden?

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(PDF-Version) Daniel Kulla: The Joy of Regression (2007)
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Alles, was nicht von mir ist, stammt aus den Büchern “Der Traum vom Sprechen” von Gail Jones, “Naked Lunch” von William S. Burroughs, “17 sind zuviel” von Arno Schmidt,”Tekknologic Tekknowledge Tekgnosis” von QRT, “Die Hog Farm Kommune” von Wavy Gravy, “Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse” von Edward P. Thompson, “Das Kapital, Band III” von Karl Marx, “Männerphantasien” von Klaus Theweleit und “Sexismus” von Marielouise Janssen-Jurriet; aus den Songs “Deutsche Schwänze” von Lady Bitch Ray, “Remmi Demmi” von Deichkind, “Zebulon” von Einstürzende Neubauten, “Hightowers Herz” von Bratze und “Zucker” von Die Sterne; aus den Aufsätzen “Psychopathologie der Normalität” von Ljiljana Radovic in “Feindaufklärung und Reeducation”, herausgegeben von Stephan Grigat, “Der Zwang zum Mitmachen” von Justus Wertmüller aus der Bahamas 30/1999 und “Verein freier Menschen” von Hannes Gießler im Conne Island Newsflyer 146 sowie aus der Simpsons-Folge “Überraschung für Springfield”.

14 Responses to “The Joy of Regression”

  1. Spitzfindig Says:

    Den “Zwang zum Mitmachen” gibt es so nicht, dafür aber Justus Wertmüllers “Zwang zu Protestieren”. Oder meinst du hier etwas hintergründig?

  2. godforgivesbigots Says:

    Der Aufschnitt als Kunstform ist mit dem Fotokopierer und dem durcheinandergekommenen Loseblattstapel entstanden, eine Zitatenmontage im Hypertext könnte die Möglichkeit nutzen den Wortlaut auf seinen jeweiligen Ursprung zurückführen. Sonst ist´s nämlich für den informationsüberfluteten Konsumenten nur einmal Gehirn umrühren mit extra Körperflüssigkeiten ohne echte Freude an der Rückverdummung.

  3. nonono Says:

    @godforgivesbigots

    Mir gefällt an Kullas Cut-ups aber gerade das Fragmentarische und nur vage quellenmäßig Nachvollziehbare – wenn ich HipHop oder Breakcore höre, steht auch nicht an jedem Sample dran, wo es herstammt.

    Würde das Kriterium der Verlinkbarkeit nicht auch die Materialauswahl sinnlos einengen?

  4. godforgivesbigots Says:

    Es bräuchte dafür wahrscheinlich ein eigenes Web 2.0 Tool, das die Textbausteinrückverfolgung automatisiert. Es muß ja nicht jede Quelle im Volltext vorliegen. Gibt es Audiodatenformate in denen man in seinem Stream Fußnoten mit Quellenangaben setzen kann?

  5. UnCthulhu Says:

    Solche fundamentalontologischen Sätze wie “Der Stoff, aus dem diese Musik ist, bleibt trotzdem die Ekstase;” sollten dem Autoren – wer auch immer das sein mag – eigentlich um die Ohren gehauen werden.

  6. classless Says:

    That would me be, then – ca. 2003.

  7. UnCthulhu Says:

    Oh, das müßte man dann irgendwie wie in Maniac Mansion gestalten so durch die Zeit zurückreisen… aber Moment, dann würde ja hier auch ein anderer Text auftauchen. Wie auch immer: Extase ist das, was man draufprojiziert. Erregung, egal ob beim Porno gucken oder beim abzockeln zu Musik, ist intern generiert. Die Extase wohnt dem Objekt nicht inne, sie ist Produkt des Rezipienten, genauso wie der Popdiskurs. Der Gebrauch, bzw. das lustvolle Moment, von Musik könnte ja auch darin bestehen, dass man darüber schreibt. Muss ja nicht schlechter sein, ne andere, komplementäre Form der Luststeigerung zur Extase des Tanzes.

  8. classless Says:

    Ich werde jetzt nicht versuchen, ein Sample zu verteidigen, das ich auch nur noch als Sample verwenden mag. Dennoch: Ekstase ist ja nicht nur Tanzen, für Tanzmusik wiederum erscheint mir die Wendung “äußere oder innere Bewegung” nicht zu allgemein.

  9. scheckkartenpunk Says:

    Ist Extasa nicht nur eine Form des Fetisch, der Musik immanent ist? Vom Prinzip ist es doch egal ob durch Musik Extase, Tanz oder Schreiben generiert wird – nichts ist von Dauer und danach ist der Endpunkt wieder der Startpunkt und neue Musik wird benötigt für die nächste Befriedigung.

  10. Manni Says:

    @scheckkartenpunk

    Würde aber doch behaupten, dass die Ekstase etwas Dauerhaftes bewirken kann, eine Änderung, eine Verschiebung, da sie es real – und nicht eingebildet oder lediglich erhofft – ermöglicht, über sich hinauszuwachsen, sich zu überwinden, sich zu verlassen, was orthodoxen Freudianern vielleicht nur im sexuellen Akt erreichbar gilt, weshalb sie ebenso vielleicht alles andere als Ersatzbefriedigung und Fetischismus ansehen müssen.

    Gerade, warum etwas so Tiefgreifendes und oft Erschütterndes wie eine ekstatische Erfahrung, von der manche Menschen ein Leben lang zehren können, nach einer Wiederholung verlangt, also Sucht induziert, will mir nicht recht einleuchten. Wurzelt Sucht nicht in Befreidigung, die ausbleibt, die in Aussicht gestellt wird, die einem vor der Nase herumbaumelt, die aber so unerreichbar bleibt wie der Drachen bei Heroin Hero?

  11. linse Says:

    Habe auch noch andere Quellen als die Beschriebenen entdeckt. 🙂

  12. classless Says:

    Äh, sag’s mir einfach dezent per Mail, ich werde es dann stillschweigend ergänzen…

  13. ghost Says:

    hey
    eigentlich das hier schon gelesen?

  14. ghost Says:

    hey
    eigentlich das hier schon gelesen?
    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,521452,00.html

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