Nicht lustig
October 7th, 2008>>Ist der Diskussionspartner eine Frau, ist das Ding schon im Kasten. Wir nennen sie »Mädel«, bezeichnen sie als »hysterisch« und erklären dem Publikum, dass ihre »Geschmacksfragen« zwar niedlich sind, aber nichts mit der Sache zu tun haben.<< Karwan Baschi bespricht Mitschnitte von GSP-related Diskussionsveranstaltungen
October 7th, 2008 at 13:39
Man soll nicht sagen, dass Geschmacksfragen nichts zur Sache tun, WEIL es sich beim Gegenüber um eine Frau handelt? Wtf?
October 7th, 2008 at 14:03
Daß sie nichts zur Sache tun, war ja nur der letzte Punkt.
October 7th, 2008 at 14:35
Dass man nicht auf verfehlte Themen (Sachen, Gegenstände, …) hinweisen darf, habe ich weder gesagt, noch angedeutet. Vielleicht lohnt es sich, das schöne große »WEIL« an anderer Stelle zu suchen.
October 7th, 2008 at 14:52
Deine BEHAUPTUNG ist halt, dass die sagen: “Geschmacksfragen WEIL Frau”, Das ist aber offensichtlich Unsinn, denn sie sagen doch ein Argument gegen die Behandlung von Geschmacksfragen, nämlich, dass diese nix zur Sache tun. DAS soll man aber offensichtlich Eurer Ansicht nach nicht machen, WENN das Gegenüber eine Frau ist. Also passt mein schönes großes WEIL da ganz vortrefflich. Und zum Rest: sollen sie die das nächste Mal Mieze nennen? 😛
October 7th, 2008 at 15:18
@MPunkt
Äh, ich glaube, du gibst “unsere” Ansicht seltsam wieder. Sehe ich das richtig, daß du sie umformulieren mußt, um deinen Punkt zu machen?
October 7th, 2008 at 15:22
Immer noch falsch. Ich behaupte (das tue ich tatsächlich), dass der Spruch so formuliert wurde, WEIL man die Gegnerin platt machen wollte; und das, indem man sie »als Mädel« abwatscht. Da wurde an Sexismus und Mackertum der anderen Zuhörer appelliert, ohne die eine Feststellung, dass es sich bei der Rednerin um eine Frau handelt, tatsächlich nur eine solche gewesen wäre. Selbst wenn ich mich in diesem speziellen Fall irren sollten, wäre der Kommentar in seiner Form bestenfalls dumm und überflüssig gewesen.
Ich lasse mir von dir nicht erklären, was da die »Argumente« waren, wenn dabei nur heraus kommt, dass ein sprachlicher Ausdruck lediglich aus Wörtern und ihrer lexikalischen Bedeutung besteht. Das ist mir schlicht und einfach zu dämlich.
October 7th, 2008 at 15:46
frauen als hysterisch hinzustellen etc, ist ganz typisch – für mackerrunden im gesamten (dazu gibt’s genügend studien). ist mies, muss man dagegen antreten, aber dass das nur beim gsp vorkommt, bezweifle ich. – da sagt mir meine erfahrung leider ganz was anderes.
October 7th, 2008 at 16:04
so wie ich es auch bezweifle, dass das beim gsp nicht vorkommt. – eben, weil das einfach fast überall zu finden ist (wenn nicht überall).
zu unterscheiden ist dann schon noch mal, ob es sich um ne diffamierung handelt (“nur”), oder ob diese haltung – frauen sind hysterisch – wirklich vertreten wird. für ne längere und ernsthafte disku macht das nen riesenunterschied.
October 7th, 2008 at 16:08
scheiß provo-frage, wiiiieder einmal. wie alt bist du eigentlich? 12?
dir täte es mal gut, für nen abend lang als einziger mann in ne disku-runde mit unbelehrbaren sexistischen differenzfeministinnen gesteckt zu werden.
October 7th, 2008 at 16:13
Paule:
Ich behaupte (das tue ich tatsächlich), dass der Spruch so formuliert wurde, WEIL man die Gegnerin platt machen wollte; und das, indem man sie »als Mädel« abwatscht.
Eben, beweisen kannst du es nämlich nicht.
Laura:
frauen als hysterisch hinzustellen etc, ist ganz typisch
Mag sein, nur wenn jemand tatsächlich hysterisch ist, warum soll man das nicht aussprechen? Männer können’s schließlich auch sein. Wenn man sich teilweise, wirklich unabhängig vom Geschlecht, mal leute anschaut, die mit ihrer linken Moral den GSP messen udn abgehen wie Schmidt’s Katze, dann finde ich das häufig ziemlich hysterisch. Kommt von ihrer Moral her…
October 7th, 2008 at 16:27
dachs, ja. und: “normalerweise” läuft das aber anders ab. – männer diffamiert man idr anders in ner disku. es geht ja hier, wenn ich das richtig verstehe, darum, wie man argumente abwehrt.
mir geht’s nicht um den gsp. ich hielte es für … naja… verlogen, wenn man so täte, als käme das nur beim gsp vor.
ad “mädel”: wenn man weiß, dass das herkömmlichweise abwertend verwendet wird (auch wenn die eigentliche untergeordnete stellung sich nicht aus der sprache ableitet – aber eben in der sprache auch zeigt), sollte man selber nicht so sprechen. denn zwar stimmt es, dass die ursache nicht die sprache ist. aber man appelliert damit an “alte (zum Gefühl geronnenen) Gedanken” (mpunkt). halte ich für kontraproduktiv. und ich bin der meinung, dass das die meisten, die so sprechen, auch wissen. – und da sind wir dann wieder bei der abwehr von argumenten.
October 7th, 2008 at 16:51
@ Laura,
ich will die Beobachtung von Dir nicht bestreiten. Und wenn Leute des GSP deren Kritiker so angehen, dass es beleidigend gemeint ist, dann ist derjenige dafür zu kritisieren, auch das ist geschenkt.
Tatsächlich ist aber eben kein Spezifikum des GSP, vielmehr für Paule ein Aufhänger, seinen Feind abzukanzlen. Typisches Linkengetue, welchen die Denunziation der konkurrierenden Vereine mehr liegt, als die Kritik der Sache. Denn mal herauszustellen, was denn nun die Logik der Abwertung ist, wie du es getan hast, darum schert sich Paule ja nen Dreck.
October 7th, 2008 at 17:33
Ich erspare uns beiden hier spiegelbildliche Vorwürfe. Vorgestern habe ich meine Hemden gebügelt – was meinst du mal, um was ich mich da alles einen Dreck geschert habe?
October 7th, 2008 at 17:42
Man kann die Behauptung, dass da jemand durch die Formulierung “das Mädel” “abgewatscht bzw. platt gemacht” werden sollte, einfach anhand des O-Tons überprüfen: Vortrag zum UG-Aufruf (ab 62. Minute)
October 7th, 2008 at 18:16
Wer sich übrigens fragt, was den Paule bewogen hat, seinen irre komischen Text zu verfassen, der wird nicht im Unklaren belassen. Das sagt der gute Mann ganz frei heraus:
“Dass eine kritische Auseinandersetzung mit den inhaltlichen Positionen des GSP eine andere Sache ist, weiß ich. Dass ich das hier nicht gemacht habe, weiß ich auch. Darum ging es mir diesmal aber auch nicht.”
Wenn es nicht um eine inhaltliche Auseinandersetzung ging, worum denn dann? Um die Auspinselung des eher schlichten Einfalls ‘die Welt ist kompliziert, muss also differenziert betrachtet werden, was nur Menschen möglich ist, die nicht nur bis 2 (GSP), sondern mindestens bis 5 zählen können (Adorno und ich)’ . Da sollen also Leute, die ihm nicht passen weil er sie für “Steinzeitkommunisten” hält, ohne Argument angegriffen, in diesem Fall der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Was natürlich nur klappen kann, wenn diese Feindschaft beim Adressaten als geteilte vorausgesetzt werden kann. Die Kommentare in seinem Blog sind entsprechend …
Hetze dieser Machart nennt man für gewöhnlich … richtig: Feindbildpflege.
October 7th, 2008 at 18:17
@ lahmacun: Inhaltlich erst mal Zustimmung. Aber bei solchen Albernheiten, sich darüber zu empören, dass mal ein Referent irgendwann Mädel gesagt hat, um den GSP zu “kritisieren”, ohne auf die Argumente überhaupt einzugehen, wenn der Sexismus-Vorwurf also lediglich der moralische Titel ist, mit dem der GSP von Linksmoralisten vor anderen Linksmoralisten blamiert werden soll, sehe ich tatsächlich nicht ein, da noch großartig sachlich drauf einzugehen. Von daher passen da polemische Fragen schon ganz gut. btw.: Wie sehen die Differenzfeministinnen denn aus? 😉
October 7th, 2008 at 18:21
die lassen dich schlecht aussehen!
October 7th, 2008 at 18:23
und was heißt bitte “erst mal” zustimmung? ich hab’ einfach recht – fertig.
October 7th, 2008 at 18:37
Erst mal ist nicht temporär gemeint, sondern als Ordnung des Beitrags – erst die inhaltliche Zustimmung zu Deiner Analyse, dann die Erklärung meines provokatorischen Dahergesagten.
Doch so gut? Dann immer her mit denen! 😀 Ob ich nun vor denen verschüchtert schweige, oder vor anderen, ist inhaltlich schließlich auch egal. Oder ich rege mich so sehr auf, dass ich es auch da schaffe zu pöbeln.
October 7th, 2008 at 18:40
bub, das wirst du, wenn’s denn mal soweit kommt, bereuen.
October 7th, 2008 at 18:44
Vermutlich ja, ich ertrage Deppen – und Deppinnen – immer so schwer. Schon im Internet und im “RL” erst recht.
October 7th, 2008 at 19:14
Zunächst um die unerträgliche Pöbel-Rhetorik des GSP, vermittels derer jede Diskussion in das eigene Denkmodell gezwungen oder verunmöglicht wird. Dass die ironischen Verweise auf einzelne Positionen für sich keine Argumente sind, sondern tatsächlich nur für Menschen von Belang sind, die bereits einen entsprechenden Hintergrund haben, macht den Text zu einem schlechten Aufklärungsstück – geschenkt. Das hatte ich mit meiner Polemik auch nicht vor.
Die einzelnen Vorwürfe entkräftet das natürlich längst noch nicht. Freut mich ja, wenn jetzt jemand über Inhalte streitet.
October 7th, 2008 at 19:24
“Zunächst um die unerträgliche Pöbel-Rhetorik des GSP, vermittels derer jede Diskussion in das eigene Denkmodell gezwungen oder verunmöglicht wird.”
Schnauze, Du Vollhorst!
October 7th, 2008 at 19:44
Komm mal klar, bitte.
October 7th, 2008 at 19:55
Mit meinem Leben? Mit Deppen? Mit lahmacuns süßen aber fiesen Differenzfeministinnen?
October 7th, 2008 at 20:49
Tja, your guess, I guess.
October 7th, 2008 at 20:52
[…] argumentieren mag, aber trotzdem das Feindbild pflegen möchte, dann kann man das so machen wie Kulla und Paule (unlustig) oder wie [aae] marburg (unfreiwillig komisch). PPS: Inzwischen hat MPunkt zum […]
October 8th, 2008 at 00:05
die einen werden als »mädel« abgewatscht – die anderen als »macker«. thats the game leute!
October 8th, 2008 at 00:52
die linke szene insgesamt ist krass männerdominiert, der gsp ist da nicht nur keine ausnahme sondern explizit antifeministisch. das führt ja bekanntermaßen bis hin zur apologie von (mutmaßlichen) vergewaltigungen als “knutscherei”:
http://www.gegenstandpunkt.de/radio/2007/ga071210.htm
http://nada.olifani.de/archives/19
October 8th, 2008 at 01:03
alles scheiße, alle ab ins camp zu den differenzfeministinnen. redaktion bahamas & gegenstandpunkt.
October 8th, 2008 at 01:05
und trotzdem ist die “debatte” so falsch. oder was bringt das?
October 8th, 2008 at 14:00
“Antifeministisch” trägt halt auch bloß den Maßstab heran, dass man gefälligst feministisch zu sein hätte – albern. Wenn man über den Antifeminismus des GSPs streiten wollte, müsste man sich schon über dessen Argumente gegen den Feminismus streiten. Willst Du selbstverständlich nicht, weiß ich. Aber Dir Deine blöde Denunziationsmasche kommt halt trotzdem bzw. gerade deswegen nicht in Frage.
October 8th, 2008 at 14:44
dass der gsp zum teil gute argumente gegen den fem vorbringt, heißt (leider) noch lange nicht automatisch, dass sich nicht sexismus findet. (ist in dieser allgemeinheit auch nichts gsp-spezifisches.)
October 8th, 2008 at 15:31
Ach je, da regen edlen Recken des besseren Arguments sich also auf, Paule würde Polemik betreiben; als ob der zitierte peinliche Mädel-Impetus nicht ebenso den Tatbestand der Polemik erfüllen würde (Ach ja, da hör ich sie schon wieder jammern: Aber was, wenn es sich denn wirklich nur um eine Geschmacksfrage handelt, die Kritik also richtig war, dann seid ihr doch die Sexisten, weil ihr verlangt, dass Frauen anders behandelt werden. Nein, liebe Leute, das verlangt hier offensichtlich keiner. verlangt wird einzig und allein, dass gewisse Herren sich den prospektiven Schadenfreude-Sabber vom Kinn wischen, wenn sie mit Frauen reden … ich weiß, es ist schwer, aber Leute: Es ist wirklich eklig anzusehen!).
Unterschied jedenfalls zwischen den beiden Sorten Polemik: Die von Gegenstandpunkt bewegt sich offenbar auf dem Durchschnittsniveau von Altherrenwitzen, während Paule eine erheiternde, anregende Attacke auf etwas formuliert hat, das zugegenermaßen nicht mehr und nicht weniger ist als ein Diskussionsstil.
Mann kann natürlich auch hundert mal “Schnauze, Vollhorst” oder “Romanes ite domum” oder “Kapitalismus abschaffen!” an die Hauswand schreiben. Ist aber irgendwie schon dümmer, oder?
October 8th, 2008 at 15:38
Ihr seid alle scheiße!
October 9th, 2008 at 15:57
Merke: man setze auf seinen Blog einen GSP-kritischen Eintrag – und bekommt viele Zugriffe und Einträge. Denn GSP’ler scheinen mehr als andere dazu zu neigen, den ganzen Tag politisch zu agitieren. Manchmal frage ich mich: Bekommen manche GSPler von ihrer Organisation längere Tage gespendet? Oder bieten die intern Seminare an à la: “Mehr Zeit, mehr Aggitation: Wie organisiere ich meinen politischen Alltag?” Oder: “Auskommen mit wenig Schlaf – Wie die Sonn’ beim GSP ohn’ Unterlaß scheint”.
October 9th, 2008 at 21:13
“Im Kreml brennt noch Licht …”
October 9th, 2008 at 21:58
🙂
October 16th, 2008 at 13:39
@Silke aus Köln
Der Islamismus vereinigt totalitäre und bürgerliche Momente, wie auch frühere Erscheinungsformen der konformistischen Rebellion.