Herbstdepressive sagen die Wahrheit
November 14th, 2008Ich kriege insgesamt wenig Tageslicht ab, im Sommer aber zumindest ein bißchen mehr. (“Es muß auch mal hell für Kullas Auge sein…”) Zeitgleich mit spürbar kürzeren Tagen und schwächerer Sonne fange ich dann jedes Jahr im Herbst auch wieder an zu arbeiten und komme aus den Kunstlicht-Arbeitshallen praktisch nur noch im Dunkeln heraus. (“Wenn’s in dieser Stadt einen Tag gibt, warum seh ich ihn nicht?”)
Im Zusammenspiel senkt das den Serotoninspiegel stärker, als ich ihn mit Kaffee, Zucker und scharfen Speisen wieder anheben kann, ohne daß mein Magen sich verabschiedet. Während ich das restliche Jahr über recht gut darin bin, meine bekanntlich recht düstere Weltsicht mit einem geradezu kalifornisch sonnigen Gemüt auszugleichen, schlägt im Herbst regelmäßig eine üblere bzw. realistischere Stimmung bei mir durch.
Die Milde, mit der ich Klassenfeind wie -freund und auch mir selber eingedenk der gesellschaftlichen Verhältnisse sonst zu begegnen pflege, weicht zwar keinem Haß, doch aber einer weniger nachsichtigen Beurteilung.
Als erstes richtet sich das selbstredend gegen die Arbeit, die mich hier drin festhält und die ich vor mir zu anderen Jahreszeiten als kleineres Übel gegenüber kontrollbehafteter knapper Staatsknete oder ganzjähriger Ausbeutung meines “Kreativpotentials” mit etwas Mühe zu rechtfertigen vermag. Jetzt nervt das Namensschild, jetzt nervt die Alarmanlage, die ich sonst gar nicht mehr höre (außer in dem einen Laden, in dem sie fast immer klingelt und mit dem Techno aus der Car-Hifi-Abteilung einen schönen Wall of Noise bildet), jetzt nerven das soziale Rollenspiel und die allgegenwärtige Selbstaufgabe der anderen Mitarbeiter.
Wie Kollege Sauerkraut verbringe ich, schon um mich weniger der sozialen Interaktion widmen zu müssen, viel Arbeitszeit damit, im Internet herumzulesen, im Unterschied zu ihm muß ich dabei jedoch stehen und werde ständig unterbrochen. (Ob er sich dabei auch mit alten Internet Explorern herumärgern muß wie ich, weiß ich nicht.) Und das ist das, was viel mehr wehtut als die Füße und die Waden nach acht Stunden Stehen: daß ich immer wieder aus den Gedanken gerissen werde, die sich einstellen, und daß ich alles, was ich tue, jederzeit abbrechen können muß, um mich dann wieder reinzufinden oder häufiger: nochmal von vorn anzufangen.
Nicht nur die Arbeit nervt mehr, auch das, was sich im Internet dann vorfindet. Und dabei geht es nicht mehr bloß um die “Kacke”, bei der sich manche schon fragen, warum ich mir das überhaupt ansehe. (“Muß man an jeder Mülltonne schnuppern?“)
Es geht viel mehr um den virtuell abgebildeten Stand der Ideengebäude, auf die ich bekanntermaßen gewisse Hoffnungen bzgl. Seins- und Bewußtseinserweiterung gründe.
Der Verschwörungsdiskurs funktioniert eben kaum wie bei Wilson, nichtmals so outright kaputt wie bei Alex Jones wird es noch, nein, solche wie Wojna und Bröckers ergießen ihr humorloses Unverständnis ins Netz, und auf zahllosen sich linksradikal gerierenden MySpace-Profilen werden ähnlich originelle “Fragen” zu 9/11 und “Beweisvideos” verlinkt. Hacker, von denen ich mir bis vor kurzem einreden konnte, sie würden diskordisches Gedankengut wiederbeleben, kämpfen dafür, daß ihr geliebtes Europa nicht wie Amerika wird und scheinen mittlerweile in einer ähnlichen “Vermittlungs”-Falle zu sitzen wie Linksradikale – sich als Avantgarde verstehen, der aber keiner nachfolgt. Kommunisten sind hauptsächlich damit beschäftigt, sich gegenseitig ritualisiert anzukacken. Die GSPler werfen allen anderen vor, sie würden sich nicht die ganze Zeit dem “einzigen Zweck” widmen, halten Antifa für Ablenkung und glauben an die Wunderwirkung des Arguments, für dessen Richtigkeit sie demnächst wohl Meßgeräte entwicklen werden. Dann gibt es Stalinos wie “Produktionsverhältnisse” oder den Nervensack Lyzi, der sich über “Zensur” beschwert und sich in seinen Nebensätzen verläuft. Ansonsten überwiegt eine Mischung aus 68er-Revivalists und dem, was Wertmüller so schön “Volkskommunisten” nennt. Speaking of Wertmüller, der hat auch schon lange aufgehört, Zankäpfel zu rollen, sondern wirft jetzt eher mit faulem Obst nach Gremliza. Der wiederum entschuldigt sich einem Leserbrief gegenüber, eine Anzeige abgedruckt zu haben, in der eine Neufassung von Biebersteins Standardwerk zur “Verschwörungsthese” beworben wurde, weil Bieberstein Stichwortgeber für Homann und daher alles Bieberstein schlecht. And so on: war der Staat oder die Warenform zuerst da? And so forth: gibt es Unterschiede zwischen bürgerlichen Staaten? And so on: “Nein, nein, das ist nicht der Kommunismus” ist eine antikommunistische Parole. And so forth: Die Beschäftigung mit xy leistet doch soundso Vorschub oder lenkt von demunddem ab. And so on, and so forth. Ich kann es nicht so gut sagen wie GUZ es gesungen hat:
>>Wir erinnern uns noch gern daran, als die Bösen noch böse warn / Man brauchte nur auf die andere Seite zu gehen, damit man zu den Guten kam / Jetzt sehn sie alle nur noch wie Idioten aus und hörn nicht auf sich zu blamiern<< Und wie sehe ich selbst aus? Zwischen scheinselbständig verbrämter Lohnarbeit, sozialen Verpflichtungen und Reproduktion eingeklemmt, mich von einer Flucht nach vorn in die nächste stürzend, mit immer weniger Gelegenheit zum Nachdenken über meine Motivation und meine Öffentlichkeit der letzten Monate, kann ich zumindest sagen: "Nein, nein, so wird das kein Kommunismus!" Und: "Der Staat muß umso weniger zwingen, je freiwilliger sich unterworfen wird." Ungeachtet der inneren kreisrunden Diskussionen des aus Mehrheitssicht "linksextremen Randes" pendelt eben diese Mehrheitssicht im Angesicht der Krise zwischen Staat und Kapital. Die Erkenntnis, daß der "freie Markt" den "starken Staat" braucht (und der Staat den Markt, um als guter Staat zu gelten), ist zwar zum Allgemeinplatz geworden, aber nichtmals experimentell wird außerhalb eines kleinen Teils des "linksextremen Randes" darüber nachgedacht, inwiefern Staat UND Kapital das Problem sind. Und woher erfahre ich, "eine Weltrevolution wird es nicht geben"? Aus der lausigen Nachrichtenseite von 1und1.
Jetzt sagt mir bitte, daß das bloß der Herbst ist.
November 14th, 2008 at 15:13
Es tut mir leid, aber das ist nicht nur der Herbst.
November 14th, 2008 at 15:42
@Leserin
Mag ja sein, aber ich sag’s trotzdem mal:
Kulla, das ist bloß der Herbst!
(In der Hoffnung, dass es hilft…)
November 14th, 2008 at 17:34
“Die Netzwelt, ein Jammertal”
Diese Art des Lamentierens kann man wirklich keiner Jahreszeit anlasten. Was soll das jammernde Selbstbeweihräuchern mit dem Herbst zu tun haben?
November 14th, 2008 at 18:00
man hats schon schwer, wenn man sich weigert, recht zu haben
November 14th, 2008 at 19:08
“Hacker, von denen ich mir bis vor kurzem einreden konnte, sie würden diskordisches Gedankengut wiederbeleben, kämpfen dafür, daß ihr geliebtes Europa nicht wie Amerika wird und scheinen mittlerweile in einer ähnlichen “Vermittlungs”-Falle zu sitzen wie Linksradikale – sich als Avantgarde verstehen, der aber keiner nachfolgt.”
Da hat es aber echt lange gedauert, bis du zu der Einsicht gekommen bist. Hacker sind Technik-Studenten, die von Mitgestaltung, Medienkompetenz und mündigen Bürgern schwafeln. Das ist aber nix Neues.
November 14th, 2008 at 19:16
@leuchtturm
Ich schreib nicht über “die Hacker” – wer soll das auch sein? – sondern habe eine Gruppe von mir mehr oder weniger bekannten Hackern näher bestimmt.
Aber du hast natürlich Recht: Ich brauche oft sehr lange, um den irrigen Glauben zu überwinden, die cooleren Aspekte an einer Sache könnten sich durchsetzen. Damit höre ich aber wohl trotzdem nicht auf.
@ Otto
Selbstbeweihräucherung wäre es, wenn ich mich vom Lamento ausnehmen würde. Es ginge in dem Posting dann nur um die Netzwelt, wenn es um nichts anderes ginge.
@ Matze
Danke!
@ posiputt
Die Rechthaber haben’s vermutlich auch nicht leichter, so wie sie immer abgehen.
@ Leserin
The trick is to keep breating.
November 14th, 2008 at 19:18
Hoppla, wie kommt der Regierungssprecher denn auf die Idee?
Von der Weltrevolution reden doch nur Extremisten, nicht wahr? 😉
Auch er Unrecht hat, sie ist nämlich schon seit dem Sturz des Schah zugange und die Frage ist nur noch wo sie hinführen wird.
November 14th, 2008 at 19:22
Fresse, Nazi!
November 14th, 2008 at 19:22
bezog sich vorrangig auf Leuchtturm.
November 14th, 2008 at 19:50
Ja, aber mal ein bißchen einkriegen, vielleicht.
November 14th, 2008 at 20:32
meine fresse.
November 14th, 2008 at 21:01
Vielleicht hilft der Commonismus?
Aber ich war neulich auch auf einer Veranstaltung wo ich ne ganz ähnliche Krise gekriegt hab. Operaisten gegen Gegenstandpunkt gegen Wortradikalisten gegen Reformer gegen … und alles immer im Kreis mit den selben Sprüchen, die man schon seit Jahrzehnten kennt. Furchtbar.
November 14th, 2008 at 21:33
trifft vieles
November 15th, 2008 at 14:02
Aber nicht alles!
November 15th, 2008 at 14:04
Aber immerhin einiges!
November 15th, 2008 at 17:25
@ Problembärmann:
Na so ein Skandal, dass die sich nicht für hippe Informatiknerds wie Dich neue Positionen ausgedacht haben, damit Dein Unterhaltungsbedürfnis befriedigt wird.
@ den ohne Klasse:
Na klar ist die “Nein nein, das ist nicht der Kommunismus”-Parole antikommunistisch. Es ist die abgeschmackte Anbiederung an den Antikommunismus der Bürgerlichen, diesem Recht zu geben (Sowjetunion, DIE war aber böööööööööhse!), um dann Kommunismus damit besetzten zu können, was Du für gut hälst und die ohnehin wollen: erfolgreichen Imperialismus, um demokratische regime changes gegen China und den Iran durchzuführen. Denn Kommunismus ist ja eh nichts anderes, als wirkliche Demokratie …
Und nein, das heißt nicht, dass man dem Realsozialismus kritiklos die Treue halten müsste, weil er die falschen Gegner hat. Aber man müsste sich für eine Kritik schon mal angucken, was die in der Kritik von bgl. Staat und Kapitalismus so für Fehler gemacht haben, statt ihn bloß an dem Maßstab zu blamieren, dass er gar keine wirkliche Demokratie, mit all ihrer Menschenfreundlichkeit, wie man an dem Laden hier prima sehen kann, gewesen ist. Das ist dann nämlich einfach nur noch der Vorwurf, dass die glatt etwas anders machen wollten und zwar prinzipiell.
Prüfe doch mal ganz banal den Wahrheitsgehalt von dem Satz, statt hier rumzujammern, wie man Dir bloß Antikommunismus vorwerfen kann und wie schlecht Kommunisten selbst heute noch sind, weil sie weder Dir noch der Antifa ihren Respekt zollen und sie glatt Sachfragen klären wollen, statt sich in der Regel nicht an Diskussionen zu beteiligen, um Argumente zu widerlegen.
November 15th, 2008 at 17:40
Manchmal würde ich wirklich gern mit dir diskutieren, aber dann schaue ich noch mal und stelle fest, daß du gar nicht mir redest, weil du mir sonst nicht alles Mögliche unterstellen und in meine Äußerungen hineinlesen müßtest (“böse”, “wirkliche Demokratie”, “blamieren”, “Respekt” usw.), um mich in deinen Pappkameraden zu verwandeln, bei dem deine “Argumente” schon erprobt sind – alles wie sonst auch.
Nervt. Keinen Bock.
November 15th, 2008 at 22:05
Du würdest halt gerne mit mir reden, solange ich mich auf Deine inhaltliche Beliebigkeit, dass Argumente in der Diskussion gar nix belegen und auch nicht widerlegt werden sollen, einlasse. Darauf kann ich aber auch gerne verzichten. Und von wegen Unterstellung: als wäre Deine Begründug, dass China “nicht der Kommunismus” sei nicht damit begründet worden, dass es den Imperialismus nicht dem freien Westen überlässt, sowie mit einem Mangel an Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit.
“Gleichzeitig werden sämtliche Medien streng zensiert, so dass Willkür und Korruption nicht öffentlich zur Sprache kommen können.”
Was ist das denn, wenn nicht der Ruf nach einer guten Herrschaft, welche verlässlich und nicht durch persönliche Vorteile verdorben den Staat führt? Und der man Abweichungen davon gefälligst nachweisen dürfen können soll, um unpassendes Herrschaftspersonal austauschen zu können? Also die erzdemokratische Vorstellung, dass es schwer auf das Kreuzchen hinter den richtigen Charaktermasken ankäme, weshalb man gefälligst von deren Positionen bis zu deren Frisur und ihren gefärbten Haaren Bescheid zu wissen hat?
“Imperialismus, Repression und Staatskapitalismus sind kein Kommunismus! Wir wollen die Idee der allgemeinen Emanzipation nicht länger mit solchen Erscheinungen assoziiert sehen!”
Assoziiert sehen will man sie der Kritik an der VR China im Aufruf zufolge mit guter demokratischer Herrschaft, einer freiheitlichen konstruktiv-kritischen Presse und einer staatstragenden Opposition aus Gewerkschaft und Parteien, von denen letztere zur Übernahme der Herrschaft bereit stehen, um diese weiter erfolgreich zu verwalten. Und mit einer Repression, die sich an den selbstgegebenen rechtsstaatlichen Rahmen hält, der gefälligst verändert werden muss, bevor sie neuen Erfordernissen angepasst greift. Sowie mit Kriegen für Menschenrechte und Frauenbefreiung, statt -pfui – mit Imperialismus … da hat man ja sogar nen echten afrikanischen Oppositionsneger als Kronzeugen für. Der moralische Titel Kommunismus ist also nicht China zuzusprechen, wegen Abweichung vom freien Westen, sondern dem freien Westen selbst. Argumente zur Sache? Wozu braucht es die bei solchen Albernheiten schon …
November 16th, 2008 at 01:08
da spult sich ein scheinbar bewaehrtes band ab, aber ich hab keine der folgerungen bei mpunkt nachvollziehen koennen.
bin ich jetzt einfach einem troll auf den leim gegangen?
ist da irgendwas dran? wtf?
und ueberhaupt: wo sind die argumente, die herr m. so dringend einfordert?
classless: fuehr doch bitte eine diskussion mit m.! fuer mich? ich bin so gespannt!
November 16th, 2008 at 06:41
@MPunkt –
Also ich finde den Realsozialismus historisch richtig und prototypisch falsch. Aber das ist eine theoretische Frage, denn dieser definierte sich aus einer geteilten Welt heraus, das Ziel um das es jetzt geht ist jedoch gerade eine geeinte.
Was soll denn bitte “erfolgreicher Imperialismus” sein? Der Prototyp eines “regime change” hat sich doch nicht nur als Verbesserung des Vorzustandes erwiesen, sondern auch als Fass ohne Boden. Der Kapitalismus hat Herbstdepression.
Die Krise ist jetzt beim Bürger angekommen, sein gesamte Gefüge stabiler Werte ist ins Wanken geraten, nicht einmal Gold und Immobilien kann man heutzutage mehr trauen. Selbst anbiedern bringt nix mehr, die Märkte machen ja doch was sie wollen.
Der Kommunismus ist sich seiner Gegenwart noch nicht hinreichend bewußt.
November 16th, 2008 at 12:47
Der Herr Kommunismus, ein Spätzünder? Als wenn der Zusammenbruch von ein paar Märkten am Regime des Eigentums etwas grundlegend ändern würde. Im Gegenteil: Wer für das schlechtere Funktionieren des Geschäftslebens herhalten muss, ist vor, bei und nach jeder Krise beschlossene Sache – genauso wie das Vorhaben mit dem Scheiß, der gerade beklagt wird, nach ein paar Pleiten wieder von vorne anzufangen …
November 16th, 2008 at 14:38
@ M-Punkt
“Du würdest halt gerne mit mir reden, solange ich mich auf Deine inhaltliche Beliebigkeit, dass Argumente in der Diskussion gar nix belegen und auch nicht widerlegt werden sollen, einlasse.”
Bezogen auf deine “Argumente”, meinetwegen ja.
“als wäre Deine Begründug, dass China “nicht der Kommunismus” sei nicht damit begründet worden, dass es den Imperialismus nicht dem freien Westen überlässt, sowie mit einem Mangel an Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit.”
Nein.
Kein “Ruf nach einer guten Herrschaft”, kein “Abweichungen nachweisen”, kein “Kommunismus im freien Westen” – alles Unterstellung. Echt. Weil du sonst nicht auf deine Argumente kämst. Und dann wieder ins Dissen umkippen müßtest.
China ist Situation normal all fucked-up, nur ein anderes Modell der selben Scheiße wie überall sonst auch, und m.E. in vielem dennoch übler. Aber es ist deswegen kein Kommunismus, weil es kein Kommunismus ist, nicht aus irgendeinem anderen Grund.
Und das habe ich jetzt so oft geschrieben, daß du’s dir entweder mal merkst oder vielleicht freundlicherweise ein anderes Thema aufgreifst. Und vielleicht auch einen Absatz lang ohne GSP-Jargon.
November 16th, 2008 at 18:32
Noch etwas: In der Annahme, daß du das ebenfalls immer noch mitbekommen hast, sei nochmal darauf hingewiesen, daß sich die Aktion damals überhaupt nicht an dich, den GSP oder China richtete (hör mal), sondern an all jene, die China für Kommunismus halten oder erklären. In der gleichen Weise richtet sich auch der Aufkleber und das CD-Cover an alle, die das Lebenswerk der Abgebildeten und ihrer Anhänger für Kommunismus halten oder erklären. Wenn du das nicht dafür hältst, dann warst du gar nicht damit gemeint. So einfach ist das.
November 16th, 2008 at 18:52
Ach SO verhält sich das also, na dann ist die Sache natürlich ganz ganz anders und alles ein Riesen-Missverständnis!
Kann halt nicht jeder so klug sein wie Du, Kulla, aber nun fällt es mir wie Schuppen von den Augen, ich bin erleuchtet und aufgeklärt.
Danke!
November 16th, 2008 at 22:17
*Lol*, als müsste ich mit einem Fehler gemeint sein, um den kritisieren zu können. Aber sag mal, sind nicht selbst Dir Aussagen wie diese:
“Aber es ist deswegen kein Kommunismus, weil es kein Kommunismus ist, nicht aus irgendeinem anderen Grund.”
ein bisschen peinlich? Bei Tautos! Um die Aussage treffen zu können, dass etwas kein Kommunismus ist, muss man doch bestimmt haben, was Kommunismus ist, um dann zur Begründung der Nichtidentität von beidem ihre Differenzen bestimmen zu können. (Genauer gesagt anders herum: man stellt halt Differenzen fest und somit die Nichtidentität.) Auffällig ist da zunächst schon mal, dass die pure Abweichung von etwas anderem nie und nimmer eine Kritik an einem Gegenstand sein kann (mein Blog ist auch nicht Dein Blog, aber das spricht keineswegs gegen es, im Gegenteil), aber sei’s drum. Weiter im Text: Kommunismus definierst Du schwammig als die wirkliche Bewegung, welche den derzeitigen Zustand aufhebt – und dann folgt eben ein einziges Lamento darüber, dass der chinesische Imperialismus nicht so ein guter, Zivilisation und Menschenrechte bringender wie der westliche sein (sagt ein echt afrikanischer Neger, also wird es wohl stimmen), dass es keine Pressefreiheit gibt und somit Abweichungen des Herrschaftspersonals vom Herrschaftszweck aus persönlichen Gründen (Korruption) nicht aufgedeckt werden, dass auch ohnehin keine Oppositionsmannschaft bereit steht, die sich als besseres Personal für den gleichen Zweck präsentieren könnte etc. pp.
Stimmt ja einerseits, dass das alles überhaupt nicht beweist, dass China kein Kommunismus wäre, sondern, wenn das alles stimmt, höchstens, dass es kein westlicher demokratischer Kapitalismus ist. Na und?, möchte man da meinen, den will man ja auch abschaffen (also ich, Du halt nicht). Andererseits ist Dir das aber der Beleg, dass China nicht der Kommunismus sei. Also musst Du entweder westlichen demokratischen Kapitalismus mit Kommunismus in eins setzen, was halt verkehrt ist, oder Dein Aufruf trifft schlicht seinen Gegenstand nicht, sondern ist nur dummes Geplapper. Was von beiden zutrifft, kannst Du Dir gerne aussuchen.
“Und vielleicht auch einen Absatz lang ohne GSP-Jargon.”
NIEMALS! Schon, weil Dir ohnehin jedes Argument (von mir) nur “GSP-Jargon” ist.
November 16th, 2008 at 22:45
Du klebst schon ein bißchen an dem einen Aufruftext, oder?
Anyway:
“als müsste ich mit einem Fehler gemeint sein, um den kritisieren zu können.”
Der PUNKT ist, daß du damit nicht gemeint warst. Du kannst kritisieren, soviel du willst, es ist bloß leicht albern: Es liegt auf der Hand, daß die gesellschaftliche Realität in China nicht der Kommunismus ist – oder bestreitest du das? – und alles, was die Parole sagt, ist daß das so ist. Mehr nicht. Du tust trotzdem weiterhin so, als wäre sie darüber hinaus noch ein Angriff auf das Vorhaben des Kommunismus, was sie erklärtermaßen nicht sein soll.
“Um die Aussage treffen zu können, dass etwas kein Kommunismus ist, muss man doch bestimmt haben, was Kommunismus ist”
Ja, klar, das muß ich jedesmal tun, damit ich deine blöde Antwort vermeide. Hat außer MPunkt noch jemand meinen Satz so verstanden oder war klar, daß ich damit klarstellen wollte, daß ich China nicht über den Vergleich mit dem Westen zum Nicht-Kommunismus erkläre?
Und woher die Auffassung nimmst, ich wäre nicht für die Aufhebung des Kapitalverhältnisses, möchte ich auch gern mal wissen.
MPunkt, was hält dich bloß in diesem unterkomplexen Realitätstunnel fest?
November 17th, 2008 at 01:09
Kulla, lass dich bloß nicht von dir ablenken!
Es ist nie zu spät aus seinem Leben noch was zu machen.
Gib dich nicht auf.
November 17th, 2008 at 07:19
“Der PUNKT ist, daß du damit nicht gemeint warst. Du kannst kritisieren, soviel du willst, es ist bloß leicht albern: Es liegt auf der Hand, daß die gesellschaftliche Realität in China nicht der Kommunismus ist – oder bestreitest du das? – und alles, was die Parole sagt, ist daß das so ist. Mehr nicht”
Womit wir doch wieder beim – von Dir wie üblich bestrittenen – Anfang wären: niemand, außer bürgerlichen Antikommunisten, sagt überhaupt, dass China der Kommunismus wäre. In deren Chor stimmst Du mit ein und sagst, dass Du es auch ganz schlimm findest, dass der chinesische Imperialismus nicht so menschenfreundlich die white men’s burden erfüllende wie der westliche ist, dass es keine kritische Presse, keine alternative Regierungsmannschaft und keine unabhängigen und trotzdem staatstragenden Gewerkschaften gibt. Du machst also mit, China daran zu blamieren, dass es nicht der freie Westen ist. Nur machst Du den Turn dann anders als die Antikommunisten: während die China als den Kommunismus bezeichnen, um an der Abweichung vom freien Westen Gegnerschaft zum freien Westen zu blamieren (selbstverständlich ein Idiotismus), willst Du den Begriff des Kommunismus gegen die damit retten, dass Du sagst, dass Abweichungen vom freien Westen gar nicht der Kommunismus sind. Nur was ist der dann? Bleibt ja nur noch der freie Westen (meinetwegen noch idealer verwirklicht als im freien Westen selbst) mit freier Presse im Kampf gegen Korruption, freien Gewerkschaften, menschenfreundlichen Imperiaslismus (“stop the bomb”) etc. übrig.
November 17th, 2008 at 10:25
“niemand, außer bürgerlichen Antikommunisten, sagt überhaupt, dass China der Kommunismus wäre”
Also niemand außer fast allen? (Im Osten vielleicht weniger wegen POS…)
“In deren Chor stimmst Du mit ein”
Nein, weil ich ja sage, daß es das nicht ist.
” willst Du den Begriff des Kommunismus gegen die damit retten, dass Du sagst, dass Abweichungen vom freien Westen gar nicht der Kommunismus sind”
Nein. China ist a) kein Kommunismus (wegen Staat, Lohnarbeit, Klassen, Warenproduktion) und b) in mancher Hinsicht übler als andere Länder (Arbeitslager, Organhandel usw.) – du machst da die ganze Zeit aus zwei verschiedenen Sachen eine. Warum auch immer.
“Bleibt ja nur noch der freie Westen”
Auch nicht, weil das ja ebenfalls kein Kommunismus ist. Vor die Wahl gestellt, würde ich trotzdem lieber im “Westen” leben.
“noch idealer verwirklicht”
Was soll das denn überhaupt heißen? Wäre das Kapitalverhältnis aufgehoben, würdest du dann immer noch vom “freien Westen” sprechen?
Woran würdest du denn festmachen, wie günstig die Bedingungen für eine kommunistische Organisation sind? Glaubst du nicht, daß es von Vorteil ist, wenn man sich entsprechend äußern kann, ohne im Lager zu landen?
November 17th, 2008 at 13:36
mpunkt, vielleicht hilft dir ja der hinweis, dass es sich logisch betrachtet hier nicht um eine tertium non datur sitauation handelt, d.h. aus non a (gegen z.b. china sein), folgt nicht b (also kapitalismus bedingungslos befürworten). deshalb muss auch niemand, der china ablehnt, den kapitalismus idealer verwirklichen wollen, was auch immer das heißen soll. dein argument ist einfach nicht zwingend.
November 17th, 2008 at 14:24
Du kapierst es einfach nicht, oder? Das ist doch ein Scheiß, Antikommunisten damit zu kommen, dass ihr Material zur Bebilderung des Antikommunismus’ gar nicht der Kommunismus sei. Damit hast Du weder deren Antikommunismus – der sich gar nicht am Elend in China stört, sondern daran, dass es überhaupt eine (linke) Gegnerschaft zum demokratischen Kapitalismus gibt – kritisiert, noch evtl. Fehler Chinas in der Kapitalismuskritik und den daraus gezogenen Konsequenzen nachgewiesen. Sondern Du gibst der Heuchelei der Antikommunisten recht, dass das in China wirklich ganz schlimme und schädliche Verhältnisse sind. Um entgegen diesen dann zu dementieren, dass das der Kommunismus sei. Wofür Du aber einen anderen Kommunismus konstruieren musst – und weil Du Dich ja bei den Antikommunisten anbiedern willst, eben einen, der doch eigentlich auch ihren antikommunistischen Maßstäben entsprechen müsste. Daher wird es Dir glatt zur Kritik an China, dass es da bspw. keine Pressefreiheit gibt. Als wäre ausgerechnet das eine Abweichung vom Kommunismus oder gar ein Kritikpunkt. Im Kommunismus gibt es selbstverständlich eine tägliche Ausgabe des GegenStandpunkts und das reicht dann auch völlig 😛 .
Und *lol*, hier sind die Verhältnisse vielleicht günstig dafür, in Nerdkostümen auf Nerdkonferenzen was von Weltraumkommunismus zu fabulieren, aber kommunistische Agitation sieht sich selbstverständlich der Repression ausgesetzt.
November 17th, 2008 at 14:53
“Du kapierst es einfach nicht, oder?”
Hm, mal überlegen – kapierst du meine Position nicht oder kapiere ich meine Position nicht?
“weil Du Dich ja bei den Antikommunisten anbiedern willst”
Au ja!
“dass es da bspw. keine Pressefreiheit gibt. Als wäre ausgerechnet das eine Abweichung vom Kommunismus”
Darum geht es überhaupt nicht! Das sind zwei verschiedene Dinge, und du denkst sie die ganze Zeit zusammen, um zu deinem “Argument” zu kommen.
“kommunistische Agitation sieht sich selbstverständlich der Repression ausgesetzt.”
Klar gibt’s VS und Staatsschutz, aber das ist doch nicht vergleichbar mit einem Terrorapparat, der haufenweise Leute in Lager steckt. Den GSP kann ich mir am Kiosk kaufen.
November 17th, 2008 at 14:56
@punkt: Was hast Du eigentlich gegen Nerds? Wo Du doch der größte von allen bist…
November 17th, 2008 at 17:19
@ Cpt. Kulla: Du kapierst meine Kritk an Deiner Position nicht.
@ Problembärmann: Nix, kann ja jeder seine Hobbys haben. Aber classless soll mal nicht daraus, dass sein albernes Treiben selbstverständlich keiner Repression ausgesetzt ist, folgern, dass dies auch für Kommunisten gelten würden. Und hey, ich trage weder eine Star-Trek-Uniform, noch gucke ich die ganze Zeit Buffy und rechtfertige das mit der Suche nach Kommunismus darin, noch sind für mich PC und Software mehr als Gebrauchsgegenstände.
November 17th, 2008 at 17:45
“Darum geht es überhaupt nicht! Das sind zwei verschiedene Dinge, und du denkst sie die ganze Zeit zusammen, um zu deinem “Argument” zu kommen.”
Dafür gab es aber auch ein Argument, nämlich, dass beides in der Anbiederung an die Antikommunisten in eins fällt.
November 17th, 2008 at 20:06
“Du kapierst meine Kritk an Deiner Position nicht.”
Tja, was soll ich dazu sagen? Du spreizt jetzt seit anderthalb Jahren ein Mißverständnis über mich bzw. meine Position (ich würde China über den Vergleich mit dem Westen zum Nicht-Kommunismus erklären) zu einer Grundsatzkritik auf und verlangst von mir, dieses Mißverständnis als bessere Erklärung meiner Position zu akzeptieren.
Wird wohl nicht passieren.
Und das mit der Anbiederung hat schon halluzinatorische Qualitäten. Der Communism Song und die Aufkleber waren – laut Aussagen von Hörern und Verklebern – überwiegend deshalb so beliebt, weil praktisch jeder positive Bezug auf Kommunismus üblicherweise mit dem Verweis auf den Realsozialismus abgebügelt wird. Das ist genau die Stelle, an der es – nicht nur mir – angemessen scheint zu sagen: Das ist nicht der Kommunismus.
Ob es so irgendwann der Kommunismus geworden wäre oder noch wird, ist eine andere Diskussion, bei der wir uns vermutlich nicht einigen werden.
Und von wegen “dass sein albernes Treiben selbstverständlich keiner Repression ausgesetzt ist” – you have no fucking idea, okay?
November 17th, 2008 at 20:19
“Und hey, ich trage weder eine Star-Trek-Uniform, noch gucke ich die ganze Zeit Buffy und rechtfertige das mit der Suche nach Kommunismus darin, noch sind für mich PC und Software mehr als Gebrauchsgegenstände.”
Klingt nach ‘nem langweiligen Leben. Du verachtest Spaß an der Technik und gebrauchst sie stattdessen, um Widerlegungs- und Diss-Blogs gegen andere Leute zu betreiben. Kulla schaut Buffy, aber, Alter, du schaust die ganze Zeit Kulla.
Denk mal drüber nach.
November 17th, 2008 at 20:31
>>Ob es so irgendwann der Kommunismus geworden wäre oder noch wird, ist eine andere Diskussion, bei der wir uns vermutlich nicht einigen werden.<<
is schon ne schande, wenn sich der weltgeist nicht an daniel kullas vage vermutungen über richtigen und falschen kommunismus hält, stimmt!
November 17th, 2008 at 22:05
1. danke
2. mpunkt: bitte antworte auf folgendes zitat: “Und das mit der Anbiederung hat schon halluzinatorische Qualitäten. Der Communism Song und die Aufkleber waren – laut Aussagen von Hörern und Verklebern – überwiegend deshalb so beliebt, weil praktisch jeder positive Bezug auf Kommunismus üblicherweise mit dem Verweis auf den Realsozialismus abgebügelt wird. Das ist genau die Stelle, an der es – nicht nur mir – angemessen scheint zu sagen: Das ist nicht der Kommunismus.”
ich finde, das bringt genau das auf den punkt, was du die ganze zeit missverstehst. und weil du auch immer wieder daran vorbeiliest, wenn es so klar da steht und dann auch immer wieder genau das gleiche tonband abspielst, wirkst du vor allem boeswillig. es scheint, als laege es dir in der tat garnicht an einer diskussion, sondern nur daran, eben dieses tonband wieder und wieder und wieder und wieder zu bemuehen, um auf alles das nicht einzugehen, was dagegenhaelt. und wenn du mal doch drauf eingehst, erklaerst du, da sei kein interesse an argumenten und damit ist dann schon schluss. versteh ich nicht. nervt auch. und ich hatte gehofft, hier kommt vielleicht was inhaltlis erleuchtendes, wenn classless mit mpunkt diskutiert.
aber das ganze wird von dir so vehement auf nachmittagsfernsehniveau gehalten, dass ich wohl lange drauf warten kann. kot, verdammter.
November 17th, 2008 at 23:28
“Und das mit der Anbiederung hat schon halluzinatorische Qualitäten. Der Communism Song und die Aufkleber waren – laut Aussagen von Hörern und Verklebern – überwiegend deshalb so beliebt, weil praktisch jeder positive Bezug auf Kommunismus üblicherweise mit dem Verweis auf den Realsozialismus abgebügelt wird. Das ist genau die Stelle, an der es – nicht nur mir – angemessen scheint zu sagen: Das ist nicht der Kommunismus.”
Und genau das ist nicht nur ein Fehler (das freilich auch), sondern eine Anbiederung an den Antikommunismus. So ein Antikommunist teilt die Kapitalismuskritik doch gar nicht und ist bloß ein wenig über die realsozialistischen Taten erschrocken, sondern für den ist schon die Kritik am Kapitalismus der Skandal. Und den bebildert er mit dem ach so menschenverachtenden, grausamen, gottlosen, blablabla Realsozialismus. Da sagst Du: STIMMT, der Realsozialismus war/ ist tatsächlich menschenverachtend, grausam, gottlos, blablabla, aber hey, ich als Kommunist finde das auch ganz schlimm, aber, das war gar nicht der Kommunismus. Als würde der dann die Kapitalismuskritik teilen.
Und in dieser Anbiederung fällt das mit Deinem zweiten Topos in der Kritik an China zusammen. Auch da betonst Du nämlich gegenüber dem Antikommunisten, doch jede Menge für Pressefreiheit, freie Wahlen, freie staatstragende Gewerkschaften, guten menschenfreundlichen Imperialismus und den ganzen Scheiß übrig zu haben, also seine Maßstäbe zu teilen (zumindest als “immerhin” im Vergleich zum Realsozialismus, den Du also sehr wohl an diesen Maßstäben blamierst).
Klar ist das eine polemische Zuspitzung – dass man das einem so großen Literaten wie Dir noch extra sagen muss – diese beiden Anbiederungen zusammen zu denken, um dann auf den Schluss zu kommen, dass der Kommunismus, mit dem Du es dem Antikommunisten recht machen willst, dann offensichtlich der von diesem so geliebte freie Westen ist. Hast Du niiiiiiiiiiiiieeeee, so gemeint, sondern wolltest immer bloß den Kommunismusbegriff für Utopien retten und den freien Westen als das “immerhin geringere Übel” festgehalten haben. Objektiv sagt die Logik des Flyers aber dennoch aus und das ist auch nicht eine versehentliche Fehlformulierung oder dergleichen, sondern folgt notwendig aus Deinen Fehlern und Deiner Anbiederung an die Antikommunisten.
November 17th, 2008 at 23:33
“Und von wegen “dass sein albernes Treiben selbstverständlich keiner Repression ausgesetzt ist” – you have no fucking idea, okay?”
Dann lobe halt nicht die Demokratie dafür, dass man in ihr so prima für den Kommunismus agitieren kann, okay?
November 18th, 2008 at 00:45
Ich glaube, hier kann man sich wirklich nur noch mit der flachen Hand vor die Stirn hauen. MPunkt, krieg das endlich mal in deinen zugenagelten Kopf: Um etwas für weniger schlimm zu halten, muss man es nicht gut finden! Und um zu sagen, dass der Realsozialismus kein Kommunismus war, muss man nichts gegen Kommunismus haben!
November 18th, 2008 at 00:46
Der größte Witz ist aber wirklich, dass Kulla es schlimm finden sollte, dass der Realsozialismus gottlos war. Wo hat er denn das jemals geschrieben oder auch nur angedeutet?
November 18th, 2008 at 03:12
Hey Kulla,
das ist leider nicht nur der Herbst. Aber bitte nicht unterkriegen lassen, weil welche Blogs soll ich sonst nachts nach der Arbeit besuchen?
Vielleicht mal ins Solarium im Herbst…
November 18th, 2008 at 09:08
mpunkt: danke! ich hab jetzt verstanden, was du ueberhaupt meinst. aber wenn sich angebiedert wird, dann doch nicht speziell an antikommunisten, sondern solche, die sich fuer welche halten, weil sie den realsozialismus fuer die einzig denkbare form des kommunismus halten und ihn daher per se ablehnen. wenn man diesen leuten klarmacht, dass das nicht der kommunismus war, dann ist es doch theoretisch moeglich, dass sie dadurch die erkenntnis gewinnen, dass sie nur antirealsozialisten sind und nicht antikommunisten. dass dieser hinweis jetzt kein explosionsartiges massenumdenken zur folge hat (denn die leute, die du als antikommunisten bezeichnest, weil sie den realsozialismus ablehnen und gleichzeitig denken, das sei der kommunismus, stellen einfach die gesellschaftliche mehrheit), wird wohl daran liegen, dass man mit so einem spucki diese leute garnicht erreicht. und das in betracht gezogen, waer das doch eine reichlich aussichtslose und traurige weise, sich irgendwo anzubiedern. so kurz gedacht zu haben, will ich den urhebern und vertretern des nndindk nicht unterstellen, und so komme ich zu dem schluss, dass es sich tatsaechlich um einen kommentar handelt, der sich an die richtet, die den realsozialismus fuer ein positives beispiel dafuer halten, wie der kommunismus sein koennte, und sich dahin (zurueck)wuenschen oder auch aktiv dahinarbeiten.
inwiefern jetzt pressefreiheit ein speziell buergerlich-demokratische herrschaftsabsicherung ist, ist mir nicht klar. vielleicht, wenn man als ihre voraussetzung nicht die allgemeine meinungsfreiheit nimmt. den kommunismus ohne diese will ich persoenlich ja auch nicht erleben.
November 18th, 2008 at 12:30
Ich würde auch den Effekt nicht unterschätzen wollen, dass manche dadurch überhaupt mal was Griffiges und Wirkungsvolles zu entgegnen haben, und sich deshalb überhaupt wieder getrauen, sich auf den Kommunismus zu beziehen. Ich denke da an familiären Rahmen oder auch jugendliche Cliquen-Situationen, vielleicht auch die Uni.
November 18th, 2008 at 14:30
hatt ich eh vergessen und passt auch gut: wenn also die ganzen nichtkommunisten zu antikommunisten umdefiniert werden, dann kann kommunismus ja auch nur eine sache sein, die ueber eliten eingerichtet wird und zwar gegen den willen derer, deren befreiung vom kapitalismus er sein sollte. wie unbequem. sollte mpunkt also recht haben, dann isses eh voellig zwecklos, ueberhaupt noch ueber kommunismus zu reden.
November 18th, 2008 at 16:44
klar, kulla mit seinem buffy-firlefanz lässt die herrschende klasse gewähren, du hingegen, mpunkt, wirst als echter kommunist – sprich: agent der chinesischen arbeitermacht – schon bald in irgendeinem kerker darben müssen. wie lächerlich.
November 19th, 2008 at 19:38
Erstmal: zu China habe ich mich gar nicht geäußert, dass ich also ein Fan von dem wäre, denken würde, dass das noch der Kommunismus wird oder was auch immer sind pure Unterstellung. Und das ist für das hier diskutierte Thema auch völlig egal. Dann: Der demokratische Staat geht mit seiner Repression selbstverständlich nicht nach der Richtigkeit der Kritik an ihm. Da hat man wahrscheinlich als demokratieidealistischer Antifa, der “Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen” an Stelle des Staates, der dieses unterlässt, durchsetzen will, oft mehr Stress mit dem denn als kommunistischer Kritiker seiner, weil da das Gewaltmonopol durchgesetzt sein will. Mein Punkt war aber auch ein anderer: classless behauptet schließlich, demokratische Herrschaft wäre eine prima Bedingung für kommunistische Agitation, weil sie in dieser keiner Repression unterliegt. Dazu war meine polemische Anmerkung, dass ich sehr wohl von ganz demokratisch plattgemachten Kommunisten weiß und wenn classless meint, dass in dem Laden hier Kommunisten keiner Repression unterliegen, dann wohl deshalb, weil seine Buffyspinnereien nix mit kommunistischer Agitation zu schaffen haben. Klar kann der Staat darauf kommen, den selbst dafür zu verfolgen, nur wie gesagt: dann ist es doch endgültig total gaga, Demokratie als die Bedingung ihrer Abschaffung zu loben – als wäre die ausgerechnet dafür da. Und das ist sie auch nicht, wenn bööööööööööhhhhsen Diktaturen auch keine günstige Bedingung dafür sind, weil das ebenfalls nicht ihr Zweck ist.
Dann zu den Antikommunisten: komisch, dass mir das jetzt zum Vorwurf gemacht wird, dass die Leute halt Gegner des Kommunismus sind, wenn darin doch Übereinstimmung mit classless besteht. Und klar fallen Nichtkommunist und Antikommunist in eins. Dass man nie irgendwen agitieren könne, war hingegen nicht meine Aussage, also geht die Moralisiererei von wegen böse böse elitär ohnehin an mir vorbei. Aber klar: wer Angst vor dem Gulag hat, hat sie meistens auch zurecht. So what?
Was mich wieder zum Ausgangspunkt der Kritik zurück bringt. Die Diskussion hier leidet selbstverständlich daran, dass in ihr Fragen der Agitation besprochen werden, ohne dass man sich überhaupt über die Inhalte einig wäre, mit denen und für die man agitieren will. Lässt sich nun aber auch nicht mehr ändern. Unterstellen wir halt einfach mal eine inhaltliche Einigkeit – dann ist es bei der Agitation doch völlig bescheuert, den Leuten zu sagen, dass man im Gegensatz zu ihnen für den Kommunismus sei und sie dies gefälligst auch mal sein sollen. Sondern man erklärt denen doch, warum sie in dem Laden hier notwendig geschädigt werden. Und da muss man noch nicht mal Kommunismus, geschweige denn die DDR oder die VR China erwähnen, dass die einem mit diesem Gegenstandswechsel kommen. Die teilen also den Inhalt der Kritik nicht und bebildern, dass es ein Skandal sei, überhaupt eine zu haben, damit, wie skandalös schlimm doch der Realsozialismus (gewesen) sei. Woran sich auch gar nichts ändert, wenn man einen kullaesken Opportunismus betreibt, denen also zustimmt und betont, dass man demokratischen Menschenrechtsimperialismus doch eigentlich auch sooo schlecht nicht findet, den Realsozialismus hingegen aus tiefster Seele verabscheut, man als Kommunist also gar nicht so schlimm wäre, sondern deren Antikommunismus und ein discordianischer oder sonstwie kullaesker Weltraumkommunismus qua Klassenkampf bei Buffy sich gar nicht so sehr unterscheiden, sondern das letztere nur eine bessere Variante des ersteren sei. Was dann eben auch eine Menge darüber aussagt, was Kullas Kritik an dem Laden hier ist (nicht genug Menschenrechte, Demokratie und guter Imperialismus) und was nicht (die notwendige Schädigung der Arbeiter, wenn der gesellschaftliche Zweck Profitmacherei ist und sie dessen Mittel sind) – sonst müsste er seine Anbiederung an die Antikommunisten wegen eklatanter Selbstwidersprüchlichkeit nämlich bleiben lassen.
November 19th, 2008 at 20:17
“classless behauptet schließlich, demokratische Herrschaft wäre eine prima Bedingung für kommunistische Agitation, weil sie in dieser keiner Repression unterliegt.”
Warum machst du das? Das steht doch nirgendwo. Ich sage nicht “prima” und ich sage nicht “keine Repression”. Ich sage nur, daß ins Lager gesteckt werden schlimmer ist.
“wer Angst vor dem Gulag hat, hat sie meistens auch zurecht”
Hörst du dir eigentlich manchmal zu? Und findest du dich dann irgendwie kraß? So richtig verwegen? Einer muß es ja sagen?
“die notwendige Schädigung der Arbeiter, wenn der gesellschaftliche Zweck Profitmacherei ist und sie dessen Mittel sind”
Naja, genau.
Und dann kommt die völlig verständliche Frage danach, wie man das denn anders machen wollte als es ist. Und dann kommt der Verweis darauf, wie es bisher gelaufen ist. Und dann kommt man meistens überhaupt erst zu Wort, wenn man erst mal sagt, daß es das aber noch nicht war.
Wie läuft das denn bei dir?
November 19th, 2008 at 22:45
– Linke SPD-Wähler finden die SPD auch nie prima, sondern nur, dass die CDU schlimmer ist. SPD-Wähler sind sie trotzdem. Also werden die an der wohl was finden. Wie Du an der Demokratie – ja, das spitze ich zur Verdeutlichung zu.
– Ich beharre darauf, dass die mal auf meine Kritik an dem Laden hier eingehen sollen. Wenn man sich in der Kritik einig ist, dann weiß man nämlich auch, was an Alternative ansteht. Weißt Du doch auch:
http://www.gegenstandpunkt.com/gs/04/1/lb-plan.htm
November 20th, 2008 at 00:19
– Gulag: na wer bei Kap.kritik sofort auf die bösen bösen Gulags kommt, der ist eben ein Feind des Kommunismus – und sollte die Revo je gelingen, ja warum sie dann nicht gegen ihre Feinde verteidigen? Aber dann kommt bestimmt wieder ein Bienchen angesummt, dass das nein nein nicht der Kommunismus wäre.
November 20th, 2008 at 04:28
Der Gulag ist im Kommunismus die Strafe für was?
November 20th, 2008 at 04:40
wann ist die revo(?????) gelungen?
wer entscheidet wie, wer zu den feinden der revo gehört, wie die bekämpft werden sollen??? du etwa??? auf die weise: “na wer bei Kap.kritik sofort auf die bösen bösen Gulags kommt, der ist eben ein Feind des Kommunismus”????????
“Jeder bestimmten Kritik ist schon anzusehen, auf welche Alternative sie hinaus will.”
wieso ist es aufgrund von revolutionen zu staatssystemen gekommen, die zwar auf “das kapital” rekurieren wollten, aber dessen bestimmte (meinetwegen auch kategoriale) kritik offensichtlich nicht gesehen haben?
ist es eher die angst vor repression, die angst den zweitwagen und das eigenheim zu verlieren oder die möglicherweise fehlende empathie mit den extrem weniger begünstigten menschen, die beispielsweise den achso geketteten simensmitarbeiter unzugänglich für die bestimmte kritik machen?
wieso kann ich mich mit den meisten menschen, mit denen ich mich unterhalte, gerade noch so auf die schädlichen auswirkungen des kapitalismus einigen (es sei denn, sie sind unempatische simensianer), während bei punkten wie: privateigentum der produktionsmittel, lohnarbeit, notwendigkeit des geldes oder notwendigkeit des staates mein gegenüber stets extrem uneinsichtig ist?
würde die vermittlung dadurch einfacher ihn/ /sie als Feind_in des Kommunismus zu bezeichnen?
“Entweder sie erkämpfen sich die Freiheit, sich ihre politökonomischen Lebensbedingungen vernünftig einzurichten, oder sie haben in der Frage weiterhin nichts zu melden.”
wie soll dieser kampf aussehen?
muss ich schon die fresse halten, weil ich bloß agitiere oder mir fragen stelle?
wieso findet mpunkt eine permanente (halt eben auch postrevolutionäre) gesellschaftskritik lächerlich?
ist mit der selbstbestimmten gestaltung politökonomischer verhältnisse schon alles erreicht?
November 20th, 2008 at 08:48
Bei der menschlichen Kompetenz die viele Verbalkommunisten so an den Tag legen, möchte ich lieber nicht, dass die darüber entscheiden können, ob ich Abweichler ins GULAG gehöre oder nicht.
Vielleicht mal so als Lektüre über die Feiertage?
http://www.amazon.de/ersten-Kreis-Vollständige-wiederhergestellten-Urfassung/dp/3596258731
November 20th, 2008 at 10:44
“wieso ist es aufgrund von revolutionen zu staatssystemen gekommen, die zwar auf “das kapital” rekurieren wollten, aber dessen bestimmte (meinetwegen auch kategoriale) kritik offensichtlich nicht gesehen haben?”
Die haben das Kapital falsch verstanden? Nämlich zum einen als moralischen Titel fürs Lohnarbeiter sein und nicht als Kritik an dessen Dasein, zum anderen als Alternative, wie “es” besser zu machen wäre … das Wertgesetz nicht anarchisch wirken lassen, sondern es geplant anwenden, das Geld nicht zur Mehrung des Kapitalistenreichtums nutzen, sondern als ökonomischen Hebel (worin sie sich übrigens mit den Antideutschen einig sind*) etc. Daher sollte es weiter Lohnarbeiter geben, die sollten weiterhin ihren nützlichen Dienst tun, nur dafür ganz dolle anerkannt werden und weil keine gewinnsüchtigen Kapitalisten dazwischen treten, sie auch nicht den Fortschritt in Technologisierung und Rationalisierung der Arbeit verderben, durch Planmäßigkeit Krisen verhindert werden, auf diese Weise wirklich alle Arbeiter in den Genuss einer Arbeit kommen etc., sollten die nicht nur als Produzenten allen Reichtums geehrt werden, sondern Dienst an diesem leisten zu müssen, sollte auch noch für sie taugen. Oder konkreter auf Deine Frage hin formuliert: wen am Kapitalismus halt dessen Krisenhaftigkeit stört, oder auch, dass die Produktionsweise dem Stand der Produktivkräfte nicht mehr entspricht und Monopolkapitalisten so den Fortschritt der Arbeitsorganisation verhindern, oder dass das Wertgesetz blindwütig wirkt, oder dass Lohnarbeiter nicht benutzt werden und deshalb auch kein Auskommen haben und überhaupt, dass ihnen die Würdigung verwehrt wird, der will als Alternative eben einen Realsozialismus. Wer hingegen feststellt, dass Lohnarbeiter zu sein schon die Schädigung ist, weil das Ausschluss vom gesellschaftlichen Reichtum bedeutet, ja der will eben, dass produziert wird, um dann auf den gesellschaftlichen Reichtum nach seinen Bedürfnissen zugreifen zu können.
* so bspw. Hannes Gießler:
November 20th, 2008 at 10:52
ieso kann ich mich mit den meisten menschen, mit denen ich mich unterhalte, gerade noch so auf die schädlichen auswirkungen des kapitalismus einigen (es sei denn, sie sind unempatische simensianer), während bei punkten wie: privateigentum der produktionsmittel, lohnarbeit, notwendigkeit des geldes oder notwendigkeit des staates mein gegenüber stets extrem uneinsichtig ist?
Weil jeder die Schädigungen merkt, aber die Erklärung eine andere ist. Auf sich und ihr Zurechtkommen wollen die Leute nämlich nix kommen lassen, daher nehmen die den interessierten Standpunkt ein, dass Staat, Geld, Privateigentum etc. eigentlich ihre Mittel zu sein hätten, schließlich müssen sie sich ja auf diese als ihre Mittel beziehen. Weshalb die auch ständig nur Versagen, Böswilligkeit, Übertreibungen und dergleichen am Werk sehen, wenn sie sich erklären, wieso sie trotzdem immer wieder geschädigt werden. Diese falschen Erklärungen muss man eben kritisieren und denen eine richtige Kritik am Kapitalismus liefern – selbstverständlich keine Erfolgsgarantie, aber trotzdem die einzige Möglichkeit. Über “Kommunismus” muss man da gar nicht reden und wenn die das machen, ist das wie gesagt ein Gegenstandswechsel, mit dem sie die Kapitalismuskritik, ohne sich zu ihr zu äußern, durch Genörgel über wahlweise die Unmöglichkeit oder die Unmenschlichkeit des Kommunismus’ zu “widerlegen”. Und diesen als Einwand nur vorgegebenen Gegenstandswechsel macht man doch vernünftiger Weise nicht mit, sondern kritisiert ihn und weist ihn somit zurück.
“Der Gulag ist im Kommunismus die Strafe für was?”
Keine Strafe, sondern die Hinderung daran, an der Beseitigung des Kommunismus zu wirken.
November 20th, 2008 at 11:09
Also mit das beste Material zur Schädigung durch die Arbeit liefert doch die ganze Zeit Kullas “Ökonomischer Gottesdienst” – da seh ich eigentlich wenig interessiertes Ablenken vom eigenen Zurechtkommen, sondern manchmal schon schmerzhafte Konfrontation.
November 20th, 2008 at 15:37
@frere
Beschlossene Sache? Mein Eindruck ist die Kapitalisten sind unter sich sehr zerstritten ob sie perspektivisch beim Islam mitmachen wollen oder nicht.
November 20th, 2008 at 18:57
Was hat denn deren evtl. religiöse Spinnerei mit ihrer ökonomischen Funktion zu schaffen? Und was diese damit, dass die Arbeiter die Krise ausbaden sollen: Lohnverzicht, Kurzarbeit, …
November 20th, 2008 at 21:25
Privatisierung des Sozialstaats (Modell Libanon), …
November 21st, 2008 at 00:17
@Hanf-Beauftragter
“Mein Eindruck ist die Kapitalisten sind unter sich sehr zerstritten…”
Wenn es DAS Missverständnis ist, haben wir’s schnell ausgeräumt:
Ich meinte nicht die Kapitalisten, die etwas ausbaden müssen (das kommt auch vor), ich meinte es so, wie Mpunkt das illustriert hat. Das lebende Material der Ausbeutung muss für die Wirtschaftswunder ebenso herhalten wie für die zyklischen Entwertungswellen …
November 21st, 2008 at 04:57
Das lebende Material der Ausbeutung, aber auch all das lebende nicht mal ausgebeutete Material…
November 21st, 2008 at 07:05
“Privatisierung des Sozialstaats (Modell Libanon), …”
Klar, die Kapitalisten geben wegen der Finanzkrise ihren Zweck der Profitmacherei auf, dann gibt es noch viel mehr Lohnabhängige ohne Lohn als jetzt, während der Sozialstaat kein Geld mehr reinbekommt. Aber das macht ja nix, weil die Kapitalisten die Hungerleider dann aus ihrem Vermögen, was ja nicht mehr zur Kapitalverwertung benötigt wird, mit Sozialleistungen bestechen. Und zwar dazu, ihren nach der Konversion zum Islam frisch gegründeten Zweig der Grünen Hisbollah Fraktion beizutreten, damit sie dabei mitmachen, gegen Israel anzutreten und so endlich mal wieder die Juden vernichtet werden. Und schon hat Cannabis Kommando mal wieder alle antideutschen Lieblingsthemen – die fiesen Musels, die Deutschen als deren
KullaborateureKollaborateure, Israel und Judenvernichterei als regressive Krisenlösung – mit ein paar Zeilen zusammengebracht, auch wenn es um keins von diesen ging.November 21st, 2008 at 12:34
“Kulla schaut Buffy, aber, Alter, du schaust die ganze Zeit Kulla.
Denk mal drüber nach.”
hehe.
November 21st, 2008 at 14:48
@classless (und zum Ursprungsthema)
ich versuche an Leary zu denken, mir hilft es ab und an 😉
November 22nd, 2008 at 03:11
Auch helfen könnte – und das ist gänzlich unironisch gemeint -, ist die Abschaffung der Kommentarfunktion.
Dann hat man z.B. nicht so Endlos-Schleifen wie einen MPunkt.
November 22nd, 2008 at 11:29
Dann würden aber die Einschaltquoten sinken.
November 22nd, 2008 at 14:02
Seh ich auch so, MPunkt hat als Argument-Bot und Diss-Blogger wohl einen enormen Anteil an der Popularität dieses Blogs hier.
November 22nd, 2008 at 15:09
Er hat Hisballah gesagt!
November 23rd, 2008 at 15:49
Ach je, dann meinetwegen auch Ausgangsthema: wenn ernsthaft der Serotoninspiegel das Problem ist, dann geh halt zum Arzt und lasse Dir selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer verschreiben. Bzw. kann der auch feststellen, ob nicht (zusätzlich) auch eine andere Therapie angebracht ist. Aber Du nutzt halt selbst Krankheiten, die Du (angeblich) hast, zur Selbstdarstellung. Wenigstens darin bist Du ganz Künstler.
November 23rd, 2008 at 17:49
Die Schwankung des Serotoninspiegels abhängig von Tageslicht und Erdmagnetismus ist kein pathologisches Problem, sondern praktisch universell.
November 23rd, 2008 at 19:56
Dann soll man aber nicht von Depression reden, dazu gehört nämlich schon mehr als ein Ausschlag nach unten im Serotoninspiegel …
November 23rd, 2008 at 23:08
Manche Menschen benutzen Metaphern. Manche verstehen sie auch.
November 23rd, 2008 at 23:13
ach Oona, das erinnert mich an was…
November 24th, 2008 at 10:46
Das ist keine Metapher, sondern schlicht die Instrumentalisierung einer Krankheit, die Dein Loverbooooooooy da betreibt. Okay, der ist halt mit seiner persönlichen wie politischen Situation unzufrieden, meinetwegen kann er das wetterbedingt auch nicht so gut verdrängen wie sonst vielleicht. Daraus macht der aber, an einer Krankheit zu leiden und das soll der moralische Titel dafür sein, jetzt endlich mal die Wahrheit zu sagen (Was macht der sonst? Lügen verbreiten?), die man wegen seiner Krankheit auch gefälligst als solche anerkennen soll. Und an seiner angeblichen Krankheit soll man dann möglichst auch noch schuld sein, der arme Kulla :rolleyes:
November 24th, 2008 at 10:56
Trollfütterungen bitte nur noch von 0:03h bis 0:07h. Wir bedanken uns für die Beachtung aller Sicherheitsvorschriften. Das Mgmt.
November 24th, 2008 at 12:20
@Helios
Gab’s da irgendein Missverständnis bei der Metapher, die dir da sofort einfällt?
November 24th, 2008 at 13:48
MPunkt, es ist jetzt nacheinander klargeworden, dass du einen zentralen Punkt an Kullas Sachen überhaupt nicht verstanden hattest, dass du für deine Kritik seine Äußerungen ständig umformulieren musst, Überschrift und Anfang dieses Postings nicht verstanden hast – und du kannst nicht mal für einen Moment annehmen, dass du vielleicht etwas verbissen am Buchstaben klebst, dass du vielleicht überall nur die passenden Nägel (Argumente) für deinen Hammer (Kritik) siehst, auch wenn es Schrauben und Muttern sind? Stattdessen führst du uns auch noch vor, in welchen unsäglichen Ton du sofort verfällst, sobald sich eine Frau an der Diskussion beteiligt.
November 24th, 2008 at 14:21
Na dann stimmt doch wieder alles: Ob depressive Wahrsager, notgeile Hammerschrauber oder aberwitzige Trollmahner, Inhalte gelten in diesem blog zuallererst als Material für Selbstdarstellung – oder umgekehrt als Beleg für den Vorwurf der Profilneurose, je nach Imagebedarf …
November 24th, 2008 at 17:16
Was macht der sonst? Lügen verbreiten?
ja.
November 25th, 2008 at 08:03
Welche Kritik an Kullas Positionen habe ich denn umformuliert? Ich bin erst auf den politischen Inhalt eingegangen, dass das Gequatsche von “Nein, Nein, das ist nicht der Kommunismus, böses böses China, noch nicht mal westlich-demokratisch ist das, wobei ich westlich-demokratisch doch auch schon ganz gut und im Kommunismus zu erhalten finde” ein Opportunismus gegenüber dem Antikommunismus, also selbst antikommunistisch ist und sich Kulla daher nicht beschweren soll, wenn das auch so benannt wird. Ausführungen dazu, die das noch dem letzten Deppen hätten klarmachen können, wenn er sich überhaupt mal auf ein Argument einließe, stellen zwar eine Umformulierung der Form, aber keine des Inhalts der Kritik dar.
Dann wurde sich beschwert, dass nicht aufs (Titel-)Thema, nämlich Kullas angebliche Depression eingegangen werden würde. Wozu ich ihm den guten Ratschlag gegeben habe, bei ner Krankheit zum Arzt zu gehen, wenn er ernsthaft meint, diese zu haben. Woraufhin oona damit kam, dass das kein Fall für den Arzt, sondern ganz normal wäre. Und wenn ich dann sage, dass Kulla dann keine Krankheit vorheucheln soll, um sich wichtig zu machen und seine Gegner zu denunzieren, dann war es oona auf einmal nicht mehr ne ganz normale Schwankung im Serotoninspiegel, sondern eine Metapher. Und angesichts von soviel Dummdreistheit von Mr. und Ms. Kulla samt ihrer Fanhorde hier ist mein Ton noch viel zu sachlich … daher meinetwegen tatsächlich “unmöglich“.
November 25th, 2008 at 12:46
Umformulierung: siehe http://www.classless.org/2008/11/14/herbstdepressive-sagen-die-wahrheit/#comment-98169
China usw.: siehe http://www.classless.org/2008/11/14/herbstdepressive-sagen-die-wahrheit/#comment-97588
Und der Rest: Junge, bist du merkbefreit und humorlos! Geh mal ein bißchen draußen spielen. (Und vielleicht was anderes als Räuber und Tschekist…)
November 25th, 2008 at 13:03
@ d-punkt
“ist mein Ton noch viel zu sachlich”
Du würdest lieber wieder _dissen_? Bist du jetzt wieder beleidigt und machst ein Hass-Blog auf, in dem du von dir im Plural schreibst?
November 25th, 2008 at 13:22
Die zentrale Bezugsgröße für den Kommunismus ist die Aufklärung und nicht die Demokratie. Letztere kann erstere voranbringen oder auch nicht, das hängt von verschiedenen Variablen ab, daraus ergeben sich in unterschiedlichen Einzelfällen möglicherweise ganz unterschiedliche Bewertungen von Demokratie.
Es ist vorstellbar, dass sobald die Aufklärung ein bestimmtes Niveau erreicht hat, sie mittels Demokratie überhaupt nicht mehr weiter voranzubringen ist, und es hierfür anderer Organisationsformen bedarf wie etwa Kommunismus oder Individualismus. Oberhalb dieser Schwelle wäre die Demokratie dann eine Altlast.
Das Problem was der Punkt hat ist in meinen Augen nicht dass er ein Anhänger der Inkompatibilitätsthese ist, sondern wie er dies begründet. Der Antikommunismus der Demokratie wird als Position der Überlegenheit wahrgenommen, welcher gegenüber der Kommunismus, welcher in einer Position der Unterlegenheit gesehen wird, jeglichen Opportunismus, Anbiederung etc. kategorisch zu vermeiden habe. Das Risiko einer solchen Charakterisierung ist dass sie sich selbst davon abschneidet eventuelle Veränderungen sowie ggf. eine Umkehrung im Kräfteverhältnis zu erkennen und zu nutzen.
November 25th, 2008 at 15:58
@Kannabis
„zentrale Bezugsgröße für den Kommunismus“
„hängt von verschiedenen Variablen ab“
„Kommunismus oder Individualismus“
„Oberhalb dieser Schwelle wäre die Demokratie dann eine Altlast“
„Inkompatibilitätsthese“
„Antikommunismus der Demokratie wird als Position der Überlegenheit wahrgenommen“
„Risiko einer solchen Charakterisierung“
„Umkehrung im Kräfteverhältnis“
Lieber Herr Demokratieversteher,
bevor du über Bezugsgrößen, Variablen oder das Kassengestell deiner geschichtsphilosophischen Betrachtung redest, besorg dir doch mal ein paar Informationen über die Dinge, die du vergleichst. Das, was du zueinander ins Verhältnis setzt, sind nämlich ausschließlich deine eigenen Wunschvorstellungen, wie du dir die eine oder andere Gesellschaft zurechtlegen möchtest. Selbst der von dir psychologisierte Antikommunismus soll in deiner Fantasie durch ein Wahrnehmungsproblem in Sachen Kräfteverhältnisse bestimmt sein. Militär, Polizei, Juristerei usw. SIND aber haushoch überlegen, das ist keine Frage der Wahrnehmung – dein Tagtraum trägt insofern nicht zu irgendeiner Klärung bei.
November 25th, 2008 at 18:27
Wünsche? Geht ja gar nicht!
frere, wieso glaubst du eigentlich, du müsstest hier den Platzwart dafür spielen, ob die “Klärung” ordnungsgemäß stattfindet? Mann, das ist ein Weblog hier und keine Parteiversammlung!
November 25th, 2008 at 18:50
Wer außer dir spricht von ordnungsgemäßem Bloggen? Ich habe mich bloß darüber geärgert, dass jemand so tut, als rede er über Kommunismus, Demokratie, Aufklärung oder ander Leute Motive zu diskutieren, dabei aber nur über hausgemachte Ideale von “Organisationsformen” philosophiert. Als wüsste jemand mit derartigem Desinteresse für die Gegenstände etwas über real existierende “Kräfteverhältnisse”! Der baut Demokratiekritik glatt in seine Weltanschauung ein, alles sei eine Frage der geschickten (risikolosen) Charakterisierung irgendwelcher unbestimmbarer Gesellschaftsentwicklungen.
December 9th, 2008 at 12:44
frere – Trag ich eine Hornbrille? Bin ich ein Mullah? Du bist ja einer.
Das Militär steckt in der Zwickmühle von Afghanistan, wo unverschleierte Mädchen auf dem Schulweg die Säure ins Gesicht geschüttet bekommen die die Polizei in den Wasserpistolen der Clownsarmee wähnt, und die Gerichte haben Verstopfung von zuvielen falschen Gesetzen. Es mag zwar sein dass die Macht der Staatstragenden nur noch von ihrer Zukunftsangst übertroffen wird, aber ich befürchte seit 9/11 finden die die Vorstellung einer “haushohen” Überlegenheit nicht mehr so lustig wie Du. Viel spannender finde ich die Frage, inwieweit die Staatstragenden feige genug sind, aus ihrer Pyrrhusüberlegenheit heraus planlos um sich zu schlagen.
April 8th, 2009 at 15:32
[…] sich noch wer an diese ausufernde antifa-disco bei blogsport und so erinnern? morgen gibts die mal wieder im real life: „Am 01. Mai 2009 findet in Hannover ein […]