Das Wort zum Jahr
January 2nd, 2009>>Da die Verhältnisse sich seit der Geburt des Kapitalismus geradezu vulgärmarxistisch verhalten, folgt einem Aufschwung, in dem der Private sich den Verlust aneignet, ein Abschwung, in dem die Gesellschaft die Verluste trägt, in Geld oder Leben. Das Nähere regelt der Staat. Besonders brauchbar dazu galt früher der Krieg. Vom Patriotismus besoffene Massen machen ihre Enteignung zum Kinderspiel. (…)
Und so denkt in der großen Krise 2008/2009 keiner an Krieg, sondern jeder noch einmal an Keynes, aber an einen im XXL-Format. Unter zehn bis zwölf Nullen vorm Komma wird erst gar nicht mehr gerechnet. Die Staaten verschulden sich mit Billionen Dollar und Euro, damit Banken und Unternehmen jene Geldgeschäfte fortführen können, mit denen sie soweit gekommen sind.<< Gremliza: Von der Krise ins Chaos? (konkret 1/2009)
January 6th, 2009 at 19:22
Krieg ist ja auch eine gigantische Energieverschwendung, und die planetaren Ressourcen werden auch ohne Krieg immer weniger. Der Kapitalismus reagiert auf die Krise mit einer krampfartigen Zentralisierung der Risiken, und der Krieg wandelt sich hierdurch in eine Art kosmischen Krieg gegen die Natur. Um ihre Finanzluftschlösser aufrechtzuerhalten versuchen die technokratischen Staaten Landebahnen für außerplanetarische Investoren zu errichten.
January 11th, 2009 at 12:41
@ Cannabis Kommando
Danke! Selten so früh, so herzlich gelacht wie über Deinen letzten Satz!
January 13th, 2009 at 14:38
@Gehirnschnecke
Dieses Phänomen ist der Anthropologie wohlbekannt: Stichwort Cargo-Kult
January 13th, 2009 at 19:09
Die Cargo-Kulte kannte ich schon – ich hab das aber mal wieder das vorhandene Wissen, ganz eurozentristisch, nicht auf die ansässige inidigene Bevölkerung hier angewendet.
Dafür ein sehr herzliches Dankeschön!