Bitte noch mal, aber anders
November 6th, 2009>>Die meisten Menschen, die in Osteuropa gegen das kommunistische Regime protestierten, wollten deswegen noch lange keinen Kapitalismus. Sie wollten Solidarität und ein Minimum an Rechtsstaatlichkeit; sie wollten die Freiheit, ihr Leben außerhalb der staatlichen Kontrolle zu führen, sich zusammenzufinden und frei zu reden; sie wollten einfach ein aufrichtiges Dasein führen, frei von der primitiven ideologischen Indoktrinierung und der herrschenden zynischen Heuchelei. Wie viele Beobachter bemerkten, waren die meisten Ideale, die sich die Demonstranten auf die Fahnen schrieben, direkt der herrschenden sozialistischen Ideologie selbst entlehnt. Die Menschen wollten etwas, das man vielleicht am besten als “menschlichen Sozialismus” beschreibt.<< Slavoj Žižek: Die Mauer, 20 Jahre später
November 8th, 2009 at 10:24
Diese Passage hier halte ich für Unsinn:
Damit wäre auch Kulla mit seinem “Das ist nicht der Kommunismus” ein “Utopie-Totalitarist.”
Aber Kapitalismus… Kommunismus… Alltag. Der Standpunkt den Zizek hier zu konstruieren versucht für trügerisch, da der Preis der damit eingenommenen Diskurshoheit darin besteht nicht einmal mehr die Nachhaltigkeitslüge kritisieren zu können:
Dann wären ja die Ökoverbände, Bürgerinitativen und Umweltaktivisten die das einen Etikettenschwindel nennen auch alles “Utopie-Totalitaristen.” Genau genommen jeder außer dem Verfasser und seinem treuen Publikum.