5 Jahre “classless”-Blog

November 22nd, 2009

Am 22. November 2004 startete ich dieses Blog – damals noch bei myblog.de – mit einem Tramp-Posting über einen Bundeswehr-Soldaten: “Toleranz am Hindukusch”.

Ursprünglich hauptsächlich zum Festhalten der ganzen Trampereien und als Ersatz für die vorherigen Rundmails an Freunde und Bekannte gedacht, wurde und wird das Blog immer mehr auch wegen der Veranstaltungs- und Demoberichte gelesen und verschafft mir nach wie vor neue Offline-Kontakte, Veröffentlichungen und Auftritte. Wieviel es genau gelesen wird, läßt sich schlecht sagen, da die Statistiken mir nur mitteilen, wieviele Zugriffe nach einer bestimmten Zählung direkt auf die Seite stattfinden (ca. 300 bis 1000 pro Tag, manchmal 3000), während viele vermutlich den Feed abonniert haben.

Als nicht zuletzt antideutsches Blog wahrgenommen, lockte und lockt diese Seite immer wieder Antideutsche, Neugierige und aber auch teilweise erbitterte Gegner aus verschiedenen politischen Richtungen an, die mich zuweilen an die Wand gestellt sehen wollen oder mir auch persönlich alle erdenklichen Formen von Gewalt androhen, oft aber auch einfach lauter anonyme Internetnutzer mit Klarnamen bloßstellen wollten. Das war der Hauptgrund, irgendwann auf Teilmoderation der Kommentare (bestimmte Wörter und bestimmte Absender wurden erstmal in die Moderationsschleife geschickt) und schließlich auf eine ständige Moderation (alle Kommentare kommen erstmal in die Moderationsschleife) umzustellen. Ich ärgere mich, daß sich dadurch deutlich weniger Leute an der Diskussion beteiligen, sehe aber keinen anderen Weg, weil sich auch vor der Einführung der Dauermoderation viele zwischen den Kommentar-Schlammschlachten nicht mehr äußern wollten.

Mir wäre es lieber, wenn ihr trotzdem mehr kommentiert, mich gern auch scharf kritisiert oder euch untereinander. Es fliegen wirklich nur die Sachen raus, die entweder die Diskussion zerstören, Gewalt androhen oder strafrechtlich relevant werden können.

Was sich noch verändert hat: viele kleinere Sachen und Links poste ich gar nicht mehr unbedingt hier, weil das einfach zuviel werden und im Wust untergehen würde, sondern poste sie bei Twitter, wo sie zuviel werden und im Wust untergehen. Wer das trotzdem verfolgen mag, verfolge mich dort; im Blog ist es voll genug und auch häufiger ausführlich.

Zum 5. Bloggeburtstag wünsche ich mir, daß ich die Menge der für meinen Lebensunterhalt notwendigen Erwerbsarbeit, die sich im Laufe der Existenz dieses Blogs mehr als verdreifacht hat, wieder reduziert bekomme, um mich mehr dem ebenfalls deutlich gewachsenen Stapel an brotlosen bis brotarmen Vorhaben widmen zu können. Das sieht auch gerade schon ganz gut aus, sachdienliche Hinweise nehme ich aber dennoch weiterhin gern entgegen.

(Rückschau: Das waren Ein Jahr classless.org, Drei Jahre Classless Blog und die State of the Blog Address aus dem Juni)

17 Responses to “5 Jahre “classless”-Blog”

  1. Mmmatze Says:

    Mir bleibt erstmal nicht viel zu sagen außer: Herzlichen Glückwunsch! On and on it goes …

  2. M Says:

    Ich durfte ja vor einigen Dienstagen selbst feststellen, mit was für Arbeitszeiten Du zu ringen hast. So wünsche auch ich Dir, daß sich das schnell zum Guten wendet und gratuliere herzlich zum Jubiläum.

  3. FUSi Says:

    die freie universität siegen wünscht kulla’s blog einen schönen geburtstag und zwei plus drei plus viele weitere…
    kallisti!

  4. Gehirnschnecke Says:

    Na dann: Auf die nächsten Fünf!

  5. bigmouth Says:

    auf mindestens 5 weitere jahre!

  6. posiputt Says:

    so eine primzahl ist schon was schoenes
    ich gratuliere

  7. posiputt Says:

    ps: hoert der erste eintrag wirklich so abrupt auf? das fuehlt sich an als waer da eigentlich noch mehr.

  8. ex-sammelsurium Says:

    wohooo!

  9. Prüfi Says:

    Glückwunsch.

    aber auch teilweise erbitterte Gegner aus verschiedenen politischen Richtungen an, die mich zuweilen an die Wand gestellt sehen wollen oder mir auch persönlich alle erdenklichen Formen von Gewalt androhen,

    Verstehe die Erwähnung nicht wirklich. Die Tatsache wird schon stimmen, aber wundert dich das? Immerhin bist ja nun der Letzte, der ein Problem mit Gewalt hat, solange es gg. die richtigen geht. Das da Gegner des politischen Zwecks (i.d.R. antideutscher Antifaschismus) auf den Plan treten und ebenfalls auf Gewalt setzen ist doch kein Zufall.

  10. classless Says:

    @ alle

    Danke! Jubel! Trubel! Heiterkeit! Ein lukrativer Posten im Westen ist mir umgehend schon angeboten worden 😉

    @ posiputt

    Allenfalls ist mein Stil verschlampt – damals endete jedes Posting mit einer trockenen Pointe 😉

    @ Prüfi

    Das wundert mich insgesamt nicht wirklich. Viele scheinen es aber nicht zu wissen und wundern sich, warum die Kommentare moderiert sind.

  11. nonono Says:

    Kommentare sind doch eh überbewertet:

    “I don’t know about you but whenever I read a blog I do not let my eye drop below half the screen in case I accidentally hit the bit where the comments reside. Of all the stinking, sliding, scuttling, weird, entomological creatures that inhabit the floor of the internet those comments on blogs are the most unbearable, almost beyond imagining”

    (Stephen Fry, http://www.guardian.co.uk/media/pda/2009/nov/20/stephen-fry-twitter)

    Tapfer bleiben, weitermachen!

  12. reflexion Says:

    Herzlichen Glückwunsch auch von mir…

  13. Kuno Says:

    Zum Thema Kommentare:

    Die “Linke Zeitung” hält diesem Blog hier einen Kommentar vor (http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=7625&Itemid=257) und bringt auch sonst Einiges durcheinander. Wie hab ich drauf reagiert? Mit Kommentaren!

  14. paule Says:

    Den Glückwunsch da, gibts auch von mir! Deiner ist einer von ganz wenigen “immer lesen” – Feeds 😉

  15. derivat Says:

    und dann auch noch die schöne 5 ;-]
    lg & rave on

  16. kapsler hauser Says:

    glückwunsch!
    durch den eintrag sah ich, dass ich auch mittlerweile seit 5 jahren und einem monat blogge. 🙂

  17. cony Says:

    zur info 😉

    /zitatanfang

    Was sind Antideutsche?
    Die „Antideutschen“ sind eine Ausnahmeerscheinung im
    Linksextremismus. Sie kämpfen zwar auch für ein kom-
    munistisches System, sind aber überzeugt davon,
    dass die Voraussetzung hierfür die Ablehnung alles
    „Deutschen“ als Ursprung des Nationalsozialismus
    und die uneingeschränkte Solidarität mit dem Staat
    Israel ist. Israel wird vor allem als Bollwerk gegen den
    Antisemitismus (also den Hass gegen Juden) gesehen.
    Kurz: Antideutsche glauben fest daran, dass „links“
    automatisch heißen muss, gegen Deutschland und für
    Israel – sowie für die USA als Israels wichtigsten Ver-
    bündeten – zu sein. Dazu gehören sogar die für Linke
    ungewöhnliche Befürwortung des Irakkriegs und die Un-
    terstützung der Regierung des früheren US-Präsidenten
    George W. Bush.
    Die Position der Antideutschen führt zwangsläufg zu Kon-
    fikten mit der Mehrheit der kommunistischen und autonomen
    Linken, die üblicherweise der Politik der USA und Israels
    sehr kritisch gegenüberstehen und die traditionell pro-palästi-
    nensisch ausgerichtet sind. Die Rechtfertigung von Kriegen
    und militärischen Interventionen laufen eigentlich linken
    Überzeugungen zuwider. Der stets kompromisslos vertretene
    Standpunkt und das provokante Auftreten der Antideutschen,
    zum Beispiel das Schwenken der Nationalfaggen Israels und
    der USA auf linken Demonstrationen, führten bereits zur Spal-
    tung linker Gruppen und sogar zu Schlägereien.

    /zitatende

    quelle http://www.andi.nrw.de/andi3/Download/Andi3_mittel.pdf “Linksextremismus – Voll die Randale”

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