Pohrt im Laidak: Büchner und Benjamin statt Histomat

June 25th, 2012

Am Sonntagabend las in der weiterhin erstaunlichen Schankwirtschaft Wolfgang Pohrt – stets halb-anwesendes Debattengespenst mit aktuell mal wieder einer Veröffentlichung – Launiges zu Marxismus, Revolution und Geschichte vor und machte eine ganze Reihe ziemlich guter Witze.

Im Vortrag, von Pohrt eingeleitet mit der Bemerkung, er werde enttäuschen, es müsse aber sein, stellte er die einst übersichtliche Welt vorm Kapital, als das Göttliche vergleichsweise einfach begreifbar schien, der heutigen Konfusion gegenüber, in der das Geld, der „Gott der Ware“ als „reales Gemeinwesen“ (beides Marx) fungiert und niemand mehr durchblickt, Erklärungen für die Finanzkrise aufgehäuft werden und von Marxisten weitere hinzugefügt – von denen wohl keine wirklich weiterhilft, sonst hätte ja auch diese genügt. Schon jede Antwort von Marx auf die Frage, was das Kapital sei, war Pohrt zufolge ein neues Rätsel, eins, das immer noch kein Mensch gelöst hat. Die Gesellschaft ist nurmehr ein rätselhaftes Ungeheuer. War die Erfindung des Betens vernünftig, weil es den Aktionismus dämpft, regte die Verwissenschaftlichung der Revolution ab Marx zu immer neuen Prognosen an, die sämtlich nicht zutrafen: die Revolutionen blieben aus, der Sozialismus brach zusammen. Doch nur die Wissenschaft brauche Kausalketten, die Revolution nicht: “Der Revolutionär setzt sich selbst als Ursache, er sagt: Ich bin der Grund, ich will es anders.”

In der Rückschau auf den historischen Materialismus, der „Aufstiegsgeschichte vom Bananenfresser zum Sesselfurzer“ mit den Zwischenstationen ‘Ackerbau setzt Grundeigentum’ und ‘Staat als Schutzgelderpresser’, konstatierte Pohrt einen fundamentalen Denkfehler: Auf den Messias zu warten, sei unrealistisch, aber vernünftig; den Verein freier Menschen als verdienten Lohn fürs geschichtliche Leid erwarten, sei hingegen weder realistisch noch vernünftig. Sollen sich diejenigen, die ihr Leben in Plackerei und Gewalt verbrachten und ließen, sich nun vom Jenseits her freuen, daß alles noch gut wird? Und woher soll der Bruch mit der bisherigen Entwicklung eigentlich kommen, wenn doch immer die Tüchtigen, die Sieger im Klassenkampf, sich durchsetzen?

Marx war laut Pohrt für den Wettbewerb, nämlich für den der Klassen, sofern nur der Richtige gewinnt – und der Richtige ist immer der, der gewinnt; ganz wie in der Evolutionslehre – „survival of the fittest“ sei eine Tautologie, weil der am besten Angepaßte der ist, der überlebt, und der überlebt, der am besten angepaßt ist. Menschen nun, da sie keine natürlichen Feinde haben, müßten die evolutionäre Vervollkommnung unter sich austragen, zwischen Rudeln bzw. Klassen. Logisch wäre, daß es immer so weiter geht, immer mehr Kampf, immer mehr Selektion. Der Bruch mit diesem Verhängnis sei nicht wissenschaftlich zu begründen. Tja – „so viel geforscht, studiert und gelesen, so viel geschrieben – alles für die Katz!“ ‘Historische Gesetzmäßigkeit’ – das ist, wenn Akademiker sagen wollen: Das hat der liebe Gott so gewollt.

Am Ende sei die Oktoberrevolution die historische Grundsteinlegung für die Gazprom gewesen, deren futuristische Zentrale heute statt Lenin- und Stalin-Denkmälern das Stadtbild von Moskau beherrscht.


“Rechnungsführung und Kontrolle –
das ist das WICHTIGSTE, was zum ‘Ingangsetzen’, zum richtigen Funktionieren
der kommunistischen Gesellschaft in ihrer ERSTEN PHASE erforderlich ist.”
(Lenin)

Nun begann die Fragerunde oder Diskussion, bei der ich leider der Akustik wegen vieles aus dem Publikum nicht verstand, und auch den Zusammenhang zwischen Fragen und Antworten nur hier und da herstellen konnte – vielleicht war er an manchen Stellen auch nur sehr lose. Klaus Bittermann, der die Moderation übernahm, schien in vielen der Beiträge auch nichts Beantwortbares entdecken zu können und sagte zuweilen schlicht: „Das war ein echter Beitrag!“

Pohrt sprach davon, daß der „Untergang des Ostblocks noch nicht in den Köpfen angekommen“ sei, der Kommunismus hätte sich in der Nacht davongemacht, wie ein zurückgepfiffener Hund, sei umgekippt – ein Wunder.

Über die Zeit der großen Protestbewegungen sagte er: „Wir hatten damals mehr Power, zu viel Power.“ Atomeuphorie. Mondlandung. Aber: „Nach der Mondlandung ging’s nicht weiter zum Mars, sondern zurück auf die Erde – wie bei uns: nach der Demo keine Revolution, sondern zurück nach Hause.“ Nixon wurde kein Kriegspräsident, sondern ein Friedenspräsident. Und „ohne Saturn-V-Rakete im Kopf, die uns irre genug für die Revolution gemacht hatte, schlafften wir auch ab.“

Ab hier erinnerte es mich positiv an Wilsons ‘Revolution der gedämpften Erwartungen’, negativ aber auch ein bißchen an ‘Heute mittag war’s vier Grad wärmer – wenn das so weitergeht, erfrieren wir alle’.>

Von beidem, von der Raumfahrt wie von der Protestbewegung, seien nur Spin-off-Effekte übriggeblieben, die Pohrt nicht bejubeln mag: „Die Raumfahrt hat uns zwar nicht ins Weltall gebracht, aber die Teflonpfanne – die Protestbewegung hat uns zwar nicht den Verein freier Menschen gebracht, aber es geht jetzt etwas lockerer zu. Darum ging’s aber damals nicht.“ Auch den Feminismus, als dessen materielle Voraussetzung er die Frauenarbeit in den Weltkriegen benannte, könne er nicht als neuere Errungenschaft gelten lassen: „Daß nun alle für den Mehrwert rackern, war ja nicht unser Plan.“ Jetzt säßen Frauen auch in Machtpositionen und würden ebenso all diese Schweinereien machen – „ich sehe da keinen Gewinn drin“.

Trotz aller Kritik am Marxismus: „Ich nenne mich ja auch einen Marxisten – ich hab das ja gelernt!“ Und: „Wenn der Kapitalismus überwunden ist, steht der Kapitalismuskritiker vor dem Nichts.“

Doch immer wieder kam er auf den Grundgedanken zurück: weg von den geschichtlichen Notwendigkeiten und der Verwissenschaftlichung – „Wenn die Revolution nur kommt, wenn alle soviel Marx lesen wie ich, dann kommt sie sicher nicht – das kann man von keinem Menschen verlangen“ – hin zu Büchner und Benjamin: „Wenn die Revolution noch mal kommt, dann wird sie sich nicht auf Marx und Engels berufen, sondern aus dem Augenblick kommen, aus dem Entschluß, die Ausbeutung abschaffen zu wollen – Friede den Hütten, Krieg den Palästen.“

Die Revolutionäre hätten Marx gar nicht gelesen, dazu hätten sie auch gar keine Zeit gehabt – Marx wurde erst nach den Revolutionen gelesen. Und das Bücherlesen kann man eben machen – Marxismus sei doch als geistesgeschichtliche Bereicherung anerkannt.

Die Ermahnung, die Pohrt hier formulierte, und die ja auch eine heftige Abrechnung mit der eigenen Biographie darstellt, kam aber offenbar nur bei wenigen im Publikum an.

Um nur zwei der leider erwartbaren Reaktionen herauszugreifen, wurde erst mutmaßlich aus Richtung Bahamas eingeworfen, Pohrt hätte ihre Islamkritik nicht von derjenigen bei PI & Co. unterschieden – über den Islam wollte jedoch weder Pohrt noch Bittermann reden.

Mutmaßlich aus GSP-Richtung wurden dann Pohrts Verweise aufs Beten und die Wunder dahingehend uminterpretiert, er würde „wie die Kirche“ auf Wunder warten wollen, worauf Pohrt antwortete: „Für eine Glaubenslehre werden Sie mich nicht gewinnen. Aber am Beten ist gut, sich die eigene Ohnmacht einzugestehen und nicht nur vor sich hin zu fuhrwerken wie ein kopfloses Huhn. Mir ist nicht bekannt, daß die katholische Kirche erwartet, daß die Menschheit eine bessere wird und auf die Barrikaden geht. Mein Wunder soll auf der Erde passieren, nicht im Himmel. Dieses Wunder möchten wir gerne erleben!“

20 Responses to “Pohrt im Laidak: Büchner und Benjamin statt Histomat”

  1. stnuk Says:

    Vielen Dank für den textnahen Bericht!

    Mich hat überrascht, dass Pohrt nach seiner Kritik (immerhin verwirft er Verelendungs-, Revolutions- und Zusammenbruchstheorie) dann wiederum selbst ganz orthodox und ökonomistisch verengt gegen den Feminismus argumentiert hat: Die feministische Bewegung ändert nix am Ausbeutungsverhältnis in der materiellen Produktion der Gesellschaft, ist deshalb die Aufregung nicht wert. Nichtmal ein Nebenwiderspruch.

    Das widerspricht der ganzen Bilderstürmerei seines Vortrages, solchen Kappes will er ja gerade kritisieren. Ich stelle mir vor, dass Pohrt mit seinen beeindruckenden Fähigkeiten das Rad jedesmal neu erfinden will und alleine abseits der etablierten Zusammenhänge vor sich hin schuftet wie Marx in seiner Londoner Zeit; dabei wedelt er ab und zu seinen Engels/Bittermann weg, der ihn an Deadlines erinnern will. So fehlt ihm im Denkprozess der Gegenwind, so bilden sich blinde Flecken.

  2. classless Says:

    Wenn Pohrt in Abrede stellt, daß der Feminismus für Frauen reale und substantielle Verbesserungen gebracht hat, ist ihm unbedingt zu widersprechen. Nicht widersprechen würde ich jedoch seinen Thesen, daß diese Verbesserungen kaum der (deutschen) Protestbewegung zu verdanken sind und daß sie nur eine breitere Beteiligung an den Herrschaftsstrukturen bedeuten, was ohne Frage weniger schön ist als das Ende von Herrschaft.

  3. Luke Aç Says:

    Wurde die Veranstaltung zufällig aufgenommen?

  4. skp Says:

    Wenn der Porth feststellt, dass mit dem Feminismus die Möglichkeit kam qua Wahl das Herrschaftspersonal zu wählen und als Frau selbst die Sauerein auszuführen bzw wenn nicht in der Situation dazu in der Lohnarbeit zu ackern – und dass das alles keine Verbesserung in seinem Sinne wäre, und das ist nun mal ein nicht unwesentlicher Teil der feministischen Errungenschaften, dann sagt er doch erst mal nichts falsches.

    Dass es ihm als Marxist in seinen Kämpfen um anderes ging sollte doch klar sein. Seine Absage an die vorrevolutionäre inhaltliche Auseinandersetzung, also das Plädojer für die aktionistische Revolution, die keine Bücher bräuchte, lässt in seiner Abarbeitung mit der eigenen Biografie einfach hinten runterfallen, dass es neben dem der die Revolution macht, und dabei kam bis jetzt noch nie Kommunismus raus, auch aus der historischen Erkenntnis folgt, dass wichtig ist, was der denn will.

    Die Pfeife mit den zusammenhanglosen wirren Fragen war von der Bahamas? Wer war das denn? Großer Auftritt.

    Unterm Strich blieb der Eindruck, dass es den Porth im Rückblick wurmt nicht bei einer Revolution dabei gewesen zu sein.

  5. nachtregen Says:

    Der Mensch, der die Frage zur Islamkritik gestellt hat, hatte vor der Veranstaltung (wegen des Buchvorabdrucks im Tagesspiegel) die Erwartung geäußert, daß der Vortrag zum Thema Islam und Islamkritik sein würde. Ich glaube nicht, daß der irgendwas mit der Bahamas zu tun hat (OK, möglicherweise liest er sie.).

    Lustiger fand ich allerdings den älteren Herrn, der völlig aufgeregt auf Pohrts Kritik des Marxismus zu erwidern wußte, daß Pohrt vermutlich vom System gekauft sei.

  6. Scrupeda Says:

    Menschen, die die in den letzten 50 bis 100 Jahren neu erkämpften Freiheiten von Frauen, sei es die selber zum Herrschaftspersonal zu gehören, oder sich selbst aussuchen zu können, mit wem man schläft, oder eben die eigene Arbeitskraft tatsächlich frei (so beschissen das sein mag) und unabhängig von der Zustimmung von irgend einem Kerl verkaufen zu können, also Menschen die all das für unerheblich oder keine Verbesserungen halten, auf deren Revolution habe ich nun wirklich keinen Bock. Klar ist das nicht Kommunismus, geschenkt. Aber “keine Verbesserung”, what the fuck?

  7. Greml Says:

    KONKRET in einer Art “Nachruf zu Lebzeiten”:

    “Wolfgang Pohrt, den KONKRET in den Jahren von 1980 bis 2003 mit dem Abdruck von 118 Beiträgen einer größeren Leserschaft bekannt gemacht und dem der Betrieb wegen Frechheit – genauer: wegen Unanstelligkeit – jeden Dank in Form von Anstellung in Institut oder Redaktion versagt hat, hat vor kurzem ein Pamphlet mit dem Titel Kapitalismus Forever vorgelegt, das ihn spät, aber nicht zu spät neben den anderen Gefallenen des Bürgerkinderkriegs von 1968 ff. beisetzt: »Überhaupt«, hat er auf seinen Grabstein gemeißelt, »kann man den Kapitalismus nur bewundern, je länger man sich mit ihm befaßt. Marx ging es wohl ganz ähnlich, er hat am Ende nicht mehr gewußt, durch was man ihn ersetzen könne.« Pech für Pohrt, das nicht vor dreißig Jahren gesagt zu haben – anstatt den gegenteiligen »Quatsch«, wie er seine früheren Einsichten jetzt nennt –, er verzehrte heute in einer Villa am Stadtrand die Woche über seine Pension als Professor und polierte am Sonntag sein Verdienstkreuz. ”

    Pohrts Kommentar:

    “Kindisch. Wenn jeder, der den Kapitalismus derzeit für unüberwindbar hält, zum Lohn dafür eine Villa am Stadtrand bekäme, lebten wir im Schlaraffenland.

    Die Linken halten ihre antikapitalistische Gesinnung – mehr als Gesinnung ist es ja nicht – für einen Goldschatz, den sie teuer verkaufen könnten, wenn ihre Gesinnungstreue sie daran nicht hindern würde. Gremliza soll doch mal die Probe aufs Exempel machen. Ich wette, dass er für seine Gesinnung nicht mal einen gebrauchten Kleinwagen kriegt.”

  8. stnuk Says:

    Hm, doch, man muss auch der These widersprechen, dass es sich bei dem “Fortschritt” nur um eine Verbreiterung der menschlichen Mehrwertausbeutungsmasse handelt.

    Erstmal ist es blöde, wenn Pohrt als Privilegierter so eine Meinung vom Podium runterkanzelt, deshalb verdient er dann auch die Empörung.

    Zweitens ging es beim “Fortschritt” – verbunden mit den materiellen Verbesserungen durch Jobs statt reiner Reproduktionsarbeit in der Familie – auch um die Einschränkung der gesetzliche und informelle Verfügungsgewalt der Männer über die Körper und Reproduktionsorgane der Frauen und um sexuelle Selbstbestimmung.

    Das ist ein eigenes Herrschaftsverhältnis, und wenn Pohrt das auf ein bißchen Teilnahme am Mehrwertkuchengekämpfe verengt, ist das ökonomistisch und eine Verengung des historischen Materialismus. Sowas hat er ja gerade kritisiert.

  9. posiputt Says:

    scrupeda: da steckt wohl die zynische, ausschließlich aus umfassend privilegierter situation heraus auftstellbare behauptung dahinter, es sich in den schlimmen zuständen angenehmer zu machen, also das elend wenigstens etwas zu mindern, verhindere die allgemeine emanzipation, weil es dann ja irgendwann niemandem mehr schlecht genug geht, um krawall zu machen.

    oder in kurz: ja!

  10. skp Says:

    Darauf kann man rekurieren, wenn man weglässt, dass Porth anmerkte: ‘das war nicht das was wir damals wollten.’ darum geht es ihm, sich nicht mit der teilerrungenschaft ‘kein verein freier mensche, aber IMMERHIN ein Teil feministischer Forderungen’ zufrieden zu geben, sondern völlig zurecht darauf zu verweisen, dass da kein meter näher an den kommunismus gekommen wäre. Und darum ging es dem fragesteller, der wollte, dass man sich statt mit kommunismus ja mit sowas wie feminismus zufrieden zeigen könne, das wäre ja dann das gute der linken errungenschaften.

    Dann da so eine kausalverknüpfung zu zimmern, die auch noch völlig an dem vorbei geht, um was es da ging, ist unsinnig.

  11. classless Says:

    Ich würde durchaus daran festhalten wollen, daß die Verbesserung des Lebens von Frauen (und auch andere ähnliche Emanzipationserfolge) sowohl wünschenswert als auch fürs Zustandekommen einer besseren Gesellschaftsordnung wichtig ist: ohne Selbstaufklärung keine Selbstbefreiung der Menschheit, und diese Selbstaufklärung wächst weder auf dem Baum, noch fällt sie vom Himmel.

  12. skp Says:

    Und wenn hier aus “keine verbesserung in seinem sinne” – also der überwindung ausbeuterischer herrschaftsberhältniss und hin zur assoziation freier menschen – einfach ein generelles “keine verbesserung” wird, dann unterstell ich da bösartige schlampigkeit in der diskussion, um das ganze so drehen zu können, wie man das braucht. Als ob das nicht einen wesentlichen unterschied machen würde.

  13. skp Says:

    @kulla, ja, die wächst nicht auf dem baum, aber die abspaltung vom feminismus vom kommunismus, um dann dessen teilerfolge zu feiern, kann man durchaus kritisieren, ohne dadurch eine partielle berbesserung des lebens der frauen in frage zu stellen. Die sind nämlich tatsächlich in der befreiung ALLER herrschaftsverhältnisse und der assotiation freier menschen inkludiert. So lange das nicht so ist wäre das ja kein kommunismus.

    Der porth sagte : jetzt ackern die frauen genauso zum grossteil für den mehrwert, deshalb ist damals keiner losgezogen. Der hat nirgends bestritten, dass es verbesserung in den lebensumständen von frauen gab.

    Das wird ihm jetzt in den mund gelegt.

  14. Qaumaneq Says:

    Vor dem Nichts zu stehen ist an für sich kein Problem, vorausgesetzt man hat dabei den Kapitalismus vor sich und nicht hinter sich – dann muß man sich zuerst umdrehen um mit dem Nichts hinter sich den Kapitalismus zu überwinden, braucht sich dafür aber danach nicht mehr umzudrehen.

  15. w Says:

    wie soll denn ein kommunismus ohne feminismus (oder antirassismus etc) überhaupt gehen? das ist ja mal eine dämliche trennung.

  16. Qaumaneq Says:

    So könnte auch Karl Liebknecht vorgeworfen werden daß er sich nicht als Rosa Luxemburg ausgegeben hat… aber wozu?

  17. skp Says:

    Ja, eine dämliche Trennung. Die Absicht der Frage war, den Marxismus hinter sich zu lassen, man hätte ja den Feminismus z.B. und bräuchte doch Marx gar nicht. Kann sein, dass man das im hinteren Raum nicht mitbekommen hat, aber dann ist es halt schwer die Dinge nicht zu verdrehen, wenn man empöhrt ist, dass der Porth den Feminismus nicht einfach so abgefeiert hat.

  18. lasterfahrerei Says:

    “..die Revolutionen blieben aus..”

    also ist die welt die selbe wie 1867.

  19. sovversione Says:

    Der Feminismus ist nur eine Erweiterung des Konkurrenzunwesens dieser Gesellschaft. Im übrigen haben auch die “frauenbewegten” Studentinnen um 1968 ein bißchen was anderes als Zielvorstellung gehabt, als der heutige Feminismus mitsamt seinen linksradikalen Derivaten. Pohrt schätzt das schon ganz adäquat ein mit dem Scheitern der Jugend- und Studentenrevolte der 60er und 70er.

  20. Apollo11 Says:

    Den Vortrag kann man sich hier anhören bzw. runter laden:

    http://vimeo.com/44882004

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