Aus der Welt der Rechts- und Sprachpflege
October 8th, 2012Außer dem Text des Widerspruchs, den titanic-Anwältin Gabriele Wittig gegen die päpstliche Verfügung wegen “Vati leaks” verfaßte, gefiel mir im neuen Heft besonders folgender “Brief an die Leser”:
«Kameradin Beate Zschäpe!
In Ihrem Prozeß wegen Mitgliedschaft im »Nationalsozialistischen Untergrund« lassen Sie sich also von den Damen und Herren Anwälten Heer, Stahl und Sturm verteidigen.
Da wollen wir im Sinne höherer Gerechtigkeit nur hoffen, daß die Anklage von StA Lingrad vertreten wird.
Im Namen des Volkes: Titanic.»
Aber sie druckten “Untergund” statt “Untergrund”, und Gremliza schreibt in der konkret von einem “Sinn, den die Worte demos (Volk) und kratia (Herrschaft) machen [!] könnten”. Steht das Ende bevor? Kommt schon Blut aus dem Wasserhahn? Müssen wir jetzt andere Zeitschriften zum Schutz über den Kopf halten?
Die letzten Tage: voller sprachlicher Fehler
October 8th, 2012 at 16:04
Gremliza vollzieht den Linguistic Turn?
Der Untergang des Abendlandes!
October 8th, 2012 at 17:06
Verstehe den letzten Absatz über die Konkret nicht. Kannst du das mal geanuer erläutern?
October 10th, 2012 at 12:37
Och – Witze erklären…
October 10th, 2012 at 19:37
@ Dummerchen
Beide Zeitschriften führen erbitterte Kampagnen gegen Sprachverfall, die Titanic macht sich eher darüber lustig, Gremliza wird meist ganz schön pampig bei diesem Thema. Wenn sie nun selbst Fehler produzieren oder jahrelang angeprangerte Gedankenlosigkeiten (“Sinn machen” statt “Sinn ergeben”) begehen, ist alles verloren, die Welt geht unter und die Rüben werden schwarz.
October 15th, 2012 at 23:17
Wenn es außer Flüchtigkeitsfehlern nichts zu beanstanden gibt…
October 19th, 2012 at 01:39
Ich finde “Sinn machen” gar nicht so schlecht, und nicht unbedingt falsch. Ob Gremliza es auch so sieht, wie das Bremer Sprachblog, oder selbst mal verkackt hat, weiß ich aber auch nicht.
http://www.iaas.uni-bremen.de/sprachblog/2007/10/01/sinnesfreuden-i/index.html