Nikolaus 1918: Blutbad und erster Putschversuch

December 6th, 2018

Am Nikolaustag vor 100 Jahren tritt die Konterrevolution mit einem Massaker und einem ersten Putschversuch in Berlin sichtbar auf den Plan. Die Garde-Füsiliere der “Maikäferkaserne”, formal der SPD-geführten Stadtkommandantur unterstellt, sperrten die Ecke Chausseestraße/Invalidenstraße, um einem Spartakus-Demonstrationszug den Zugang zur Innenstadt zu verwehren, und eröffneten schließlich mit einem Maschinengewehr das Feuer auf die Menge. Die 16 dabei Erschossenen verdoppelten fast die Zahl der Todesopfer der Revolution in Berlin bis hierhin.

Gleichzeitig versuchen Offiziere, Beamte des Auswärtigen Amtes, Geheimdienst und Studenten, in einem Putsch Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten zu machen und lassen den Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte – die formale höchste Regierungsinstanz unter Richard Müller – verhaften. Revolutionäre Matrosen und andere kommen zu Hilfe und vereiteln den Putsch. Ebert, der anders als die Putschisten in die Pläne der Obersten Heeresleitung für einen Staatsstreich gegen die Räte am 10.12. eingeweiht ist, weicht zurück. Räteführung und revolutionäre Truppen schöpfen ersten Verdacht gegen die SPD-Führung.


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