Beginn des Generalstreiks im Ruhrgebiet

March 25th, 2019

Vor 100 Jahren begann mit dem Angriff der Polizei auf eine Demonstration vor der Wittener Volkszeitung, bei dem durch Gewehrfeuer und Handgranaten 11 der Protestierenden getötet und zahlreiche mehr verletzt wurden, die dritte und größte der Streikwellen im Ruhrgebiet Anfang 1919, die sich bis 10. April zum Generalstreik mit 300.000 Beteiligten ausweitete.

Dabei ging es anfangs neben Entwaffnung von Polizei und Freikorps, Ende von Willkür und Terror, vor allem um die Anerkennung der Sechs-Stunden-Schicht, die in immer mehr Bergwerken bereits seit Mitte März von den Belegschaften selbst durchgesetzt worden war. Als am 30. März der neugegründete Zentralzechenrat in Essen zum Generalstreik aufruft, soll es aber wieder “um Großes” gehen, wie es auf Plakaten hieß: um die Anerkennung der Räte, die Zurückdrängung der Staatsgewalt und um eine “richtige” Sozialisierung, also von Räten und Belegschaften durchgeführte Enteignung und Vergesellschaftung der Großindustrien.

Die SPD-geführte Reichsregierung verhängt unmittelbar nach Ausrufung des Generalstreiks den Belagerungszustand über das gesamte Ruhrgebiet und beschließt, das ganze Streikrevier militärisch zu umstellen und auszuhungern.

Der Vortrag “Revolution in Deutschland 1918-23” findet diese Woche an drei damaligen Schauplätzen im Ruhrgebiet statt: am Donnerstag (28.3.) in Duisburg, am Freitag (29.3.) in Dortmund und am Samstag (30.3.) in Essen.

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