USA Erklärt über Japan und die Atombomben
August 5th, 2008>>In den USA ist der Einsatz dieser Waffen kontrovers. Einige Amerikaner halten sie für einen Fehler, für den man sich entschuldigen sollte, wenn nicht sogar für ein Verbrechen. Andere sehen sie als das kleinste von mehreren Übeln, das Hunderttausenden alliierten Soldaten und Millionen Japanern das Leben rettete. Die Debatte tobt seit mehr als 60 Jahren, und der Amerikaner an sich ist mit den Argumenten, Gegenargumenten und dem geschichtlichen Hintergrund mehr oder weniger gut vertraut.
In Deutschland ist der Abwurf der Atombomben dagegen nicht kontrovers, denn die Ablehnung ist praktisch einhellig. Die so genannten “Diskussionen” bestehen aus kollektivem Kopfschütteln.
Entsprechend unvorbereitet ist der Germane dann auf Gegenfragen: Wie man zu Japans eigenen zwei Atombomben-Programmen stehe, ob wirklich der flächendeckende Einsatz von Giftgas bei Operation Downfall besser gewesen wäre, warum die konventionelle Einäscherung von Städten wie Tokio weniger schlimm gewesen sein soll, wie man eine Verlängerung des Krieges über 1946 hinaus rechtfertigen will, ob einem in diesem Zusammenhang der Tod von 200.000 Menschen pro Monat im japanisch besetzten Asien egal sei, wieso als Alternative eine Invasion angeführt wird, die es wohl nicht gegeben hätte und warum noch über irgendwelche angeblichen Friedensangebote der Japaner gesprochen wird, die es nicht gab?<< Unbedingt weiterlesen! Teil 1. Teil 2.
(Slightly related: mein Posting zum japanischen Faschismus)
August 5th, 2008 at 19:27
langzeitschäden?!
August 5th, 2008 at 22:54
Da haben die Dresdener nochmal Glück gehabt.
oder doch nicht?
warum die konventionelle Einäscherung von Städten wie Tokio weniger schlimm gewesen sein soll
August 5th, 2008 at 22:55
Da haben die Dresdener nochmal Glück gehabt.
oder doch nicht?
August 7th, 2008 at 21:18
Adorno, Erziehung nach Auschwitz, 1969
August 7th, 2008 at 22:06
1966! sorry
August 8th, 2008 at 18:01
Nuja, selbst wenn die Atombomben gegen Japan die bestmöglichste Option zur Beendigung des zweiten Weltkriegs waren, hätten sich die Amerikaner mal vor dem Einsatz überlegen können womit man alles rechnen muß:
Und wenn sie sich nicht überrannt haben, stehen sie sich da immer noch gegenüber.
August 21st, 2008 at 22:53
Ich finde die Diskussion wird klarer wenn man auf den Abwurf in Nagasaki eingeht, wo die japanische Führung schon bereit war über eine Kapitulation zu verhandeln.
Abgesehen davon währe ein Frieden mit Japan möglich gewesen, nur ohne Kapitulation, Also war es der Wunsch nach Sieg und nicht der Wunsch nach Frieden der zu dem Abwurf führte.
August 22nd, 2008 at 13:34
Wenn es so gewesen wäre wie Du sagst würden wir heute über den Abwurf auf Kyoto sprechen.
August 22nd, 2008 at 14:49
@soso
Da bleibt ja schon mal offen, wen du mit “japanische Führung” bzw. mit “Japan” meinst. Das war ja ein Teil des Problems: die rivalisierenden Machtstrukturen, von denen mindestens die Heeresführung bis zur letzten Patrone weitermachen wollte.