Ich würde den RCDS-Leuten ja fast zustimmen, weil ich (im Gegensatz wohl zu Dir) Kommunismus ebenso ablehne wie Faschismus. Aber “Antirassismus” mit “Antikommunismus” gleichzusetzen, geht gar nicht. Rassismus ist immer Scheiße, von Ideologien mal abgesehen.
meinetwegen kann kommunismus ablehnen oder gut finden, wer will. aber ganz sicher kann man ihn nicht scheiße finden, weil man in ihm den “linken bruder” des nationalsozialismus´ sieht. dem kommunismus immanent ist doch, im gegensatz zu rechten ideologien, dass er das gute für alle will und keine menschengruppe aufgrund ihrer herkunft ausschließt. dit is zwar jetz ne binsenweisheit gewesen, aber irgendwie hab ich den eindruck, man kanns nicht oft genug betonen…
“aber ganz sicher kann man ihn nicht scheiße finden, weil man in ihm den “linken bruder” des nationalsozialismus´ sieht.”
Naja, kann man offensichtlich doch. Häufig wird von Konservativen und LIberalen genau das zum eigentlichen Punkt erhoben: gerade weil die Kommunisten Gutes wollten, wurden sie trotz ihrer Verbrechen so viel länger und vehementer verteidigt. (Ich erinnere mit da etwa an die FDOG-Veranstaltungsreihe zu mit Leichen gepflasterten Utopien….)
In etwas gewählteren Worten wird so etwas aber fast überall propagiert. In der Schule hab ich auch schon Statistiken à la “So viel Menschen starben durch den Kommunismus, so viele durch den Nationalsozialismus” gehört. Das hier ist sicherlich eine besonders widerliche Gleichsetzung von Nationalsozialismus und “Kommunismus”, aber in abgespeckter Form ist das ja durchaus eine mehrheitsfähige Ansicht. Pretty disgusting.
der uebliche konservative hirnriss halt. mich nervt an diesem ding vor allem, dass man es kaum lesen kann. ist aber doch andererseits beruhigend, dass diese leute so wenig ahnung haben, dass sie sowieso nur die erreichen, die ihnen sowieso schon zustimmen. optimistisch huh? 🙂
[…]im gegensatz zu rechten ideologien, dass er das gute für alle will und keine menschengruppe aufgrund ihrer herkunft ausschließt.[…]
Doch doch…
Wer das Glück hatte reich zu sein,Intellektueller,Asozialer,Jude oder einfach keine Lust hatte sich in Zwangsvereinigungen wie der FDJ zu integrieren wurde durchaus vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.
Die Intellektuellen und die “Asozialen” (sic) sind also wie die Juden ein Volk, dem man nach der Geburt automatisch angehört? Bin ich Intellektueller, wenn mein Vater auch Intellektueller war? Oder muss es meine Mutter gewesen sein? Was machen mit den Achtelsintellektuellen und -asozialen?
Bei aller berechtigten und nötigen Kritik an den Rotfeudalismen, sie haben ja geradezu putzig naiv versucht das intellektuelle Kastenwesen der bürgerlichen Gesellschaften zu durchbrechen.
Dazu kommt noch, dass das sowieso nicht stimmt. “Asoziale” waren genauso vom gesellschaftlichen Leben aus- oder eingeschlossen, wie in dieser Gesellschaft heute. Der Unterschied ist, dass man damals wegen Arbeitsbummelei eingesperrt wurde, heute werden einem dafür die Bezüge vom Jobcenter oder der Arge gekürzt.
Bei den Intellektuellen war es mitnichten so, dass die ausgeschlossen wurden, weil sie Intellektuelle waren, sondern es richtete sich danach ob sie auf Linie waren. Wenn man auf Linie war, hatte man eine glänzende Karriere in der DDR vor sich, wenn nicht, dann das ganze Gegenteil. Juden wurden da weitestgehend wie alle anderen auch behandelt, wer auf Linie war, hatte kein Problem. Ich will aber nicht ausschließen, dass Juden öfter mal im Verdacht standen Zionisten zu sein, gerade wenn sie aus der Westemigration kamen (allerdings standen alle, nicht nur die Juden, die aus der Westemigration kamen, unter Generalverdacht). Man konnte aber auch als jüdischer Intellektueller in der DDR groß rauskommen, siehe Stefan Heym, dabei war der nicht mal hundertprozentig auf Linie.
Gemessen an den Gefahren die vom Konformismus ausgehen ist der Extremismus größtenteils harmlos, und die größte davon besteht in nichts weiter als darin dass er zu ersterem umschlagen könnte.
Armer RCDS, das war mal wieder ein Auftritt wie gehen zwei Doofe über die Straße, sagt der eine laßt mich auch mal in die Mitte.
Ich meditiere immer noch: Was passiert eigentlich mit den “Asozialen”, die keinen Bock auf die “Zwangsvereinigung” Marktwirtschaft haben im freien Westen?
Werden die ganz dolle ins gesellschaftliche Leben integriert?
Ja, und zwar je nachdem entweder per ARGE oder Optionskommune.
Läuft so oder so darauf heraus dass man seine Krankenversicherung verliert wenn man sich nicht in sogenannten Zeitverschwendungsmaßnahmen einsperren läßt.
December 3rd, 2008 at 01:52
Ich würde den RCDS-Leuten ja fast zustimmen, weil ich (im Gegensatz wohl zu Dir) Kommunismus ebenso ablehne wie Faschismus. Aber “Antirassismus” mit “Antikommunismus” gleichzusetzen, geht gar nicht. Rassismus ist immer Scheiße, von Ideologien mal abgesehen.
December 3rd, 2008 at 03:57
Wie lehnt man denn Kommunismus “ebenso” ab wie Faschismus? Man vergißt einfach die Idee?
December 3rd, 2008 at 10:39
meinetwegen kann kommunismus ablehnen oder gut finden, wer will. aber ganz sicher kann man ihn nicht scheiße finden, weil man in ihm den “linken bruder” des nationalsozialismus´ sieht. dem kommunismus immanent ist doch, im gegensatz zu rechten ideologien, dass er das gute für alle will und keine menschengruppe aufgrund ihrer herkunft ausschließt.
dit is zwar jetz ne binsenweisheit gewesen, aber irgendwie hab ich den eindruck, man kanns nicht oft genug betonen…
December 3rd, 2008 at 12:32
“aber ganz sicher kann man ihn nicht scheiße finden, weil man in ihm den “linken bruder” des nationalsozialismus´ sieht.”
Naja, kann man offensichtlich doch. Häufig wird von Konservativen und LIberalen genau das zum eigentlichen Punkt erhoben: gerade weil die Kommunisten Gutes wollten, wurden sie trotz ihrer Verbrechen so viel länger und vehementer verteidigt. (Ich erinnere mit da etwa an die FDOG-Veranstaltungsreihe zu mit Leichen gepflasterten Utopien….)
December 3rd, 2008 at 13:11
In etwas gewählteren Worten wird so etwas aber fast überall propagiert. In der Schule hab ich auch schon Statistiken à la “So viel Menschen starben durch den Kommunismus, so viele durch den Nationalsozialismus” gehört. Das hier ist sicherlich eine besonders widerliche Gleichsetzung von Nationalsozialismus und “Kommunismus”, aber in abgespeckter Form ist das ja durchaus eine mehrheitsfähige Ansicht.
Pretty disgusting.
December 3rd, 2008 at 14:16
@unkraut
I like your alias!
December 3rd, 2008 at 15:30
der uebliche konservative hirnriss halt. mich nervt an diesem ding vor allem, dass man es kaum lesen kann. ist aber doch andererseits beruhigend, dass diese leute so wenig ahnung haben, dass sie sowieso nur die erreichen, die ihnen sowieso schon zustimmen. optimistisch huh? 🙂
December 7th, 2008 at 12:59
[…]im gegensatz zu rechten ideologien, dass er das gute für alle will und keine menschengruppe aufgrund ihrer herkunft ausschließt.[…]
Doch doch…
Wer das Glück hatte reich zu sein,Intellektueller,Asozialer,Jude oder einfach keine Lust hatte sich in Zwangsvereinigungen wie der FDJ zu integrieren wurde durchaus vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.
Aber klar,dass war nicht der Kommunismus…
December 9th, 2008 at 11:11
@ xxx
Die Intellektuellen und die “Asozialen” (sic) sind also wie die Juden ein Volk, dem man nach der Geburt automatisch angehört? Bin ich Intellektueller, wenn mein Vater auch Intellektueller war? Oder muss es meine Mutter gewesen sein? Was machen mit den Achtelsintellektuellen und -asozialen?
Bei aller berechtigten und nötigen Kritik an den Rotfeudalismen, sie haben ja geradezu putzig naiv versucht das intellektuelle Kastenwesen der bürgerlichen Gesellschaften zu durchbrechen.
December 9th, 2008 at 14:08
Dazu kommt noch, dass das sowieso nicht stimmt. “Asoziale” waren genauso vom gesellschaftlichen Leben aus- oder eingeschlossen, wie in dieser Gesellschaft heute. Der Unterschied ist, dass man damals wegen Arbeitsbummelei eingesperrt wurde, heute werden einem dafür die Bezüge vom Jobcenter oder der Arge gekürzt.
Bei den Intellektuellen war es mitnichten so, dass die ausgeschlossen wurden, weil sie Intellektuelle waren, sondern es richtete sich danach ob sie auf Linie waren. Wenn man auf Linie war, hatte man eine glänzende Karriere in der DDR vor sich, wenn nicht, dann das ganze Gegenteil. Juden wurden da weitestgehend wie alle anderen auch behandelt, wer auf Linie war, hatte kein Problem. Ich will aber nicht ausschließen, dass Juden öfter mal im Verdacht standen Zionisten zu sein, gerade wenn sie aus der Westemigration kamen (allerdings standen alle, nicht nur die Juden, die aus der Westemigration kamen, unter Generalverdacht). Man konnte aber auch als jüdischer Intellektueller in der DDR groß rauskommen, siehe Stefan Heym, dabei war der nicht mal hundertprozentig auf Linie.
December 9th, 2008 at 14:12
Gemessen an den Gefahren die vom Konformismus ausgehen ist der Extremismus größtenteils harmlos, und die größte davon besteht in nichts weiter als darin dass er zu ersterem umschlagen könnte.
Armer RCDS, das war mal wieder ein Auftritt wie gehen zwei Doofe über die Straße, sagt der eine laßt mich auch mal in die Mitte.
December 12th, 2008 at 09:43
Ich meditiere immer noch: Was passiert eigentlich mit den “Asozialen”, die keinen Bock auf die “Zwangsvereinigung” Marktwirtschaft haben im freien Westen?
Werden die ganz dolle ins gesellschaftliche Leben integriert?
December 12th, 2008 at 14:20
Ja, und zwar je nachdem entweder per ARGE oder Optionskommune.
Läuft so oder so darauf heraus dass man seine Krankenversicherung verliert wenn man sich nicht in sogenannten Zeitverschwendungsmaßnahmen einsperren läßt.
December 13th, 2008 at 10:05
Im “Stasiknast” konnte man sich wenigstens noch wichtig fühlen…
December 15th, 2008 at 12:58
Was die Leute die Weihnachtspäckchen an die Zonengefangenen geschickt haben wohl heute machen
December 22nd, 2008 at 02:02
… sie spenden gegen den Kapitalismus? xD
December 24th, 2008 at 18:50
… damit die Probewegung feste am saudischen Thron rütteln kann #%$§&!