Elsässer defaced
February 4th, 2009Auf Jürgen Elsässers Seite findet fand sich gestern dieser Text:
>>An dieser Stelle hat sichs ausgeheuschreckt, auch das Volk muss erstmal woanders Front beziehen und die Zinsknechtschaft wird wohl erst naechstes Jahr gebrochen. Bye Bye Elsaesser.<< Und darunter das Logo der Antifaschistischen Aktion. An anderer Stelle gibt's WordPress und die Volksinitiative “gegen Regierungen, die den Banken Geldgeschenke durch uns Steuerzahler machen”.
Tja.
(Was bisher geschah: Shades of Elsässer – Elsässer, Seltsam, Lafontaine – Entschwöring Elsässer – Elsässers Volksquerfront.)
February 4th, 2009 at 17:41
[…] Augeheuschreckt via Kulla. […]
February 4th, 2009 at 17:48
Haha, sauber. 😀
February 4th, 2009 at 19:03
[…] ich euch schon hier und hier und hier und hier damit genervt habe, kommen nun über den hier und den hier neue – diesmal sogar gute – news zum thema jürgen elsässer. die daten-antifa hat […]
February 4th, 2009 at 19:20
gehaxx0r3d…
»An dieser Stelle hat sichs ausgeheuschreckt, auch das Volk muss erstmal woanders Front beziehen und die Zinsknechtschaft wird wohl erst naechstes Jahr gebrochen.
Bye Bye Elsaesser.«
(via via)
Yay!
……
February 5th, 2009 at 00:18
[…] Der linke Pöbel treibt die Sau Elsässer durchs Dorf, freut sich über einige hingerotzte Zeilen von beängstigenden Gestalten, die lieber draufhauen, verbieten und hacken anstatt eine Kritik zu formulieren und hat natürlich auch selbst kein Wort der Kritik übrig. Daniel Kulla weist daraufhin, dass da noch Arbeit zu tun ist. […]
February 5th, 2009 at 13:03
[…] Dies betrifft nur seine alte Webpage – Elsässer hat kürzlich ein Blog bei wordpress.com eröffnet, das nach wie vor online ist. […]
February 5th, 2009 at 13:49
die cracker haben wohl dreamwaver benutzt. jetzt muss man nur das antifa logo bei wikipedia gegen was anderes austauschen.
February 5th, 2009 at 13:56
Naja, an dieser Stelle möchte ich mal eine allgemeine kritik an defacements loswerden:
Erstmal sind defacements keine kunst (this is not rocket-technology). Es gibt immer schwachstellen in den verschiedensten CM-Systemen die nicht gepached werden. Es muss zwar schon einiges an Zeit investiert werden, um diese schwachstellen zu finden, die SQL-Injections o.ä. auszunutzen und die index-datei zu ersetzen. Allerdings ist es nur eine form des vandalismus, die nicht wirklich zielführend ist. Ich (bin da sicher nicht der einzige) hätte schon gern mal eine kleine abhandlung darüber gelesen warum Elsässer abzulehnen ist, dafür gibt es ja eine menge gründe.
Es genügt schon ein kleines backup einzuspielen, schwupps ist Elsässers originalseite wieder online. Daraufhin werden meist noch updates und patches eingespielt um die sicherheitslücke zu schliessen. Ich denke dass sich der zeitaufwand für defacements in bezug auf die geschwindigkeit der systemwiderherstellung nicht wirklich lohnt.
Klar, ists lustig anzusehen wenn nazis und antisemiten eine (virtuell) auf den deckel bekommen, aber was bringt dass nun ?
February 5th, 2009 at 14:12
Update: mittlerweiile gibts einfach ein Redirect nach juergenelsaesser.wordpress.com
February 9th, 2009 at 17:01
Lustig zum Thema Zinsknechtschaft ist auch Yavuz Özoguz:
Auch bei Elsässer gibt es nicht die leiseste Idee einer Gewaltenteilung zwischen Regierung und Zentralbank, wie sie jetzt durch die sogenannten Rettungspakete beschädigt wird.
Auch lustig finde ich wie er dem Papst gegen den Dinoscopus zur Hilfe eilt.
February 9th, 2009 at 20:00
“Lustig zum Thema Zinsknechtschaft”
Wenn Elsässer jemals das Finanzkapital kritisiert hätte, weil es zinstragend ist, dann würde der Einwurf mit der Zinsknechtschaft noch einen gewissen Sinn machen. So ist er aber nur Panne und noch dazu mal wieder Zeichen dafür, daß manche Leute zu faul sind zum differenzieren und reflektieren. Aber wenn man jemanden in den großen Nazi-Topf werfen will, dann ist reflektieren und differenzieren ja auch nicht angebracht. Und wenigstens haben unsere tollen Antifa-Deface-Helden es geschafft, ein wenig Nazi-Vokabular in die Debatte einzubringen und wie so oft, Nazis zu verharmlosen und Diskurs-anschlußfähig zu machen. Einen Anschluß, den sie von Elsässer bezüglich des Zinses nicht haben, aber von AD-Seite ist man gerne bereit, nachzuliefern.
Geschichtsrevisionimus und Nazi-Verharmlosung ist das eigentliche Anliegen der ADs, am Fall Elsässer wird es wieder deutlich.
Das hier der Begriff Zinsknechtschafft in die Debatte gebracht wird, zeigt nur wie kaputt und dumm solcherlei “Antifas” sind.
Das andere darauf anspringen, zeigt wie weit die Kaputtheit verbreitet ist, aber vielleicht auch nur zuviel gekifft, wenn man Rückschlüsse auf den Namen ziehen darf …
February 10th, 2009 at 03:57
[…] über den “linken pöbel” auf, der es gewagt hatte den hack der seite von elsässer zu dokumentieren oder gar klammheimliche freude darüber kund zu tun. wendy meinte, das dieses vorgehen zeigen […]
February 10th, 2009 at 08:10
Der Spruch den die Cracker hinterlassen haben ist natürlich keine inhaltliche Würdigung der Intentionen Jürgen Elsässers sondern der Instinkte seines Publikums. Natürlich ist mir bewusst dass es diesem nicht um blutige Säuberungen geht sondern um personenkultbasierte Nationalstaatlichkeit, aber zum einen schafft letztere eine Voraussetzung für erstere, und zweitens ist schon die letztere Intention in sich widersprüchlich und kann eigentlich nur als schlechtes Beispiel dafür dienen dass Russland auf seine demographischen Probleme noch verwirrter reagiert als Europa. Aber auch das blinde Huhn hat mal das ein oder andere Korn gefunden, und als Shimon Peres in Davos (kurz vor Erdögans Nervenzusammenbruch) zu den westlichen Politikern sagte “By the way, Europe bombed Kosovo, and you hit the Chinese embassy, did you want to?” hat er damit auch Jürgen Elsässer in einem lange strittigen Punkt recht gegeben.
Außerdem meine ich Elsässer redet Schwachsinn zum Thema Geheimdienste (“kann man nicht abschaffen”). Können wir doch!
February 10th, 2009 at 17:45
“Außerdem meine ich Elsässer redet Schwachsinn zum Thema Geheimdienste (”kann man nicht abschaffen”). Können wir doch!”
Ja, nach der Revolution, nicht wahr? Bis dahin halte ich Elsässers Forderung, sie einer wirklcih demokratischen Krontrolle zu unterstellen, für richtig. Denn solange es dieses System gibt, wird es Geheimdienste geben. Auch sein Einwand, daß die sofortige Auflösung aller Geheimdienste (im jetztigen System!) nicht deren Ende bedeuten würde, sondern nur, daß private entstehen, die letztlich überhaupt keiner öffentlichen Kontrolle mehr unterliegen, finde ich berechtigt.
Das kannst du Schwachsinn nennen, aber vielleicht hast du doch nur zu viel gekifft?
Zumindest dein Geschwofel über “personenkultbasierte Nationalstaatlichkeit” läßt darauf schließen…
February 10th, 2009 at 21:20
Ich denke da eher an das Modell Normannenstraße, aber auch das wird ja von manchen eine Revolution genannt. Die beste demokratische Kontrolle für Geheimdienste ist immer noch eine fortschreitende Einschränkung ihrer Befugnisse durch die politische Willensbildung bis hin zur Abwicklung als Institutionen und der Aufarbeitung der Archive, sowie die Erhöhung des privaten und öffentlichen Datenschutzes durch die technische Bereitstellung integrierter Kryptographie. Dass Geheimdienste durch ein demokratisch legitimiertes Aufsichtsgremium wirklich kontrolliert werden könnten dünkt mir eine Illusion, vielmehr neigen diese dazu sich selbst zum Aufsichtsgremium der demokratisch legitimierten Willensbildung zu ermächtigen. Und private Geheimdienste enstehen auch ohne Auflösung der staatlichen, siehe die Arbeitnehmerausspähungsskandale, dass diese nicht zur Folge haben wird dass es keinen Bedarf mehr zum Datenschutz geben würde muss doch nicht ausdrücklich erklärt werden?
February 19th, 2009 at 16:59
Grundsatzerklärung der Volksinitiative
17. Februar 2009
Unsere Einschätzung der Lage
1. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise ist auch ein Wirtschaftskrieg: der Angriff des internationalen Finanzkapitals auf den Rest der Welt. Dabei kommen “finanzielle Massenvernichtungswaffen” zum Einsatz, die nicht nur aus der Realwirtschaft, sondern vor allem aus dem fiktiven Kapital des Spekulationscasinos munitioniert sind. Was wir bisher erlebt haben, waren erste Geplänkel mit diesen Waffen – der Hauptstoß steht noch bevor!
2. Um diesen Angriff abzuwehren, muß der Nationalstaat aktiv werden. Die Teilnahme an Gremien, in denen das internationale Finanzkapital über seine Vertreter jede Entscheidung blockieren kann (EU, G8, IWF usw.), ist verschenkte Zeit. Wichtig ist eine Koordination der angegriffenen Nationalstaaten, wie sie in Lateinamerika unter Führung Venezuelas begonnen wurde.
3. In allen Staaten, auch in Deutschland, entwickelt sich ein zunehmender Widerspruch zwischen großen Teilen des Finanz- und des Industriekapitals. Ersteres, eng mit den besonders aggressiven Finanzplätzen New York und London verbunden, erdrosselt letzteres in einer Kreditklemme.
4. Aus der Geschichte wissen wir: Weltwirtschaftskrise führt zu Weltkrieg. Viele von der Großen Depression 1929 ff. zerstörten Gesellschaften wurden durch den Faschismus formiert. Diese Gefahr droht auch heute.
Selbstverständnis der “Volksinitiative”
1. Der Name “Volksinitiative” wurde bewußt gewählt, weil wir die breite Masse der Bevölkerung ansprechen und uns nicht auf gesellschaftliche Nischen beschränken wollen. Die meisten von uns sind Linke, aber wir wollen alle Menschen mitnehmen, die sich dem Gedanken der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet fühlen und sich nicht den Diktaten der politische Korrektheit unterordnen wollen.
2. Unter “Volk” verstehen wir in der französischen Tradition ein politisches Bündnis der Unterdrückten, unabhängig von Herkunft, Religion und Geschlecht. Rechtsradikale und andere Völkische, die in unseliger Tradition nur Deutsche im Sinne der NS-Rassegesetze zum Volk zählen und gegen Immigranten und Flüchtlinge hetzen, machen die dringend nötige Einheit aller Unterdrückten unmöglich. Sie können bei der Volksinitiative nicht mitarbeiten und sind auch nicht unsere Bündnispartner.
3. Die Volksinitiative will zum Entstehen eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses beitragen, das neben den unteren Klassen auch die Mittelschichten umfassen sollte und darüber hinaus auch die Teile des Kapitals ansprechen will, die sich dem spekulativen Angriff des internationalen Finanzkapitals entgegenstellen.
Unsere Alternativen
1. Hauptaufgabe dieses breiten gesellschaftlichen Bündnisses ist die entschädigungslose Nationalisierung des Finanzsektors und die Entmachtung des internationalen Finanzkapitals zunächst im eigenen Land. Dabei entstünde ein Mischsystem mit sowohl privatem wie genossenschaftlichem als auch staatlichem Eigentum an Produktionsmitteln. Der Finanzsektor wäre unter strenger Kontrolle des Staates, der seinerseits umfassend demokratisiert werden müsste.
2. Mit anderen Staaten, die den Einfluß des internationalen Finanzkapitals ebenfalls abschütteln oder schon abgeschüttelt haben, sind engere Bündnisse anzustreben, die an die Stelle des Transatlantismus treten. Eine Achse Paris-Berlin-Moskau hätte große wirtschaftliche Synergieeffekte und als Verbindung früherer Erzfeinde große Ausstrahlungskraft auf weitere Staaten in Europa und Asien
February 19th, 2009 at 18:36
Der Nationalstaat ist schon aktiv geworden, und zwar mit dem Gesetz zur weiteren Stabilisierung des Finanzmarktes (Finanzmarktstabilisierungsergänzungsgesetz – FMStErgG) oder auch Rettungsübernahmegesetz bzw. Lex HRE.
Was allerdings weniger bekannt ist, ist dass der größte Immobilienfinanzierer Deutschlands – Hypo Real Estate – die größte zu finanzierende Immobilie Deutschlands finanziert: Fraport.