Tübingen -> Schiltach
October 7th, 2006Einen Tag nach mehr als sechs Stunden Zugfahrt von Berlin nach Tübingen und mit der Aussicht auf einen ebensolange Zugrückfahrt, sah ich keinen Sinn darin, für 50 – wenn eben auch wieder gesponserte – Euro 4 Stunden mit der Bahn um den Schwarzwald herumzufahren, um nach Freiburg zu kommen.
Stattdessen trampte ich fünf Stunden durch den Schwarzwald, bis ich nach den Zwischenstationen Herrenberg, Jettingen, Nagold, Pfalzgrafenweiler, Freudenstadt, Loßburg, Ehlenbogen, Alpirsbach und Schenkenzell in Schiltach, immer noch sicher 70 Kilometer vorm Ziel, mich dann doch der Bahn in die Arme warf, um das Publikum in der KTS nicht warten zu lassen.
Was für eine Pleite: alle denkbaren Widrigkeiten waren am Start. Die berühmten 5 Minuten (“Der Ortsausgang ist keine fünf Minuten von hier” = 5 Autofahrminuten = eine halbe bis ganze Stunde zu Fuß), Leute, die nicht, wo hin sie fahren, Leute, die nicht wissen, wo sie sind, Leute, die nicht sagen können, wo sie hinfahren, Leute, die mich unbedingt an die viel günstigere Kackstelle fahren müssen – und immer wieder nur 5 Kilometer weiter bis zum nächsten Stop.
Da brachte es auch nicht ganz so viel wie erhofft, zwischendurch in landschaftlich reizvoller Umgebung herumzustehen.
October 7th, 2006 at 16:32
Ich kenne das was du aus fast-heimatlichen Gegend berichtest nur zu gut aus Erzählung von Bekannten, Freunden etc. Die Gegend dort unten ist wirklich nicht tramperfreundlich. Kein Wunder, kriegt man doch von Kindesbeinen an eingebläut, dass man das _nie_ machen darf. Das prägt wohl das Verhalten.
October 7th, 2006 at 17:39
Naja, immerhin habe ich neun Autos angehalten – das Problem ist eher, daß sie zumeist keine Ahnung (mehr) hatten, wie das mit dem Trampen funktioniert und eine zutiefst autozentrische Sichtweise an den Tag legten.