Zum Ausschneiden und Dabeihaben
December 13th, 2006>>Wo genau verläuft die Trennlinie zwischen Antisemitismus und der Kritik an Israel? Aus dem wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs lassen sich Kriterien ableiten, die eine solche Trennlinie markieren. Demnach gilt solche Kritik an Israel als antisemitisch, die Israel das Existenzrecht und das Recht auf Selbstverteidigung aberkennt, historische Vergleiche der israelischen Palästinenserpolitik mit der Judenverfolgung im Dritten Reich zieht, Israels Politik mit einem doppelten Standard beurteilt, antisemitische Stereotype auf den Staat Israel überträgt, oder diese Kritik auf Juden generell überträgt, und Juden pauschal für die Geschehnisse in Nah-Ost verantwortlich macht.<< (Heitmeyer-Studie, Link via Tante Emma)
December 13th, 2006 at 09:32
Der Satz “Die Siedlungspolitik Israels ist der Kernpunkt des Nahostkonfliktes.” ist demnach antisemitisch, der Satz “Die Siedlungspolitik Israels ist ein Kernpunkt des Nahostkonfliktes.” ist demnach also nicht antisemitisch. Toll! So einfach kann Klarheit zu haben sein. Danke!
December 13th, 2006 at 12:12
Heinz Gess hat diesen alchemistischen Versuch Heitmeyers scharf kritisiert. Nach seiner Ansicht versuchen Linksdeutsche das reine Destillat der “berechtigten” Kritik am Israel zu gewinnen, um sich vom bösen Antisemitismus abgrenzen zu können: http://www.kritiknetz.de/reine_israelkritik.pdf Das ist scheinbar wichtig in Zeiten wie diesen, wo selbst der Al-Quds-Tag gegen Antisemitismus demonstriert.
December 13th, 2006 at 13:29
Als Positivliste finde ich es durchaus brauchbar. Es hängt wohl auch immer davon ab, wem man dieses Zitat in die Hand drückt. Die “Gutmenschen” bei Gess sind wohl kaum der richtige Adressat, der ostdeutsche Durchschnittsantizionist aber wohl schon.
December 13th, 2006 at 14:57
Gess schreibt auf Seite 2, daß die Balfour-Deklaration aussagt, daß speziell auf dem Gebiet der Westbank und des Gazastreifens ein jüdischer Staat errichtet werden soll. Ich halte das für Unsinn. Die Balfour-Deklaration hat derartige und derartig konkrete Aussagen über die Grenzen des zu gründenden jüdischen Staates doch gar nicht getroffen, oder?
December 13th, 2006 at 15:43
Ja, unkultur, es gibt kein Menschenrecht auf “Israelkritik” und ja, nonono, ich hatte wirklich mehr meinen Arbeitsalltag/Trampalltag im Sinn, in dem solche Leute wie die in Gess’ Erzählung weniger vorkommen. Und, Markus, geht’s dir jetzt besser?
December 13th, 2006 at 17:41
Ja, nö, was weiß ich. Wenn der Gess so einen manipulativen Unsinn schreibt, dann kann man den doch nicht ernst nehmen.