Berlin -> Löhrbach
July 27th, 2010Wenig Wettbewerb in Nikolassee, und das erste Auto war schnell und fuhr nach irgendwo zwischen Wiesbaden und Koblenz. Allein, es war sehr klein, es war sehr eng, so daß ich nur so lange mitfuhr, bis meine Beine endgültig eingeschlafen waren, also bis zum Rasthof Eisenach. Gesprächsthema mit dem fahrenden Pärchen: der Panikausbruch auf der Love Parade, inwiefern es eine Stadt der Größe Berlins für diese Veranstaltung braucht, eine Stadt ihrer Selbstverständlichkeit von Menschenmengen, Feierei und Drogengebrauch. Sie: “Das könnte doch auch mal in die Planung und Vorüberlegung mit einbezogen werden, daß das ein Event ist, wo die meisten auf chemischen Drogen unterwegs sind – und dann muß man das anders aufziehen.”
Mit dem zweiten Auto, darinnen ein Linksradikalen-Sympathisant aus Schwäbisch Hall, der den Club Alpha als Auftrittsort empfahl und mit dem es um die Entwicklung der letzten Jahre im linken Universum ging, kam ich schon bis nach Heppenheim, wo ich an der B3-Ausfahrt aber prompt eine Dreiviertelstunde rumstand, zum Teil, weil Autofahrer vor einer psychiatrischen Einrichtung einen bekloppt angrinsen und auf die andere Fahrbahn wechseln.
Der mich mitnahm, erzählte, er fährt regelmäßig LKW nach Berlin und zurück, aber wenn er Tramper aufliest, pennen die immer einfach ein, weshalb er das eigentlich nicht mehr macht. Er fährt aber auch immer frühmorgens aus Berlin los, wenn die alle gerade von der durchgefeierten Nacht kommen.
Am Ortsausgang von Weinheim Richtung Gorxheim hält dann ein schwarzer GI, der mir auf dem Weg nach Löhrbach davon erzählt, wie er in Amerika zu trampen pflegt und wie gut das geht, aber auch damit, wie er hier in der Gegend von Nazis angegriffen wurde und – er ist Soldat mit speziellem Nahkampftraining – sie dann ordentlich verprügelte. Er will auch unbedingt mal nach Berlin, weil er es sich so multikulturell vorstellt wie Amerika.
July 27th, 2010 at 12:24
Wenn du in Löhrbach bist, sag bitte Nadina und Werner liebe Grüße.
July 27th, 2010 at 14:21
Die Psychiatrie ist eine klammheimliche Wachstumsbranche – jeden Tag werden mehr als 500 Menschen zwangseingewiesen, doppelt soviele wie noch vor einem Jahrzehnt.