Breakcore Spacken Theorie
February 16th, 2007Das funkionierte ganz gut: erst wurde die Geschichte von Tanz als Subversion erzählt und für die Gegenwart eine beständige Verwechslung von Befreiungserlebnis und Befreiung konstatiert; danach folgte ein Ausflug in die Entwicklung und Repression der britischen Rave-Bewegung mit vorläufig wenig erfreulichem Ausgang; zuletzt wurden die noch verbliebenen Illusionen mit dem Warenförmigkeits-Hammer zerpocht, Fuckparade und auch noch das eigene Kleinstlabel als “Kulturindustrie in Selbstverwaltung” beschrieben.
Das rief die erwartbare Publikumsreaktion hervor. Es wurde das je eigene Nischchen zu retten versucht, Musik als vorsozial oder gar vorhistorisch reklamiert. Es sei alles so negativ. Diese “intellektuelle abstrakte Theorie” würde den “proletarischen Amateur” jetzt entmutigen und vom Musikmachen abhalten. Niemand würde doch Musik gleich mit Revolution verwechseln. (Was steht bei last.fm als Motto oben drüber?)
Hatte ich während der Vorträge noch überlegt, ob nicht der Diskussion zuliebe eine Frage hätte etwas offengelassen werden können, etwa durch Beschreibung des Einflusses des Warencharakters auf ein konkretes Kulturprodukt, zeigten diese Beiträge, daß es durchaus angebracht war, erst einmal all die vielen kleinen und großen Selbsttäuschungen übers eigene Unbeteiligtsein an der Verwertung kaputtzumachen.
(Resümee der Vortragenden und Materialien: scrupeda und unkultur)
February 16th, 2007 at 12:13
Musik würde vorsozial und vorhistorisch doch gar keinen Spaß machen 😉
February 16th, 2007 at 12:25
Wikipedia sagt:
“Als Gegensatz zum Mythos kann der Logos gesetzt werden, der anders als ein nicht nachprüfbarer Mythos dem rationalen Diskurs zugänglich ist und darüber mit Fakten in Bezug gesetzt werden kann. Die mythologische Wirklichkeit hingegen kann mit dem erweiterten Denken des Bewusstseins erforscht werden. Literaturwissenschaftlich ist dem Logos die wissenschaftliche Geschichtsschreibung zuzuordnen, während dem Mythos religionswissenschaftlich die “Glaubenslehre” einschließlich der dazu gehörenden religiösen Tradition bzw. die Soziologie zugeordnet wird.”
Ich plädiere für eine religionssoziologische Studie über den Glauben an Musik als Mythos. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob das Phänomen nicht sogar noch dem Animismus zugerechnet werden müßte. Musik als beseelte Natur oder Gottheit?
February 16th, 2007 at 12:28
Wie steht es nun mit Mitschnitten?
February 16th, 2007 at 17:36
Gibz, aber bei meinem Teil wohl mit zwei erheblichen Lücken. Vielleicht sprech ich den nächste Woche nocheinmal neu ein. Gehört habe ich allerdings auch noch nix davon, und veröffentlicht ist es anscheinend noch nicht.
February 16th, 2007 at 18:33
[…] Gegensatz zu Classless war ich durchaus überrascht davon, wie sehr sich einige Menschen von unseren Vorträgen […]
February 16th, 2007 at 22:13
Der Beste soll gewinnen…!
February 18th, 2007 at 16:17
Oh wow, was für ein grottenhässlicher Raum. Nicht zum Aushalten. Oder musst du die Linse putzen?
February 21st, 2007 at 14:54
neben der kleinen hommage an deine nahezu an aufklärung angrenzende wichtigkeit an diesem abend, möchte ich hier noch loswerden, das es sicherlich das beste gewesen wäre, dem ganzen mit einer anschließenden dröhnung, aus einem deftigem soundsystem, die worte um die ohren zu pusten, um wenigstens kurzzeitig das gefühl der subversiven kraft von tanzmusik in uns hereinzulassen. alles in allem empfand ich den abend auf jeden fall als bereicherung meiner mickrigkeit.
es grüßt der amateur
October 3rd, 2007 at 22:49
[…] bis lange nach 9 endlich die Vortragsveranstaltung mit Hannes, dem Fringeli und Alexis begann. Wie zuletzt auch erzählte Christoph von der möglichen Subversion einst und Hannes erklärte die […]
October 19th, 2007 at 16:37
is doch scheiss egal Breakcore is der hammer uff deine ohren und das das nich jeder spack mag find ich ganz jut so hört mal ruhig eure scheiss musik weida