Konrad Zuse & die Gefolgschaftskontrolle
October 1st, 2010>>In Denkschriften wie die zur Einrichtung eines automatischen Ausweiskontrollsystems oder der rechnergestützten Gefolgschaftskontrolle habe sich Zuses Konzept des allgemeinen Rechnens eng an den Kontrollbedürfnissen des NS-Staates ausgerichtet. (…)
Immerhin gelang es Zuse, als “direkter Nutznießer des Führernotprogramms der Endrüstung” (Hellige) im Berlin der Kriegsjahre eine Firma aufzubauen und diese fortlaufend zu vergrößern. Seine Sondermaschinen S1 und S2 berechneten Tragflächenprofile von Flügelbomben, seinen neuesten Computer Z4 konnte er per Sonderbefehl aus dem umkämpften Berlin evakuieren. Er sollte bei der Schmetterling-Flügelbombe zum Einsatz kommen, die im Konzentrationslager Mittelbau-Dora gefertigt werden sollte.<<
October 1st, 2010 at 23:01
Rechnergestützte Gefolgschaftskontrolle. Yeah, das ist ein Begriff. Aber immerhin, mit Facebook und Twitter können Leute sich der Illusion hingeben, ein rechnergestützt kontrollierbares Gefolge zu haben. (Nein, ich habe weder einen Account bei Facebook noch bei Twitter)
October 2nd, 2010 at 09:50
Follower Kontrol!
October 3rd, 2010 at 15:05
Das ist so wie wenn Ralph Langner zum Siemens-Hack verlautbart: Fragen Sie Ihre Freunde aus der Geheimdienstbranche. Blöde Idee, wenn das zu 100% Feinde sind. Dass diese jetzt den selbstverschuldeten Schaden mit dem Versuch begrenzen wollen die Verbreitung des Wissens um die Schwachstellen in den Untergrund einzudämmen deutet darauf hin dass hier eine ähnlich verworrene Ausgangslage gesehen werden darf wie beim Nasa-Hack: Wider besseres Wissen offenstehende Hintertüren, womöglich sogar wissentlich eingebaute Hintertüren, sowie um die daraus resultierenden inneren Konflikte und Zerwürfnisse der Geheimdienstbranche abzuleiten Stellvertreterangriffe und pathische Projektionen gegen den Untergrund. Dessen eindeutigem Interesse derartige Übersprungshandlungen kategorisch auszuschalten steht an diesem Punkt das widersprüchliche Interesse des Siemens-Konzerns gegenüber aus der wirtschaftlichen Zwickmühle des Geheimdienstgeplänkels herauszukommen ohne vom Geschäft mit der Überwachungstechnologie lassen zu müssen. Kommerzielle Cybersecurityberatung gerät dadurch in einen vorprogrammierten Gewissenskonflikt zwischen Überwachungsstaat und Untergrund. Der von Langner vorgelegte Screenshot ist zwar durchaus amüsant, doch die persische Freiheitsbewegung hat mit dem genannten Konzern bekanntlich sehr viel handgreiflichere Probleme.