Ökonomischer Gottesdienst, Kommen und Gehen
November 13th, 2010Es gibt die Kollegen, die sich aufspielen und dolle von sich überzeugt sind, die kommen dann bald nicht mehr. Dann gibt es die, die sympathisch, sensibel und verletzlich sind, die kommen dann auch bald nicht mehr. Und dann gibt es die, die es geschafft haben, lange hier zu sein und irgendwie wund im Kopf sind, auf die eine oder andere Art fertig.
Um es eine Weile hier auszuhalten, muß ich alle diese drei Sorten Humankapital ignorieren oder als schlechtes Beispiel betrachten, und mich an die halten, die es wunderbarerweise viele Jahre mit minimalen Schäden überstanden haben: bloß nicht zu viel machen, alle Kunden freundlich fies abwimmeln oder freundlich schnell abwickeln, und sich nichts gefallen lassen.
November 13th, 2010 at 12:39
Ah wieder meine Lieblingsrubrik! Du solltest ein Buch draus machen.
November 13th, 2010 at 12:40
Sounds like sound advice for life in general.
November 13th, 2010 at 12:57
@ Scrupeda
I’m not so sure about that.
@ Benni
Ich sollte diesen Quatsch irgendwann mal nicht mehr machen müssen.
November 13th, 2010 at 13:34
Heiner Müller: Film
45 Jahre nach der Großen
Revolution sehe ich auf der Leinwand
In einem neuen Film aus dem Land der Sowjets die Verwandlung
Eines langsamen Kellners in einen Schnelläufer
Durch die falsche Nachricht, der hundertunderste
Wartende Gast sei Staatspreisträger.
Die wenig verschieden gekleideten Zuschauer
In dem Eckkino in der gespaltenen Hauptstadt
Meines gespaltenen Vaterlandes belachen
Den alltäglichen Vorgang, nicht alltäglich
Auf der Leinwand. Warum lachen die Leute.
O nicht genug zu preisende Langsamkeit
Der nicht mehr Getriebenen! Schöne Unfreundlichkeit
Der zum Lächeln nicht mehr Zwingbaren!
November 13th, 2010 at 13:50
@classless: Genau. Mach einen Bestseller draus 😉
November 13th, 2010 at 15:59
Naja, teilweise ist das ja auch schon in “Kapitulatus!” eingeflossen, an dem ich mich auch gleich dumm und dämlich verdient habe 😉
November 14th, 2010 at 00:27
woher nimmst Du denn (ich drücke mich um “weißt”), dass Du das nur mit minimalem Schaden überstanden hast?
November 14th, 2010 at 05:58
Ich spreche von dem Versuch – den Erfolg können andere vielleicht besser beurteilen 😉
November 14th, 2010 at 16:03
maybe i can “den erfolg vielleicht besser beurteilen” – but the hate keeps in mind 🙂
November 14th, 2010 at 18:31
Gibts am Ende doch einen Funken vom richtigen Leben im Falschen? 😉
November 15th, 2010 at 19:30
Das könnte auch eine Stellenbeschreibung für Langzeitarbeitslosigkeit sein.