Archive for the 'Ausm Leben' Category

Zwischenstand bei mir

Saturday, April 3rd, 2010

Ökonomischer Gottesdienst Das Finanzloch, das sich Anfang Dezember auftat, ist mit vereinten Kräften wieder halbwegs geschlossen. Der alte Job ist zumindest nicht völlig weggebrochen und der neue läuft allmählich an. Das hat aber alles viel Zeit und Nerven verschlungen, die Aufmerksamkeit oft gründlich von anderen Dingen abgelenkt. Und so ganz durchgestanden ist es auch noch […]

Spiderman, Mädchen und Jungs

Tuesday, March 23rd, 2010

Ich kann schlecht schätzen, wie alt jemand ist – und das unabhängig vom Alter. Das Mädchen, das mit seinem Vater vor mir herlief, war aber vermutlich noch im Vorschulalter. Mädchen: “Ich liiiiiiebe Spiderman!” Vater: “Jetzt plötzlich?” Mädchen: “Aber ich liebe Spiderman schon im-mer! Wie ich Mädchen und Jungs liebe!” Vater: “Welche Mädchen und Jungs?” Mädchen: […]

Dicks will be dicks

Thursday, March 4th, 2010

Letzte Woche in einer sonst immer ausnehmend tollen Bar, die aufgrund ihrer Lage aber auch zuweilen von weniger tollen Gästen frequentiert wird. Drei Kerle, irgendwo zwischen Mitte 20 und Mitte 30, die sich vorher nicht kannten, setzten sich nacheinander an den selben Tisch und unterhielten sich sofort prächtig. Erstes Thema: die Barfrau ins Bett kriegen. […]

Friedrichshain im linksfaschistischen Bürgerkrieg?

Sunday, December 13th, 2009

Der Stadtbezirk wirkt wie immer: daß ständig Polizeiwannen herumfahren, kenne ich nicht anders, und daß meist ein Hubschrauber in der Luft ist, scheint auch schon seit Monaten so zu sein. Nach wie vor sind rund um die Uhr Läden und Kneipen geöffnet und überwiegend junge Leute ziehen zahlreich herum. Nichts Neues sind die Demos und […]

Wenn der Mossad nicht zahlt…

Tuesday, December 8th, 2009

…und die Bilderberger nichts von sich hören lassen; wenn ich meine Miete nicht mit unverkauften Exemplaren von “Weichkern-AufSchnitt” bezahlen kann; und wenn der Übergang vom Noch-Job zum hoffentlich besseren Bald-Job mit großem unerwartetem Einnahmenschwund im Noch-Job und mit noch viel größeren, unerwarteten Mehrausgaben zusammenfällt; kurz: wenn ich gerade nicht sicher bin, wie ich die nächsten […]

Youtube playlist: Music I liked in ’89

Tuesday, November 24th, 2009

In 1989, I was 12 years old and lived in the DDR (East Germany). Despite the fact that it was something between illegal and heretic to listen to Western radio, most people didn’t seem to care and I switched my SKR 700 to the West German stations NDR2 and FFN, but mainly to the British […]

5 Jahre “classless”-Blog

Sunday, November 22nd, 2009

Am 22. November 2004 startete ich dieses Blog – damals noch bei myblog.de – mit einem Tramp-Posting über einen Bundeswehr-Soldaten: “Toleranz am Hindukusch”. Ursprünglich hauptsächlich zum Festhalten der ganzen Trampereien und als Ersatz für die vorherigen Rundmails an Freunde und Bekannte gedacht, wurde und wird das Blog immer mehr auch wegen der Veranstaltungs- und Demoberichte […]

Ökonomischer Gottesdienst, Erinnerungsdiskurs

Monday, November 16th, 2009

Ein Kunde, der sich euphorisch und laut darüber verbreitet, daß es “früher” – also in der DDR – immer Richtlinien gab, einem Vorschriften gemacht wurden, Ausderreihetanzen bestraft wurde und daß das heute alles so unglaublich viel besser wäre, wird von mehreren drumherum stehenden Kollegen vielsagend angeschaut und mitleidig belächelt.

Tot und lebendig

Thursday, November 12th, 2009

Während ich durch die prallgefüllte Woche torkele, neben der Arbeit her eine ziemlich sinnlose Kommentarschlacht im Mädchenblog verfolge, mich über die Verdrahtung vom Dienstagabend freue und auf die praktischen Auswirkungen gespannt bin, speise ich euch, liebes Blogpublikum, mit einem Bild aus der Haarsuppe ab:

Ökonomischer Gottesdienst, Krankheit als Waffe

Monday, October 19th, 2009

Die Kollegen husten und niesen, sie schnaufen und sie keuchen, aber sie gehen nicht nach Hause oder bleiben gleich dort. Obwohl sie weiterbezahlt werden, wenn sie nicht herkommen. Sie haben Schiß, in der Krise ihren Job zu verlieren. Also versuchen sie, die eigentlich eindeutigen Zeichen zu verstecken. Vorgesetzte verlangen nämlich beständig, daß alle der Arbeit […]

The Soviet Book of the Dead – World Peace Day @ Treptow Park

Friday, September 4th, 2009

150 Mikrogramm, die sich in meinem Nervensystem für einen langen Tag am Dopamin-Rezeptor D2 und als Agonist am 5-HT2A-Rezeptor wie zu Hause fühlen. Da es alles ist, was sich reproduzieren läßt, zitiere ich die merkwürdige Stimme auf meinem Diktiergerät und zeige, was sich hinterher in meinem Telefonspeicher fand: Treptow Park. This is the mythology I […]

Wie ich bei den Antideutschen landete

Friday, August 28th, 2009

Mit zwanzig fand ich Jürgen Elsässer großartig. Mich sprach an, wie er mit dem lenin-marxistischen Vokabular, das mir von Kindesbeinen an vertraut gewesen war, die faschistische Mobilisierung begreifbar machte, die ich etwa drei Jahre lang aus nächster Nähe miterlebt hatte. Obgleich ich die meisten marxistischen Texte zu dieser Zeit als borniert und überholt empfand und […]

Overheard in Hohenschönhausen

Friday, August 21st, 2009

T-Shirt: vorn “Friedman – Hörst du uns?”, hinten: “Wir Deutschen wir sind spitze, auch ohne Koks und ohne Spritze!” “Friedman” als Schriftzug mit Kokshäufchen auf jedem Buchstaben. *** Reinigungskraft zu Reinigungskraft: “Heute morgen Radio anjemacht, nur Wahl überall, ich gleich CD jedrückt.” *** Gespräch über die DDR. Älterer Kollege: “Meine Töchter fragen mich: Wie habt […]

Projektverschiebung, Projektbeginn

Tuesday, August 18th, 2009

Ich muß mir eingestehen, daß das Vorhaben, “Going Back To Ephesos” in diesem Sommer fertigzuschreiben, doch etwas zu ambitioniert war. Die bisherigen Bücher sind alle in einem Sommer bzw. oft sogar nur in einem Teil davon entstanden; ich habe völlig unterschätzt, wieviel mehr ich mir diesmal aufgehalst habe: andere Sprache, extrem viel Inhalt in mehr […]

Politik im Kleinen

Saturday, August 8th, 2009

Gestern am FDP-Stand in der Simon-Dach-Straße vorbeigelaufen. Ein Wahlkämpfer wedelte mit Giveaways, dem Augenschein nach Bierdeckel: “Wollt ihr sowas?” Ich: “Da steht doch FDP drauf.” Er: “Nein!” Und nach einer gewissen Pause: “Nur auf der Rückseite.”

Vorläufiges Ende der Schreibwochen

Saturday, July 4th, 2009

Mit endlosem Gewurschtel in übler Mückenschwüle gingen die eigens freigeräumten drei Schreibwochen in Thale zu Ende. Sprachlich bin ich mit weiten Teilen des Buches noch nicht zufrieden, da habe ich weiterhin einige Feinarbeit vor mir, deren Ausmaß ich auch nicht abschätzen kann. Doch der Mitteilungsdruck ist weg, der Inhalt ausgebreitet, der Kopf von vielen Tonnen […]

16. Tag der Schreibwochen

Wednesday, July 1st, 2009

Die mühselige Kleinarbeit, Ersetzung von Anachronismen, die gleichen Stellen wieder und wieder lesen – und das, nachdem ich das Buch schon vor zwei Jahren hätte fertiggeschrieben haben wollen. Und überall locken Ablenkungen. Dann aber immer wieder der Flow und die damit einhergehende Schlaflosigkeit. Als die Zeit im Hammam verrutscht: Ef: But again, already Artemis’ own […]

Tag 13 bis 15 der Schreibwochen

Tuesday, June 30th, 2009

Bahnfahren muß bestraft werden, klar: weil die Automaten meine EC-Karte nicht haben wollten, in beide Richtungen Aufpreise (der einzige Geldautomat ist der falsche, zwei Tickets für eine Strecke…); menschliche Megaphone, die auch Ohrstöpsel und mp3-Player übertönen und vor denen zu türmen nur in die Nähe ähnlich lauter Fahrgäste führt. Hier in Thale ist nun endlich […]

12. Tag der Schreibwochen

Saturday, June 27th, 2009

Thale ist der einzige Ort, an dem ich noch mehr Ost-Flashbacks bekomme als in Hohenschönhausen. Ich lese Daniela Dahn und Siegfried Wenzel, blättere im Eulenspiegel und wohne Gesprächen darüber bei, was für eine drollige Minderheit die Christen im Ort sind. Nun weist mich ein Wessi darauf hin, daß die DDR sogar eine neue CD rausgebracht […]

Tag 11 der Schreibwochen

Friday, June 26th, 2009

Jetzt habe ich einen Ausdruck zum Durchschauen. Die ersten vier Kapitel erscheinen mir gar nicht mehr so roh und sind auch weitgehend von Anachronismen bereinigt (wenngleich es sich ja ohnehin im Sinne des Buches um moderne Übertragungen original lateinischer Dialoge handelt). So beginnt der erste Dialog mit dem Philosophen Porphyrios: Porphyrios: Oh my friend, how […]

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