Texte remixen?
Die Leser haben die Literatur bisher nur verschieden interpretiert, es kömmt aber drauf an, sie zu verändern!
Der Club der dichten Toten. Warum überhaupt mischen und wie (PDF)
Wenn Bücher aufgelegt werden, kann man auch Texte remixen.
Der Rhythmustrack kann gegen einen anderen ausgetauscht werden.
Möglich ist, Klang oder Aussage zu intensivieren.
Die Überlagerung mit ganz anderen Texten scheint erfolgversprechend.
Der zeitliche Aufbau des Textes kann umgestellt werden.
Es gibt die “Variante” (A. Preiß), den Text auszudrucken, das Blatt in den Küchenmixer oder einen Papierschredder zu stecken und sich die Schnipsel von einer neunjährigen Irin vorlesen zu lassen.
Anregungen zu modernen Formen der konstruktiven Sprachzerstörung finden sich vor allem bei den Cut-Up-Exzessen von William Burroughs (“Naked Lunch” = intensiver Einsatz von Schreddern, Kindern und Drogen) und bei der Dada-Poesie von Ernst Jandl (sehr viel Kinder und Pidgin).
GIG = eigene Texte vorlesen, zum Teil in für den Gig aufbereiteter Form; Coverversionen von wichtigen oder bekannten Texten anderer Leute lesen
CLUB = fast ausschließlich Fremdtexte in frischer Gestalt vortragen, die abwechselnd von zwei Vorlesern (Turntables) ausgehen und sich ständig überlagern
Zum Unterschied von Poetry Slam und Gruppen-Cut-up
Es war zu beobachten, dass sich folgende Remixtechniken gut benutzen lassen:
– eine musikalische Remixtechnik adaptieren (Dub sieht dann zum Beispiel so aus, dass die Aussage des Textes reduziert wird und letztlich seine rhythmischen Elemente und sein Grundton übrigbleiben)
– eine literarische Vorlage einbasteln (ein Max-Goldt-Remix, ein Sixties-Drogenliteratur-Remix, ein testcard-Remix)
– andere zitierbare Medien zugrundelegen: Filme, TV-Serien, Computerspiele, politische Bewegungen (das passt diesmal besonders gut)
– technische Konzepte wie CutUp (Text zerschnipseln und aufmerksam zusammenfügen), FoldIn (Seiten falten und nebeneinanderlegen, das Ergebnis durchgängig abschreiben und aufmerksam auswählen), 32 heb auf, CutUp-Lesen (also wie live, zwei bis viele Leute, die einzelne Sätze lesen, das wird dann mitgeschnitten [CutWith?] oder gleich festgehalten)
– die Beschreibung dessen, was gleichzeitig auf unterschiedlichen Ebenen des Bewusstseins oder der incoming Sinneswahrnehmungen passiert (Multitasking-Technik)
– Zapping