Ökonomischer Gottesdienst, Herde

Thursday, March 13th, 2008

Es ist niemals genug, nicht mal für einen Moment. Bei dem Versuch, aus dem Vielen noch mehr zu machen, steht einfach alles im Weg herum und muß weg. Was erst als Ausnahme erscheint: Die obere Etage (bzw. hier das Hinterzimmer) gönnt sich bei der Auswahl des Menschenmaterials einige außerwirtschaftliche Ausschlußkriterien (Ausländer, Schwule usw.). Auf den […]

Ökonomischer Gottesdienst, Licht und Scheffel

Monday, December 3rd, 2007

Das Namensschild dranlassen und bei den gastronomischen Einrichtungen in der nähreren Umgebung begünstigt werden oder das Namensschild lieber abnehmen, um nicht in der Pause von unzufriedenen Kunden mit der Firma identifiziert und angemacht zu werden?

Ökonomischer Gottesdienst, Protestantin

Saturday, December 1st, 2007

Kundin aus dem Prenzlauer Berg erkundigt sich nach der internationalen Telefonflatrate. Ich zähle einige der enthaltenen Ländernetze auf, darunter, weil regelmäßig nachgefragtes Alleinstellungsmerkmal dieses Angebots, Israel. Sie: “Ist ja klar, Israel ist drin, die arabischen Länder sind draußen.” Ich: “Das hat wohl mit den Verbindungspreisen zu tun.” Sie, aufgeregt: “Das ist die Achse des Bösen. […]

Ökonomischer Gottesdienst, Zusatzverdienst

Sunday, November 4th, 2007

Kollege: “Der ist noch ein richtiger Propagandist.” Ich: “Genau, ein Drücker.” Anderer Kollege, der Pre-Paid-Karten schreibt: “Ein Schieber. Oder ein Abschieber. Das wäre ich gern. Wenn ich bei den Kojoten sehe, daß mit der Aufenthaltserlaubnis was nicht stimmt – einfach beim Amt anrufen und weg sind sie. Wenn ich dafür Prämie kriegen würde, würde ich […]

Aber Glauben!

Wednesday, February 28th, 2007

>>Götzendienst ist Religion, die Unterscheidung von religiösem und ökonomischem Götzendienst etwa so wie von einem runden und einem großen Kreis.

Ökonomischer Gottesdienst, Pausengestaltung

Tuesday, November 14th, 2006

Mal wieder im Westteil der Stadt und siehe da: im Pausenraum geht es nicht um Ausländer oder Politiker. Stattdessen läuft ein Fernseher, auf den alle schauen, um sich an Dicken, Häßlichen, Schwachen zu delektieren und sich darüber aufzuregen, sowas sehen zu müssen. Zu allem haben die Mitarbeiter eine Meinung: Kinderschänder – “Schwanz ab!”; die sind […]

Ökonomischer Gottesdienst, After Hour

Saturday, November 11th, 2006

Hm, hätte man denken können, da steht endlich mal ein Promoter neben dem Aufbau von Guitar Hero, der hat Version 2 mit anderen Songs dabei, das könnte auf die Art weniger anstrengend werden als zuletzt. Doch es kam alles ganz anders. Einerseits war ich gestern zu lange unterwegs, vermutlich weil ich mich nach einsetzender Vergegenwärtigung […]

Ich nehme Ausländern die Arbeitsplätze weg

Saturday, November 4th, 2006

Die bittere Erkenntnis der Woche ist, daß ich offenbar immer wieder in Läden eingesetzt wurde, weil dort jemand rausgeworfen worden war, der nicht deutsch genug wirkte (manchmal auch nicht heterosexuell genug). Nach dem erfolgreichen Finden oder Konstruieren eines Vorwandes ließ dann der Laden dem Geschaßten etwa ausrichten, daß er “nicht zur Potsdamer Kultur passen” würde. […]

Ökonomischer Gottesdienst, Jugendmesse

Thursday, November 2nd, 2006

Im Werbeaufbau der Playstation 2 lagern ganztägig Teenies mit meist langen Haaren, meist männlich, und spielen auf einer Plastegitarre mit farbigen Knöpfen die recht stereotyp animierten Song-Vorgaben von “Guitar Hero” nach, in 90% der Fälle “Smoke on the water” oder “I wanna be sedated”.

Ökonomischer Gottesdienst, Nebenwiderspruch

Saturday, October 28th, 2006

Heute mehrfach darüber sinniert, wie sich sexuelle Belästigung in einem Arbeitsumfeld bestimmen läßt, in dem Belästigung die Hauptbeschäftigung ist.

Heimweg

Friday, October 13th, 2006

In der S-Bahn streitet sich eine jugendliche Besuchergruppe aus der Provinz darüber, ob der Reichstag oder der Bundestag wichtiger wäre. Nach mauligem Hin und Her setzt sich die Auffassung durch, der Reichstag sei wichtiger, weil ja auch Geschichte wichtiger als Sozialkunde sei.

Ökonomischer Gottesdienst, Dilemma

Saturday, September 30th, 2006

Zuviel Teilnahme für die Beobachtung. Es müßte mir wirklich gelingen, das Verhalten nicht auf mich zu beziehen, um es zu verstehen. Dann laufe ich aber Gefahr, es nicht mehr ernstzunehmen und unangemessen darauf zu reagieren. Ungelöstes Rätsel: Ware mit wachen Augen sein.

Ökonomischer Gottesdienst, Bildschirmtest

Thursday, September 28th, 2006

Auf fast allen der zwanzig Geräte im Notebook-Regal: der Trailer zu Oliver Stones “World Trade Center”, all day long. Ich kann dabei nicht in Ruhe arbeiten, da mir wieder noch bewußter wird, daß das Ereignis selbst in seiner Besonderheit nicht von diesem oder jenem ideologischen Blickwinkel verdrängt wurde, sondern auch durch die Außenansicht, durch das […]

Ökonomischer Gottesdienst, Kulturprogramm

Thursday, September 28th, 2006

Aus der Tonträgerabteilung ist “Konsum” von den Fantastischen Vier zu hören.

Ökonomischer Gottesdienst

Tuesday, September 26th, 2006

Geschulte Laienpriester der Ware erproben wild die antrainierten Beschwörungsformeln, die nur lose mit der jeweiligen Situation verbunden sind. Der Veteran, der die Apple-Insel im Meer des PC-Windows-Unglaubens gegen jegliche Vergleiche und Kritik verteidigt, deklamiert trotzig und leicht schrill die unleugbare Überlegenheit seiner Waren und die ebenso gewisse Dummheit der Anhänger anderer Waren. Als Ketzerei gilt […]

Der Heimweg kehrt zurück

Thursday, April 27th, 2006

(http://myblog.de/classless/art/3425406) Junger Kollege 1: “Wat hasten da für ‘ne schwule Jacke, du Schwuchtel?!” Junger Kollege 2: “Selber Schwuchtel!” Junger Kollege 1: “Dann bin ick dit ehmd. Ick geh morgen ersma shoppen.” Junger Kollege 2: “Brauchstoma ne neue Jacke.” Junger Kollege 1: “Da holick mir aber ne lieber Thor Steinar.” Junger Kollege 2: “Naziklamotten.” Junger Kollege […]

Feindbild Kunde

Thursday, March 30th, 2006

(http://myblog.de/classless/art/3216733) Ein bißchen bin ich angesichts der schieren Menge an Nazi-Kunden aller Altersgruppen und größtenteils im Schrankwand-Format doch erstaunt von mir selbst, daß ich heute auf die Frage zweier “Walhalla Germany”-Jackenträger von je mindestens 120 Kilogramm Lebendgewicht, warum wir denn keine AMD-Prozessoren verkaufen würden, freundlich wie auch nicht ganz richtig antwortete, daß wir ganz auf […]

Schön, daß das für dieses Jahr vorüber ist

Saturday, December 25th, 2004

Kaufhaus-Kunde besieht sich eine Unterwasser-Digitalkamera mit der Beschriftung: “2.0 Megapixels” und meint daraufhin abschätzig: “USB 2.0 – ich hab schon 3.0!” Earlier version: Tintenstrahldrucker-Promotion, etwa 2001. Zum frisch erzeugten Fotoausdruck der Kundenkommentar: “Das kann mein Hefflett-Packackard-Schtülus-Foto von vor zwee Jahrn ar besser wie der.” The other way round: Verkäufer, etwa 1997, zu einem Kunden: “Was […]

Trojanische Lieder

Tuesday, December 7th, 2004

Der Verkäufer mit dem ansonsten komplexesten Humor sagt zum Kabel-Deutschland-Promoter, der herumläuft und an alle Schlüsselanhänger verteilt, er bräuchte mir gar keins hinhalten, ich würde das eh nicht haben wollen. Der Promoter schaut verwirrt, der Verkäufer sagt: “Da steht doch Deutschland drauf.” Ich: “Überführt.” Der Verkäufer: “Daniel ist doch so einer, der beim 1. Mai […]

Noch mehr Alltag

Monday, November 29th, 2004

Promoter: “Ich kann mich beim Essen nicht entspannen, wenn ich daran denke, was das Getränk kostet.”

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